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Mit dem Prix Montagne haben die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (SAB) und die Schweizer Berghilfe einen neuen Preis geschaffen. Dieser zeichnet Projekte aus, die im Berggebiet zur Wertschöpfung und Beschäftigung und auch zur wirtschaftlichen Vielfalt beitragen. Erste Preisträgerin - unter 50 eingereichten Projekten - ist die von Bio Suisse zertifizierte Genossenschaft Gran Alpin.

Die Produzenten-Genossenschaft Gran Alpin setzt sich seit vielen Jahren für den ökologischen Bergackerbau ein. Die Nachfrage nach Braugerste und auch nach köstlichem Bio-Bier aus Braugerste aus den Bergen steigt. Da die bislang eingesetzte Braugerste der Sorte "Ria" immer krankheitsanfälliger wurde, war eine neue, resistentere Sorte gefragt. Seit zwei Jahren finden unter der Ägide von Gran Alpin in Ardez Experimente statt. Diese werden finanziert von Bio Suisse, dem kantonalen Amt für Landwirtschaft und der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz. Das Projekt hat nun zu einer geeigneten Sorte geführt, die erfolgreich angebaut wird. Mehr zum Projekt von Gran Alpin.

Quelle; Bio Suisse

Als eine der drei innovativsten Geschäftsideen des Wettbewerbs "Best of Campus Gründungen Niedersachsen" ist die neue online Plattform o-tx ausgezeichnet worden. o-tx.com ist eine Preis- und Handelsplattform für ökologisch zertifizierte Waren. Die Plattform bietet die Möglichkeit, auf moderne und professionelle Art und Weise mit Rohwaren aus ökologischem Anbau zu handeln. Landwirte, Verarbeiter und Händler aus dem Biobereich können deutschlandweit ihre Partien wie verschiedene Getreidearten, Kartoffeln, Leguminosen, Ölfrüchte, Futtermittel, Heu oder Stroh zum Verkauf einstellen oder Gesuche aufgeben. Auf der Internetplattform kann auch direkt über Preis, Lieferbedingungen und Zusatzleistungen verhandelt werden. Ziel der Initiative ist die Förderung der Vielfalt, der Transparenz des Marktes und die Vernetzung innerhalb des Ökomarkts.

Quelle: soel

Im Verlaufe des letzten halben Jahrhunderts sind Quartierläden weitestgehend aus den Städten verschwunden. Selbstverständlich wurde diese Entwicklung beklagt. Doch selbst ihre Fürsprecher blieben ihnen längst nicht immer treu. Preis, Sortiment, Parktplatz – es gibt viele Argumente für den Supermarkt vor den Toren der Stadt.

Der hohe Stellenwert von Regionalität deutet allerdings an, dass die Liebe vieler KonsumentInnen nicht den grossen Einkaufsanlagen gilt. Gesucht ist ein engerer Bezug zur Herkunft der Produkte – zumindest der landwirtschaftlichen Produkte. Elektronikgeräte und Kleider dürfen durchaus aus dem fernen Osten stammen. Doch je mehr Globalität, desto gesuchter die heimatliche oder heimische Nische, könnte man vielleicht sagen.

In dieser Nische entwickelt sich, was in den letzten Jahren unter dem Stichwort „Vertragslandwirtschaft“ bekannt geworden ist. Das Thema ist zwar nicht biospezifisch, wird hier aber intensiv diskutiert, z.B. vom Bio Forum Schweiz an Veranstaltungen oder in seiner Zeitschrift „Kultur & Politik“. Hier erschien in Nummer 2011/2 ein Beitrag von Markus Schär, dessen Ausgangspunkt beim bernischen Projekt soliTerre liegt und Vertragslandwirtschaft am konkreten Beispiel beschreibt. Ein zweiter Beitrag von Jan Grenz beschreibt ein Projekt von Studierenden der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft, das konkrete Vorschläge zur Ausgestaltung einer Regionalwirtschaft in einem neuen Zürcher Quartier macht. Auf diese Beiträge reagierte Matthias Wiesmann in der Nummer 2011/3, der der Meinung ist, dass Gestaltungsmöglichkeiten in der Wirtschaft verpasst werden, wenn sich Bewusstsein und Handeln nur auf die Nische der Versorgung mit einheimischen landwirtschaftlichen Produkten beschränkt.

Alle drei Beiträge können hier im vollen Wortlaut heruntergeladen werden:

Jan Grenz: Das Quartier als Ausgangspunkt für regionales (Land-)Wirtschaften

Markus Schär: Ein Vertrag für die Zukunft

Matthias Wiesmann: Ungelöste Gestaltungsfragen. Neue Produktions- und Vermarktungsinitiativen als Reaktion auf die Macht des Handels.

