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Die Schweiz ist seit Jahrhunderten auch ein Land der AuswandererInnen in alle Welt. Eine Hommage an diese "Schweizer Exporte" leistete Alex Capus im Buch "Himmelsstürmer" mit 12 Porträts bekannter Persönlichkeiten Schweizer Ursprungs. Ob tatsächlich auch der mutmassliche Ei-des-Kolumbus-Erfinder Wurzeln in der Schweiz hatte (genauer: Im Wallis, nicht etwa der Üsserschwyz)? Jedenfalls zeichnen sich heutige Schweizer Eivermarkter durch die Entdeckung neuer Marktnischen aus: Aktuell mit dem 1. August Ei!
 
1.-August-Eier sollen Schwung auf den momentan harzenden Eiermarkt bringen.Die Verkäufe von Eiern stocken, weil grosse Teile der Bevölkerung in den Ferien sind und viele Konsumenten angesichts der hohen Temperaturen keinen Appetit auf Eier haben.
 
Der Markt sei bis Mitte Jahr knapp versorgt gewesen, nun aber gebe es ein Überangebot, heisst es im Marktbericht von Gallo Suisse.  Dank Marktentlastungsmassnahmen des Bundes sei es möglich, die überschüssigen Eier als Verarbeitungseier abzusetzen.

1. August Ei Eico 35226 1Dank frischem Wind Kurs auf neue Marktnischen: 1. August-Eier runden den Umsatz auf!

Gallo Suisse geht davon aus, dass der Eierkonsum ab Mitte August wieder zunimmt. Um den Eierabsatz im Sommer anzukurbeln, bringt das Eierhandelsunternehmen Eico aus Bern seit einigen Jahren die 1.-August-Eier auf den Markt. Diese Eier seien eine Erfolgsgeschichte, und die Produktion  in vollem Gang, so Hannes Messer von Eico.

Quelle: Schweizerbauer.ch

Wer die jahrelange Swissness-Debatte in Parlament, Medien und Branchenverbänden verfolgte, erhielt eine vertieften Einblcik in „die hohe Schule des Aneinander-Vorbei-Redens“. In der vergangenen Sommersession zeitigte die Endlos-Debatte nun tatsächlich konkrete Resultate. Ob es sich um einen „gut-eidgenössischen“ Kompromiss handelt, muss sich v.a. in der Praxisumsetzung in den Unternehmen der Lebensmittelbranche zeigen. Und die „Bio-Swissness“? Für die Biovermarktung bietet das wachsende Bewusstsein für Herkunft und Schweizer Bioqualität grosse Chancen – aber auch viele Herausforderungen.

 

Swissness Silvan Wegmann 07 2013Swissness im Härtetest (Quelle: swen/ Silvan Wegmann)

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Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) präsentierte im Frühling 2013 die ersten offiziellen Zeichen des Bundes im Agrarbereich. Die Zeichen dürfen für alle echten Schweizer Berg- und Alpprodukte verwendet werden, die den Anforderungen der Berg- und Alpverordnung (BAIV) entsprechen und zeichnen deren besondere Qualität aus. Interessierte Kreise konnten bis am 26. Juli 2013 zum entsprechenden Verordnungsentwurf Stellung nehmen. Aufgrund der teilweise öffentlich geäusserten Stellungnahmen scheint in der Lebensmittelbranche eine eher skeptische Haltung zu domineren.

Das Landwirtschaftsgesetz erlaubt dem Bund, für die Kennzeichnung von Berg- und Alpprodukten offizielle Zeichen zu definieren. Die Kompetenz dazu wurde dem eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) mit der Revision der BAIV per 1. Januar 2012 übertragen.

Ziel „gemeinsame visuelle Identität“

In einem breit abgestützten partizipativen Prozess und in Zusammenarbeit mit einer externen Grafikagentur hat das BLW zwei offizielle Zeichen für Berg- und Alpprodukte geschaffen. Die Verwendung der Zeichen sowie die Gestaltungsvorlagen sollen in der neuen Verordnung des WBF über die offiziellen Zeichen für Berg- und Alpprodukte geregelt werden.