Hohe Berge, weite Blicke über das Meer und dichte Wälder – das Naturerlebnis rund um die BIO-Hotels bietet eine große Vielfalt. Aber auch die inneren Werte der mittlerweile über 75 Häuser der Gruppe, die alle zertifizierte Bio-Qualität bei Speis und Trank bieten, sind abwechslungsreich und individuell: Die Gäste können biologisch schlemmen und fasten, ruhen und sich auspowern, in sich gehen oder aus sich rausgehen. Damit bei der Fülle dieses Angebots jeder seinen ganz persönlichen Traumurlaub findet, helfen 13 Urlaubsthemen bei der Auswahl. Weil aber diese Themen das breite Spektrum der BIOHotels nicht gänzlich erfassen können, zeigen wir Ihnen mit dieser Serie, was noch so alles typisch BIO-Hotels ist. Im zweiten Teil unserer dreiteiligen Jubelserie dreht sich alles um die Häuser, deren Mauern so einiges an Geschichten zu erzählen hätten.

Hier die Geschichte von Häusern mit Vergangenheit.

Afrikanische Kleinbauern erhalten Unterstützung für nachhaltige Landwirtschaft

(Frick/Namyangju) Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) hat in Südkorea das Handbuch für Biolandbau in Afrika der Öffentlichkeit vorgestellt. Dies im Rahmen des Weltkongresses der IFOAM, der internationalen Dachorganisation des ökologischen Landbaus.

Ziel des Handbuches ist es, afrikanische Kleinbauerfamilien in ökologische Landbautechniken einzuführen und damit die langfristige Nahrungsmittelversorgung zu verbessern. Letztlich geht es dem FiBL darum, Hunger und Armut in Afrika zu verringern. Das Handbuch wird von der Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF) sowie von der Syngenta Stiftung für Nachhaltige Landwirtschaft (SFSA) finanziert*.

Zusammenarbeit mit afrikanischen Experten

„FiBL-Spezialisten arbeiteten mit afrikanischen Fachleuten zusammen, um ein praxisnahes Handbuch für Bäuerinnen und Bauern zu realisieren“, erklärt FiBL-Projektleiter Lukas Kilcher. „Das gemeinsam erarbeitete Schulungsmaterial unterstützt Beratungskräfte in der Ausbildung und Beratung von Kleinbauern.“ Ziel sei es, die Bauernfamilien mit möglichst vielen Methoden des ökologischen Landbaus vertraut zu machen.

Beschrieben sind insbesondere Techniken zu ökologischem Pflanzenschutz, Boden- und Pflanzengesundheit, Informationen zum Umgang mit Wasser und Energie sowie zur Betriebsführung und Markteinführung von Produkten. Zum Handbuch gehören anschauliche Broschüren mit vielen farbigen Illustrationen, Präsentationen und Videos.

Einführung in Afrika

„Ziel der Publikation ist es, afrikanischen Kleinbauerfamilien den Zugang zu ökologischer und nachhaltiger Landwirtschaft zu ermöglichen und sie damit zu unterstützen, erfolgreicher zu arbeiten“, sagt FiBL-Direktor Urs Niggli. „Das Projekt trägt zur Ernährungssicherheit in Afrika bei, weil bewährte Landbaumethoden vermittelt werden.“
Das Handbuch wird nun von afrikanischen Beratungsorganisationen getestet und weiterentwickelt. „Diese Pilotphase gewährleistet, dass sich das Material im bäuerlichen Alltag bewährt“, sagt Getachew Tikubet von der äthiopischen BEA (Bioeconomy Africa). Nach der ersten Veröffentlichung des Afrika-Handbuches am IFOAM-Weltkongress in Korea folgt die offizielle Einführung in Afrika in November, und zwar in Kenia anlässlich der Konferenz „The Agricultural Alternative for Africa“.

Das Handbuch und zusätzliche Informationen finden Sie hier: www.organic-africa.net.

Weitere Informationen
Kontaktperson am FiBL: Lukas Kilcher
www.organic-africa.net

*Das FiBL-Afrika-Handbuch wird von der Bill & Melinda Gates Foundation und der Syngenta Stiftung für Nachhaltige Landwirtschaft finanziert. Die Ergebnisse, Schlussfolgerungen und Empfehlungen im Handbuch sind jene der Autoren und müssen nicht unbedingt mit den Positionen und Strategien der beiden Stiftungen übereinstimmen.