Berg Alp Zeichen alimentaonline imagesCA8E7UWW

Offizielle Alp- und Bergzeichen im Gifpelgewölk (Quelle: Alimenta)

Die offiziellen Zeichen stehen grundsätzlich für alle Marktteilnehmer offen, wenn sie die Vorschriften der BAlV einhalten. Die Verwendung ist freiwillig. Die Zeichen bieten den Produzenten eine gemeinsame visuelle Identität, die auch eine Bündelung beim Absatz oder in der Marketingkommunikation erlaubt. Für Konsumentinnen und Konsumenten sorgen die offiziellen Zeichen für mehr Transparenz und erleichtern die Produktwahl beim Einkauf.

fial wartet ab - Priorität Swissness-Regelung

Die fial hatte sich als Dachverband der Schweizer Lebensmittelindustrie bei der gesetzlichen Regelung der Begriffe „Alp“ und „Berg“ gegen allzu starke Einschränkungen für die Lebenmittelindustrien eingesetzt, z.B. dafür, dass Schweizer (Alpen-) Milchschokolade auch weiterhin im Tal hergestellt werden darf. Für den Branchenverband steht der Einsatz für praxisverträgliche Swissness-Regelungen derzeit viel stärker im Vordergrund des politischen Engagements.

Im aktuellen Newsletter gibt sich die fial zur Vernehmlassung eher gelassen: „ Eine erste Durchsicht der Vorla­ge brachte hervor, dass vor allem ein Festhalten an der absoluten Freiwil­ligkeit des ist. Solange die neu einzuführenden Zeichen einfach eine mögliche Art darstellen, die Eigenschaften von Schweizer Berg- und Alpprodukten (die generell höher angesetzt sind, als diejenigen der ebenfalls in der Schweiz verkauften ausländischen Bergprodukte) auszuloben, ist dage­gen prima vista nichts einzuwenden.“

"Dünne Alpenluft" - Detailhandel und Vermarkter skeptisch

„Alp- und Berglabel in dünner Luft“, dies das Fazit einer Branchenrecherche der Lebensmittelfachzeitschrift Alimenta. Zusammenfassende Erkenntnis: Je besser ein Vermarktungskanal mit Alp- und Bergprodukten bereits etabliert ist, desto skeptischer die Haltung gebenüber den neuen offiziellen Zeichen. Die orangen Riesen sind sich dabei für einmal einig: Coop (Pro Montagna) und Migros das (Heidi), aber auch verschiedene kleinere Vermarktungsintiativen mit etablierten Herkunftsauszeichnungen lehnen die offiziellen Zeichen ab.

Mit der Schaffung solcher Zeichen greife der Bund in einen funktionierenden Markt ein, äusserte beispielsweise Coop gegenüber der NZZ. Deshalb hat sich der Grossverteiler im Vernehmlassungsverfahren gegen die neuen Labels ausgesprochen. Auch laut Migros-Sprecherin Martina Bosshard ist ein staatliches Zeichen nicht nötig, zumal Migros viel Effort in die Heidi-Marke gesteckt habe.

Die Bio Suisse, Eigentümerin der Marke Knospe, lehnt die offiziellen Zeichen ebenfalls ab: "Mit der Einführung von zwei neuen Logos wird es für die Konsumenten noch schwieriger, sich unter den verschiedenen Labels zu orientieren", so die Einschätzung von Bio Suisse-Sprecherin Sabine Lubow.

Problematik der „freiwillige Verwendung der offiziellen Zeichen“

Kritisch zu betrachten sind in der Tat die Auswirkungen der seitens Behörden vorgeschlagenen „freiwilligen Verwendung der offiziellen Zeichen“. Die staatlichen Gütesiegel würden wohl trotz Freiwilligkeit suggerieren, dass gemäss der Berg- und Alpverordnung produzierte Lebensmittel bisher keiner entsprechenden Überwachung unterstehen, bzw. dies in Zukunft ohne Gütesiegel nicht der Fall wäre.

Dies ist jedoch nachweislich nicht der Fall, da die bestehende Berg- und Alpverordnung (BAIV) bereits heute als Basisstandards für verschiedene privatrechtliche Labels mit unabhängiger staatlich anerkannten Zertifizierung dient, oft als eines von verschiedenen Zertifizierungselementen (z.B. Bioqualität). Diese Labels setzen in der Regel zudem weiter gehende Anforderungen.

Ein staatliches Gütesiegel würde also einen massiven Druck zusätzlicher Zertifizierungsaufwände für die oft bäuerlichen und gewerblichen Herstellungsstrukturen führen - ohne erkennbaren Mehrnutzen und Qualitätsgewinn. Zudem könnte die so entstehende Situation bei den KonsumentInnen und weiteren Interessierten (NGO, Medien...) zusätzliche unnötige Verwirrung stiften.

bionetz.ch-Kontakt: Peter Jossi

Hintergrundinformationen (BLW)

 

 

 

Die BIOFACH ist seit 25 Jahren sowohl für die Aussteller wie auch für die Besucher die optimale Plattform für Ihre Positionierung. Hier trifft sich Angebot und Nachfrage, Hersteller präsentieren ihre Produkte, beobachten und analysieren den Markt und diversifizieren sich gegenüber dem Wettbewerb.

Die Messe ist und bleibt der Treffpunkt der Anbieter und Entscheider aus Verarbeitung und Handel im Biomarkt und zieht jedes Jahr ein hochqualifiziertes Fachpublikum an.

Mit dem SWISS Pavilion bietet Ihnen Switzerland Global Enterprise (vormals Osec) die ideale Plattform, um erfolgsversprechende Kontakte zu knüpfen und Ihre Produkte einem interessierten Fachpublikum zu präsentieren.

Die Teilnahme im SWISS Pavilion bietet Ihnen folgende Vorzüge:

  • Attraktiver Standort in der Halle 1
  • Erzielung hoher Aufmerksamkeit unter der bekannten Dachmarke «Switzerland.» – die ideale Voraussetzung für die Präsentation Ihrer Produkte und Neuheiten
  • Offene und einladende Gestaltung
  • Bezugsbereite Standübernahme
  • Professioneller Service – sichergestellt durch ein einziges eingespieltes Ansprechteam vor, während und nach der Messe.

Informationen, Teilnahmeunterlagen und Anmeldung (bis 9. August 2013)

Kontaktpersonen

 

Per 1. Mai 2013 trat die aktualisierte Weisung an die Zertifizierungsstelle zur Meldepflicht des Bundesamtes für Landwirtschaft in Kraft. Wir möchten Sie hiermit insbesondere über den neuen Artikel 6 dieser Weisung informieren.

Dieser Artikel regelt, wie bei einem „Verdacht" auf einen Verstoss gegen die Bioverordnung durch die beteiligten Akteure vorzugehen ist. Art. 6:

Besteht ein Verdacht
auf Verstoss gegen die Bio-Verordnung, [...], so ist der Ablauf gemäss dem
Entscheidungsdiagramm in Anhang 2 zu befolgen. Sämtliche Schritte müssen
unverzüglich eingeleitet werden. Wird der Verstoss bestätigt, hat die
Zertifizierungsstelle die Behörden gemäss dem Diagramm in Anhang 3 zu
informieren. Die zuständige Behörde ist für die Koordination des
Informationsflusses verantwortlich.

Neues Diagramm regelt Vorgehen im Verdachtsfall

Mit „Verdacht" ist z.B. das Vorliegen einer positiven Rückstandsanalyse (Pestizide, GVO) eines Bio-Produktes gemeint. Die Grösse des Rückstandes ist in der Weisung nicht weiter definiert. Ein „Verdacht" besteht folglich auch, wenn nur minimste
Rückstände festgestellt werden.

In einem Diagramm in Anhang 2 der Weisung ist definiert, wie vorzugehen ist, wenn eine positive Rückstandsanalyse eines Bioproduktes (=„Verdacht") vorliegt. Wie das Diagramm zeigt, ist bei Vorliegen einer positivenn Rückstandsanalyse (= „Verdacht") die betroffene Ware vom Betrieb in jedem Fall zu sperren. Die Ware darf erst freigegeben werden, wenn der „Verdacht" untersucht wurde und sich als haltlos erwiesen hat.

Sollte sich der „Verdacht" schliesslich als Verstoss gegen die Bio-Verordnung erweisen, so ist der Informationsfluss in einem weiteren Diagramm aufgezeichnet. Hervorzuheben ist, dass die zuständige Behörde (in der Regel das Kantonslabor) den Informationsfluss zwischen den beteiligten Organisationen und Instanzen koordiniert, und nicht etwa die Zertifizierungsstellen.

Ergänzende Information der bio.inspecta

Als Instrument zur Beurteilung von Pestizidrückständen dient der Entscheidungsraster von Bio Suisse. Dieses Vorgehen ist mit allen in der Schweiz akkreditierten Bio-Zertifizierungsstellen abgestimmt. In Ergänzung zur Weisung wird die bio.inspecta einen Entscheid, ob es sich um einen Verstoss gegen die Bio-Verordnung handelt, in jedem Fall mit der für den betroffenen Betrieb zuständigen kantonalen Behörde abstimmen.