Quelle: FiBL Medienmitteilung vom 29.09.2011 (PDF)

Hohe Berge, weite Blicke über das Meer und dichte Wälder – das Naturerlebnis rund um die BIO-Hotels bietet eine große Vielfalt. Aber auch die inneren Werte der mittlerweile über 75 Häuser der Gruppe, die alle zertifizierte Bio-Qualität bei Speis und Trank bieten, sind abwechslungsreich und individuell: Die Gäste können biologisch schlemmen und fasten, ruhen und sich auspowern, in sich gehen oder aus sich rausgehen. Damit bei der Fülle dieses Angebots jeder seinen ganz persönlichen Traumurlaub findet, helfen 13 Urlaubsthemen bei der Auswahl. Weil aber diese Themen das breite Spektrum der BIOHotels nicht gänzlich erfassen können, zeigen wir Ihnen mit dieser Serie, was noch so alles typisch BIO-Hotel ist. Im ersten Teil unserer dreiteiligen Jubelserie dreht sich alles um die Häuser, bei denen die Gäste mit Produkten aus hauseigener Erzeugung verwöhnt werden.

Hier mehr von den hofeigenen Produkten, die direkt in die Hotelküche kommen.

Wie unzählige andere ist der bionetz.ch-Redaktor diese Woche in den Ferien (nein, diesmal nicht in einem Bio-Hotel, das wäre im Engadin noch zu erfinden). Um den zu Hause Ausharrenden trotzdem etwas zu vermitteln, sei hier in diesen Tagen von Nachhaltigkeits- und Bioferien die Rede. Wir beginnen mit einem Beitrag von "Pressetext".

Nachfrage steigt, allgemein gültige Kriterien fehlen aber noch

Köln/Berlin (pte) - Für die Reisebranche rückt auf der Prioritätenskale das Thema Nachhaltigkeit immer weiter nach oben. Die Nachfrage seitens der Urlauber für entsprechende Angebote steigt. Eine am heutigen Welttourismustag veröffentlichte Untersuchung von Trendscope http://www.trendscope.de zeigt jedoch, dass bisher nur wenige Deutsche schon einmal bewusst Reisen gebucht haben, die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Eindeutig mit "Ja" beantworten diese Frage nur fünf Prozent, weitere zwölf Prozent immerhin sind nicht ganz sicher und antworten mit "Eher ja".

Preisaufschläge kein Problem

Besonders die jungen Befragten im Alter 18 bis 29 (acht Prozent) haben solche Reiseangebote bereits etwas häufiger als der Durchschnitt in Anspruch genommen. Deutliche Unterschiede gibt es hingegen zwischen unterschiedlichen Reisetypen: Vor allem "Paradiessucher" (zwölf Prozent), aber auch "Abenteurer" (acht Prozent) geben überdurchschnittlich häufig an, bereits bewusst nachhaltige Reisen gebucht zu haben. Für "Begegnungssucher" und "Balancesucher" hat nachhaltiges Reisen hingehen bislang keine Rolle gespielt.

Die Buchung nachhaltiger Reisen hat bislang nur wenig mit dem verfügbaren Einkommen zu tun, denn die Unterschiede zwischen verschiedenen Einkommensgruppen sind nur marginal. Die Frage, ob für nachhaltige Reisen auch Preisaufschläge in Kauf genommen würden, beantworten 36 Prozent zustimmend. Davon jedoch nur fünf Prozent mit einem eindeutigen "Ja", die übrigen 31 Prozent einschränkend mit "Eher ja".

Begriff zu wenig verankert

Die Studie zeigt jedoch ebenso, dass viele Deutsche noch keine klare Vorstellung davon haben, was genau unter nachhaltigen Reisen zu verstehen ist. Ein erheblicher Anteil der Deutschen hat neben ökologisch orientierten Aspekten ganz andere eigene Bilder von nachhaltigem Reisen im Kopf. Häufig werden damit Begriffe wie "langer Erholungswert", "neue Bekanntschaften", "persönliche Weiterentwicklung", "guter Service" oder "bleibende Erinnerung" assoziiert.

Globale Kriterien in Vorbereitung

"Nachhaltiges Reisen umfasst natürlich ökologische Aspekte. Aber auch die soziale Nachhaltigkeit ist, insbesondere in Schwellenländern, sehr bedeutsam", erklärt Holger Haberstock, Geschäftsführer der Traverdo GmbH http://www.traverdo.de , auf Nachfrage von pressetext. "Wichtige Punkte sind, ob die Mitarbeiter fair bezahlt werden, ob auf lokale Produkte gesetzt wird und ob ein Austausch zwischen Besuchern und einheimischer Bevölkerung auf Augenhöhe stattfindet."