Kontakt: bio.inspecta /  062 865 63 04

Quelle: Newsletter bio.inspecta

Der CLEVER im Verkehrshaus Luzern ist eröffnet! Die erste CLEVER Kundin in der Zentralschweiz: die mehrfache Schweizer Sportlerin des Jahres, Ariella Kaeslin.

Sommerzeit ist Ausflugszeit

Unser Tipp: Ein Besuch der Sonderausstellung "CARGO-Faszination Transport" im Verkehrshaus Luzern. Die weltweiten Warenströme von Industriegütern, Rohstoffen und Nahrungsmitteln, stellen hohe Anforderungen an Transport und Logistik. Die Ausstellung im Verkehrshaus vermittelt diese Zusammenhänge spielerisch, bietet aber auch Denkanstösse zum Konsumverhalten und seinen Auswirkungen. Der nachhaltige Supermarkt CLEVER von Biovision ist Bestandteil der Sonderausstellung CARGO. Testen Sie ihr Einkaufsverhalten im CLEVER und sie erfahren, welche Auswirkungen ihre Wahl auf Natur, Umwelt und Mitmenschen hat.

Unser Konsumverhalten beeinflusst den Zustand der Umwelt und das Wohlergehen der am Produktionsprozess beteiligten Menschen entscheidend, insbesondere im globalen Süden. Aber wie handle ich als KonsumentIn fair? Welche Produkte muss ich wählen, damit ich mich möglichst umweltfreundlich verhalte? Hier hilft CLEVER, die interaktive Ausstellung bei der Sie Ihr Verhalten 1:1 testen können. Die spielerische  Shopping-Tour vermittelt einfache Tipps für "ein gutes Gefühl" beim Einkaufen.

Quelle und weitere Informationen: Biovision / Clever-konsumieren

Die diesjährige Bio Brazil Fair/BioFach América Latina erfüllte sämtliche Erwartungen von Ausstellern, Partnern, Organisatoren und Besuchern. 21.485 Menschen strömten vom 27. bis 30. Juni in den Bienal Pavillon im Ibirapuera Park, São Paulo, um sich auf der erstmals in dieser Konstellation stattfindenden Bio-Messe sowie der parallel laufenden Naturaltech, Internationale Fachmesse für gesunde Ernährung, Naturprodukte und Gesundheit, zu informieren und Geschäftskontakte aufzubauen beziehungsweise zu pflegen. Besonders erfreulich: In diesem Jahr besuchten überdurchschnittlich viele Einkäufer die Veranstaltungen. Beide Messen bestätigten damit erneut ihre Rolle als bedeutendste ihres Marktsegments.
 
Abdala Jamil Abdala, Präsident von Francal Feiras und Veranstaltungsorganisator, ist rundum zufrieden: „Die Gänge auf der Bio Brazil Fair/BioFach América Latina zeigten sich zu jeder Tageszeit gut gefüllt und der Andrang an den Ständen war enorm. Dieses große Interesse seitens professioneller Einkäufer, aber auch Endverbraucher belegt den Erfolg dieser Veranstaltung.“ Bio Brazil Fair/BioFach América Latina und Naturaltech präsentierten die ganze Vielfalt an Bio- und Naturprodukten. Die Botschaft dahinter war klar: Eine ökologische Ernährung sowie ein gesunder Lebensstil müssen zukünftig noch mehr Verbrauchern ermöglicht werden. Darüber hinaus sei es wichtig, die Rentabilität von Bio-Unternehmen weiter zu steigern, so Abdala weiter.

Während der vier Messetage kamen 21.485 Fachbesucher und Endverbraucher in den Bienal Pavillon im Ibirapuera Park. Sie pflegten Geschäftsbeziehungen oder erwarben Produkte für ihren Eigenbedarf – bei über 200 internationalen Ausstellern.

Partnerschaft BioFach América Latina / Bio Brazil Fair

Die wohl größte Neuerung in diesem Jahr war die Partnerschaft zwischen Bio Brazil Fair und der NürnbergMesse, Veranstalter der BIOFACH, Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel in Nürnberg. Das BIOFACH-Netzwerk verfügt über Tochtermessen in Indien, China, Japan, den Vereinigten Staaten und Brasilien. Darüber hinaus arbeiteten die Messeorganisatoren erstmals mit IPD (Institut für Entwicklungsförderung) zusammen. Dieses unterstützt auch die Export- und Investitionsagentur Apex-Brasil im Rahmen des Organics Brazil-Projekts zur Förderung des Exports.

Ming Liu, IPD-Projektkoordinator, resümiert: „Die Bio Brazil Fair/BioFach América Latina zeigte eindrucksvoll, wie biologische, natürliche und nachhaltige Produkte den Weltmarkt in den letzten Jahren erobert haben. Der Zusammenschluss beider Messen zu einer Veranstaltung erhöht deren Bedeutung für die Bio-Branche. Dabei stärkt die Bio Brazil Fair/BioFach América Latina besonders den brasilianischen Binnenmarkt, da sie die gesamte Kette bedient: Konsumenten, Erzeuger, Verarbeiter, Einzel- und Großhändler.“

Ligia Amorim, Geschäftsführerin NürnbergMesse Brazil, ergänzt: „Wir wussten, die BioFach América Latina hat ein enormes Wachstumspotenzial und eine große Bedeutung in der Bio-Branche. Aus diesem Grund kehrte sie 2013 nach zweijähriger Pause nach Brasilien zurück, als Partnermesse der Bio Brazil Fair. Unser Ziel ist es, Geschäftsmöglichkeiten zu bündeln, einen Wissensaustausch zu ermöglichen sowie die Sichtbarkeit unserer Produkte und des gesamten brasilianischen Bio-Markts in der Welt zu erhöhen. Mit dieser Partnerschaft gelingt der BioFach América Latina die Aufnahme in den Veranstaltungskalender der weltweit wichtigsten Messen im Bio-Bereich. Trotz der kurzen Organisationszeit ist es uns gelungen, Aussteller und Besucher aus diversen Ländern, etwa Polen, Argentinien, den Niederlanden und Peru, anzuziehen. Die diesjährige Messe war der gelungene Auftakt für die Partnerschaft zwischen BioFach América Latina und Bio Brazil Fair. Die Zukunftsaussichten für Messe und Markt sind rosig.“

International Forum on Organic Agriculture ein voller Erfolg

In Zusamenarbeit mit Francal Feiras und NürnbergMesse Brazil organisierte Organics Brazil das neunte International Forum on Organic Agriculture. Zahlreiche Vertreter der internationalen Bio-Branche diskutierten kritisch internationale Entwicklungen und Chancen brasilianischer Bio-Produkte auf dem Weltmarkt. Das Auditorium war während der Vorträge, die an den ersten beiden Messetagen gehalten wurden, bis auf den letzten Platz besetzt.

Für Ming Liu trug das Forum nicht nur dazu bei, neue Ideen oder Vermarktungsstrategien kennenzulernen, es stärkte auch das Image Brasiliens im internationalen Markt. „Es ist ein Privileg, so viele Vorträge von Experten, die sich bisher nur auf Veranstaltungen in Europa und Amerika eingebracht haben, gebündelt während der Bio Brazil Fair/BioFach América Latina besuchen zu können. Das wird zukünftig weitere hochkarätige Referenten anziehen. Mein Resümee: Selbst wenn die brasilianische Bio-Branche noch relativ jung ist und ihre eigenen Regeln hat, profitieren wir von einem starken Binnenmarkt. Ich sehe aber auch ein enormes Wachstumspotenzial im Exportgeschäft”, sagt Liu.

Vorträge über gesunde Lebensweise ein Publikumsmagnet

Die neunte Naturaltech, die parallel zu Bio Brazil Fair/BioFach América Latina stattfand, bot ebenfalls zahlreiche Highlights: Interessierte erwartete beispielsweise ein spannender Vortrag über eine ethisch vertretbare, nachhaltige und ausgewogene Ernährungsweise. Auf der Konferenz wurden darüber hinaus Themen wie Vegetarismus und Veganismus behandelt. Auf der zweiten Spas ABC Conference wiederum tauchten Besucher in die Welt der Wellness ein. In deren Rahmen fand auch erstmals eine Infoveranstaltung über Aromatologie und alternative Behandlungsformen statt.


Quelle und weitere Informationen: BioFach

Gegen den indirekten Gegenvorschlag des Parlaments zur Cleantech-Initiative wird das Referendum ergriffen. Lanciert wird das Referendum von Christian Riesen, einem Buchautor und Informatiker aus Olten, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt.

Allerdings geniesst dieser keinerlei Unterstützung von Verbänden oder Parteien. Riesen müsste bis am 24. Oktober 50‘000 Unterschriften sammeln, um die Vorlage vors Volk zu bringen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die vom Parlament verabschiedete Vorlage will unter anderem eine Erhöhung der Stromabgabe zur Förderung erneuerbarer Energien auf maximal 1,5 Rappen pro Kilowattstunde. Dadurch soll mehr Geld für die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) zur Verfügung stehen. Für diese existiert derzeit eine lange Warteschlange.
Die SP hat ihre Cleantech-Initiative unter der Bedingung zurückgezogen, dass der Gegenvorschlag in Kraft tritt.