Dennoch sind die Voraussetzungen in den verschiedenen Regionen der Welt sehr unterschiedlich. So ist es derzeit noch schwer, allgemeingültige Kriterien zu formulieren. "Es wird zwar gerade versucht, globale Kriterien für nachhaltige Reisen zu entwickeln, aber natürlich sind die Ansprüche in Burkina Faso andere als in der Uckermark", so Haberstock.

Wenn Yardo in St. Gallen verkauft wird (dafür gibt es Anzeichen), dann würde ein weiterer Ausflug des Biogrosshandels in den Detailhandel zu Ende gehen. Die Frage aber bleibt: wie aktiv soll sich der Grosshandel im wenig dynamischen Biofachhandel betätigen?

1. Ausflug

In den 90-er Jahren ging es darum, in Baden einen Bioladen zu retten: Casa Verde. Bereits an dessen Entstehung war der Grosshandel beteiligt, wurde doch mit dieser Gründung eine Konsolidierung in Baden angestrebt. Doch die Miete des Altstadtladens war zu teuer, die Bewirtschaftung auf zwei Stockwerken schwierig und die personelle Besetzung der Führung nicht optimal. Schliesslich übernahmen Annerös und Walter Anliker den Laden, schlossen ihn nach einiger Zeit und eröffneten einen neuen Laden („Naturata“) in Wettingen. Für die beteiligten Grossisten Vanadis und Via Verde war das ein teurer Deal.

2. Ausflug

Einen ähnlichen Ausflug in den Detailhandel unternahm Via Verde im folgenden Jahrzehnt: der Grabemärt in Luzern wurde ein immer gewichtigerer Schuldner, die Zahlungsfristen verlängerten sich. Es schien alles dagegen zu sprechen, einen so umsatzstarken Kunden fallen zu lassen. Also engagierte sich Via Verde immer mehr und übernahm schliesslich. Via Verde übernahm nicht nur den Grabemärt, sondern auch sich selber. Als der Revisor die Guthaben beim Kunden Grabemärt bzw. diese Beteiligung nicht mehr als werthaltig ansah, war Schluss. Via Verde rutschte in die Sanierung.

3. Ausflug

Der dritte Ausflug namens Yardo trug andere Vorzeichen. Man wollte etwas vormachen, oder vielleicht besser gesagt: nachmachen. In Deutschland eröffnete ein Biosupermarkt nach dem anderen. Warum sollte das nicht auch in der Schweiz möglich sein? Yardo wurde als selbständige Gesellschaft mit inniger Anteilnahme der damaligen Bio Partner-Führung gegründet. Doch auch Yardo machte Karriere als Schuldner. Wiederum glaubte Bio Partner (inzwischen unter neuer Führung), einen so umsatzstarken Kunden nicht fallen lassen zu können – und engagierte sich letztlich in einer hundertprozentigen Übernahme. Wenn sich BioPartner nun von Yardo trennt, so ist ein drittes Mal ein Ausflug zu Ende, der teuer bezahlt werden musste.

Die Freude über diese Übernahme hielt sich in engsten Grenzen, nicht nur, weil wirtschaftlich kein grundlegender Wandel erreicht werden konnte, sondern auch, weil das freundschaftliche Verhältnis zu den übrigen Kunden vor Ort sehr litt. Das Engagement des Grosshandels auf Detailhandelsstufe wurde und wird allgemein sehr kritisch betrachtet.

Was darf der Biogrosshandel – in seinem eigenen Interesse und demjenigen der KonsumentInnen?

Dass sich der Grosshandel nur dann im Detailhandel engagiert, wenn sich dort immer grössere finanzielle Löcher auftun, ist zweifellos verfehlt. Wenn sich der Grosshandel andererseits betreffend Detailhandel absolute Abstinenz auferlegt, ist er auf Gedeih und Verderben von der Entwicklung oder Stagnation des Biofachhandels abhängig. Bestenfalls darf er sich erlauben, dem Fachhandel Plakate und Promotionsmaterial zur Verfügung zu stellen – à prendre ou à laisser (my shop is my castle!). Nicht erstaunlich, dass Grossisten in anderen Ländern im Detailhandel aktiver sind, beispielsweise Denree in Deutschland oder Ecor NaturaSì im sehr dynamischen Biomarkt Italien.