Quelle: Alimentaonline.ch (LID)

Alimenta-Dossier Energie

 

Für die Schweiz gilt aufgrund des Volksentscheids (2005) bis auf weiteres das Moratorium für Gentechnologie (GVO) in der Landwirtschaft, bzw. dessen mittlerweile erfolgte Verlängerung. Anders die Situation im umliegenden EU-Nachbarstaaten. Oder ändert sich dies nun angesichts des angekündigten Rückzugs von Monsanto? In Deutschland äussern sich SpitzenpolitikerInnen der Grünen/ Bündnis 90 skeptisch und vermuten einen "taktischen Rückzug".

Da alle wesentlichen Schweizer Anbaustandards und Labelanforderungen den GVO-Anbau explizit ausschliessen, dürfte sich an der realen Situation auf den Schweizer Feldern auch bei seiner allfälligen gesetzlichen Änderungen kaum etwas ändern.

In den EU-Nachbarländern, namentlich in Deutschland, haben sich mit viel Aufbauarbeit zwar ganze "GVO-freie" Regionen etabliert, jedoch mit wesentlich erschwerter Rechtsicherheit im Vergleich zur Schweiz. Entsprechend grosse Hoffnungen weckte daher der angekündigte GVO-Rückzug seitens Monsanto. Zu Recht?

Grüne Skepsis am Monsanto-Rückzug

Zu Berichten, dass der US-Gentechnikkonzerns Monsanto sieben EU-Zulassungsanträge für gentechnisch veränderte Pflanzen in den kommenden Monaten zurückziehen wolle, erklären Renate Künast, (Fraktionsvorsitzende Grüne, Bündnis 90), und Harald Ebner, Sprecher für Agrogentechnik:

Wir begrüßen die Ankündigung, die Zulassungsanträge zurückzunehmen. Für Europas gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft ist es aber noch zu früh, sich zu freuen: Letztlich zählen Taten und Fakten, nicht Ankündigungen. Wir fordern Monsanto auf, auch auf eine EU-Neuzulassung für den Gentech-Mais MON810 zu verzichten, weil er nachweislich Risiken für Nichtzielorganismen bringt. Sein Anbau ist daher in vielen EU-Staaten, darunter auch Deutschland, zu Recht verboten.

Wir bezweifeln, dass Monsanto tatsächlich seine Eroberungspläne für den EU-Markt aufgibt. Der Konzern hat dafür zu viel in die Entwicklung der Gentech-Pflanzen investiert. Die wiederholte Ankündigung Monsantos, sich aus Europa zurückzuziehen, soll offenbar die gentechnikkritischen Verbraucherinnen und Verbraucher in trügerischer Sicherheit wiegen. Auch vor dem Hintergrund der Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA hat Monsanto ein Interesse, das Thema aus den Schlagzeilen zu halten. Damit will man es der EU-Seite leichter machen, sich auf schmerzhafte Kompromisse zu Lasten der Verbraucherschutzstandards auch im Bereich Agrogentechnik einzulassen.

20 Jahre GVO - Negative Langzeiterfahrungen

Nach fast 20 Jahren kommerziellen Anbaus ist durch Studien belegt, dass mit der Agrogentechnik nicht die Erträge, sondern der Pestizidaufwand und die Saatgutkosten für die Landwirte stark steigen. Die moderne konventionelle Züchtung ist leistungsfähiger und kosteneffizienter. Europa tut daher gut daran, aus den negativen Langzeiterfahrungen mit transgenen Pflanzen in Nord- und Südamerika zu lernen.

Es ist höchste Zeit, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die EU-Kommission hinsichtlich der Risikobewertung künftig deutlich strengere Maßstäbe und höhere Anforderungen an Zulassungsanträge anlegen.

Quelle: Medienmitteilung Grüne/ Bündnis 90 (Deutschland)

bionetz.ch-Kontakt: Peter Jossi

Im Alpengarten auf der Schynigen Platte (Berner Oberland) werden Zusammenhänge zwischen ökologischen und genetischen Voraussetzungen fürs Überleben alpiner Pflanzen erforscht. Von Alpenblumen kann viel gelernt werden, denn die Studie belegt: Die echte heimische Swissness des Alpenblumen-Daseins überlebt flexibler dank grosser genetischer Vielfalt und Anpassungsfähigkeit.
 

Aus Erfahrungen im Tiefland weiss man, dass viele Pflanzenbestände an Inzuchtproblemen leiden, sich schlechter an Umweltveränderungen anpassen können oder sogar aussterben, wenn ihre Lebensräume immer kleiner werden. Doch wie überleben Alpenpflanzen, deren Lebensräume oft von Natur aus stark zerstückelt sind? Und wie reagieren diese kleinen Bestände auf Veränderungen wie den Klimawandel? Solche Fragen hat das Botanische Institut der Universität Basel in den letzten Jahren am Beispiel verschiedener Alpenpflanzen untersucht.

Eine der selteneren und zugleich auffälligsten Arten ist die Straussglockenblume (Campanula thyrsoides), die eine Forschungsgruppe unter der Leitung von Jürg Stöcklin am Botanischem Institut der Universität Basel im ganzen Alpenraum, besonders intensiv aber im und um den Alpengarten Schynige Platte untersuchte.

Schweizer Bauer Alpenblume Schynige PlatteAlpine Widerstandskraft dank genetischer Vielfalt (Bild: Schweizer Bauer)

Isolierte Bestände

Die Glockenblume mit den blassgelben Blüten kommt nur an lokal begrenzten Standorten vor, verstreut über den Jura, die Alpen und den Balkan. Mit genetischen Analysen lassen sich heute noch klar vier Gruppen unterscheiden, die nach der letzten Eiszeit von Westen, Süden und Osten ins Gebirge eingewandert sind und sich dabei nur selten nahe genug kamen, um Erbgut auszutauschen, wie Patrick Kuss, Hafdís Hanna Ægisdóttir und Jürg Stöcklin schon 2007 feststellten.

Auch auf lokaler Ebene gibt es wesentliche genetische Unterschiede, die auf eine relativ starke Isolation der einzelnen Populationen hinweisen. So fand Eva Frei, die für ihre Doktorarbeit 24 Straussglockenblumen-Populationen auf der Schynige Platte untersucht hat, im Umkreis von wenigen Kilometern zwei unterschiedliche Erbgut-Typen, zwischen denen nur selten einmal Gene ausgetauscht wurden – offenbar kommt es relativ selten vor, dass eine Hummel einmal etwas weiter fliegt und ein paar Pollenkörner über trennende Felsen oder Senken hinweg von einem Bestand in den nächsten trägt.

Keine Inzuchtprobleme

Einige der Bestände, die Eva Frei auf der Schynige Platte fand, waren sehr klein; der kleinste zählte nur gerade zwölf Pflanzen, während die grössten immerhin auf mehrere hundert kamen. Doch selbst in den kleinsten Gruppen stellte die Biologin eine hohe genetische Diversität fest – und das, obwohl Lawinen und andere in den Bergen häufige Katastrophen die Zahl der Pflanzen und damit die Vielfalt des Erbgutes immer wieder stark reduzieren können. «Aber offenbar reichen bei der Straussglockenblume die seltenen Kontakte mit anderen Beständen, um die genetische Diversität aufrecht zu erhalten», schliesst Eva Frei aus ihren Untersuchungsresultaten.

Kühe helfen der Blume

Für die Erhaltung ihrer genetischen Vielfalt hängen die Pflanzen von der Erhaltung ihrer vielen kleinen Bestände und damit ihrer kleinteiligen alpinen Lebensräume ab. So ist den Straussglockenblumen auf den Alpweiden um die Schynige Platte und anderswo am besten gedient, wenn die traditionelle Alpwirtschaft weitergeführt wird – wenn sie also weder durch starke Düngung noch durch Unternutzung und Verbuschung von häufigeren Arten verdrängt werden, und wenn die Kühe auch künftig kleine Löcher in die dichte Grasnarbe treten und so den Samen erleichtern, sich zu etablieren.

Vielfalt macht flexibel

Wie gut sich Alpenpflanzen dank ihrer genetischen Vielfalt an ganz unterschiedliche Umweltbedingungen anpassen können, beweist ihre bewegte Geschichte, in der sie selbst die Eis- und Warmzeiten der letzten Jahrtausende überlebten. «Doch die Flexibilität der alpinen Pflanzen stösst an Grenzen, wenn die Veränderungen zu schnell zu extrem werden», warnt Projektleiter Jürg Stöcklin. Er verweist unter anderem auf aktuelle Experimente in Davos und auf der Schynige Platte. Um die Folgen des Klimawandels zu untersuchen, werden Straussglockenblumen und andere alpine Pflanzen in unterschiedlichen Höhenlagen unter kontrollierten Bedingungen gezogen.