Darf der Biogrosshandel in der Schweiz nicht versuchen, dem Biofachhandel mehr Schub zu geben? Er muss ja nicht selber eine Ladenkette führen. Das letzte Wort sollte nicht gesprochen sein, auch wenn dabei manche Empfindlichkeit zu beachten sind.

P.S.

Vielleicht ist an der Kosthaus-Tagung am 4. November in Lenzburg mehr zu diesem Thema zu erfahren (www.kosthaus.ch)

BÖLW fordert im Petitionsausschuss Zulassungsstopp

von Pressemitteilung BÖLW

Neue Studie zeigt massive Lücken bei Risikoprüfung von Gentech-Pflanzen auf – BÖLW fordert im Petitionsausschuss Zulassungsstopp Bildquelle: www.boelw.de

Berlin, 26.09.2011. „Die Risiken gentechnisch veränderter Organismen (GVO) werden vor der Zulassung weder mit der notwendigen Sorgfalt untersucht, noch gibt es funktionierende Systeme zur Überwachung gesundheitlicher und ökologischer Auswirkungen nach ihrer Zulassung” –

so lautet das Ergebnis der heute anlässlich der öffentlichen Beratung der BÖLW-Gentech-Petition im zuständigen Ausschuss des Bundestages veröffentlichten Studie “Risiken mit amtlichem Siegel: Mängel bei der Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen“.

„Das Zulassungsverfahren von Gentech-Pflanzen hält nicht, was es verspricht“, kritisiert BÖLW Vorstandsvorsitzender Felix Prinz zu Löwenstein das EU-Verfahren. „Die Bundesregierung muss sich in Brüssel sofort für dessen Reform sowie für die Möglichkeit regionaler Anbauverbotevon Gentech-Pflanzen einsetzen. Wir brauchen eine gründliche Risikoprüfung, denn einmal in die Natur entlassen, können GVO nicht wieder zurückgeholt werden.“

Die Studie zeigt auf, dass die „vergleichende Risikoprüfung“ veraltet ist, bei der die Gefahren von Gentech-Pflanzen mit herkömmlich gezüchteten grundsätzlich gleichgesetzt werden. „Die derzeitige Risikoprüfung wird den spezifischen Gefahren von Gentech-Pflanzen nicht gerecht“, sagt Studienautor Christoph Then vom Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie,Testbiotech und bemängelt außerdem die Industrienähe der zuständigen EU Behörde EFSA. "Die Daten, die zur Zulassung anerkannt werden, genügen wissenschaftlichen Standards oft nicht und stammen zudem häufig von den Antrag stellenden Unternehmen selbst."

Von konkreten Schäden durch den Anbau von GVO berichtet der argentinische Wissenschaftler Andrés Carrasco. Er fand heraus, dass bereits geringe Dosen der Chemikalie Glyphosat, Wirkstoff des weltweit meist verkauften Totalherbizids Roundup, Geburtsschäden und Missbildungen bei Fröschen und Hühnern verursachen können. „In Argentinien, wo Glyphosat massiv auf Feldermit herbizidtoleranter Gentech-Soja gesprüht wird, berichten Ärzte aus den betroffenen Kommunen verstärkt über die Häufung von Geburtsschäden und erhöhten Krebsraten beim Menschen.“

Pressemitteilung BÖLW

Bauernverband will Anbau von Kraftfutter deutlich steigern

lid – Der Schweizerische Bauernverband (SBV) will den Anbau von inländischem Kraftfutter fördern und damit die Importabhängigkeit verringern.

Soja KraftfutterDie Abhängigkeit von importiertem Kraftfutter (hier Soja) soll kleiner werden. (lid)

Die mangelnde Versorgung mit einheimischem Kraftfutter sei nicht auf grösseren Kraftfuttereinsatz, sondern auf eine gesunkene Inlandproduktion zurückzuführen, schreibt der SBV in einer Medienmitteilung. Dem Verband sei es ein Anliegen die Importabhängigkeit zu verringern, weshalb eine Arbeitsgruppe eingesetzt wurde. Deren Schlussbericht schlägt vor, die Futtergetreidefläche um 25‘000 Hektaren auszudehnen. Der Anbau von Eiweisspflanzen soll um 15‘000 Hektaren gesteigert werden. Laut SBV könnte so der Inlandanteil beim Kraftfutter um 15 auf 65 Prozent gesteigert werden. Der Anbau soll über Direktzahlungen gefördert werden. Anreize zur Extensivierung im Getreide- und Futterbau sollen abgeschwächt werden. Neben der Anbau-Förderung soll auch der Verbrauch optimiert werden.

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