Damit simulieren die Forscher unterschiedliche Erderwärmungs-Szenarien – denn ähnlich, wie sich die Umwelt von Pflanzen und Tieren mit der Erderwärmung in Zukunft verändert, unterscheiden sich die gegenwärtigen Lebensbedingungen zwischen dem relativ kühlen, alpinen Klima auf der Schynige Platte und dem um durchschnittlich zwei Grad wärmeren Klima 700 Höhenmeter talwärts oberhalb Gündlischwand. Die Experimente zeigen, dass die Pflanzen mit recht grossen Differenzen zurecht kommen. Doch wenn die Veränderungen zu extrem werden, büssen die Pflanzen ihre Fitness ein.

Einmal blühen – aber richtig

Die Straussglockenblume blüht nur einmal im Leben und vermehrt sich ausschliesslich mit Samen. In tiefen Lagen bildet eine Pflanze im ersten Jahr eine Blattrosette aus, die genügend Reserven in der Wurzel anlegt, damit die Pflanze im zweiten Jahr üppig blühen und zwischen 15'000 und 50'000 Samen produzieren kann. In höheren Lagen mit kurzer Vegetationsperiode dauerte es 3 bis 16 Jahre, bis eine Pflanze blüht.

Dieser Lebenszyklus unterscheidet die Straussglockenblume von der Mehrheit der Alpenpflanzen, die im Laufe ihres Lebens wiederholt blühen und sich oft auch vegetativ, zum Beispiel mit Ausläufern, vermehren können. Gleich wie die meisten anderen Alpenpflanzen kennt aber auch die Straussglockenblume verschiedene Strategien zur Vermeidung von Inzuchtproblemen. Dazu gehört etwa eine Blütenform, die Selbstbestäubung erschwert. Auch die Bestäubung von Nachbarblüten ist relativ selten; bei einer Straussglockenblume sitzen zwar alle Blüten dicht gepackt am selben Stängel, aber sie blühen nicht alle gleichzeitig, so dass die Hummeln und anderen Bestäuber nicht lange auf derselben Pflanze bleiben. Schliesslich kommen auch die «Geschwisterpflanzen» einer Generation nicht alle im selben Jahr zur Blüte, was ebenfalls zu einer breiteren Streuung der vererbten Merkmale und Fähigkeiten beiträgt.

Die Samen der Straussglockenblume sind nicht mit Flughilfen ausgestattet und haben auch keine Haken oder anderen Möglichkeiten, sich von Tieren bei der Verbreitung helfen zu lassen. So bleiben sie meist in der Nähe der Mutterpflanze. Zum Keimen brauchen sie viel Licht – zum Beispiel Lücken in der Vegetation, wie sie durch Trittschäden des Viehs auf Alpweiden entstehen.

Doch nicht nur die Verbreitung, sondern auch die Evolution der Straussglockenblume wurde vermutlich durch die Alpwirtschaft beeinflusst. So vertragen es die Straussglockenblumen in den Ostalpen, die vor allem auf Gletschervorfeldern und im Geröll wachsen, nur schlecht, wenn sie abgefressen oder abgeschnitten werden. Ihren Artgenossen in den Westalpen, die gewöhnlich in Alpweiden vorkommen, machen solche Eingriffe viel weniger aus; sie bilden neue Rosetten aus und blühen vielleicht ein Jahr später. Das könnte darauf hindeuten, dass sich die westlichen Straussglockenblumen im Laufe der Evolution an die Beweidung angepasst haben.

Im Alpengarten Schynige Platte stehen die Straussglockenblumen derzeit in Blüte – zusammen mit einem Grossteil der insgesamt 600 Pflanzenarten des botanischen Gartens auf 2000 Metern über Meer. Der Alpengarten zeigt die Pflanzen nach Möglichkeit in den Gemeinschaften, in denen sie auch in der Natur vorkommen. Die Straussglockenblumen findet man in den Rostseggenhalden – den traditionellen Alpweiden und Wildheuplanggen – zusammen mit zahlreichen anderen auffälligen Blumen wie Bergflockenblume, Kugelorchis oder der Paradieslilie.

Quelle: Schweizerbauer.ch

Informtationen: Schweizer Forschung zur Biodiversität

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