Branchen-News

Am 1. April 2009 ist es definitiv: Jede Biokuh frisst nur noch Bio. Weil das Biofutter knapp und teuer ist, fordern die Biobauern mehr Direktzahlungen.

Von Helene Soltermann, LID


Wo Bio drauf steht, ist auch Bio drin. Diesem Grundsatz müssen die Biokühe künftig zu 100 Prozent gerecht werden. Eigentlich dürfen Biokühe bereits seit Anfang 2008 kein konventionell produziertes Mais oder Raufutter mehr fressen. Weil es aber an bestimmten Futterkomponenten in Bioqualität mangelt, darf das Menu der Biokühe noch bis zum 31. März 2009 aus fünf Prozent nicht biologischen Nebenprodukten der Lebensmittelherstellung bestehen – also zum Beispiel aus Zuckerrübenschnitzel, Melasse, Maiskleber oder unverarbeiteten Kartoffeln. Ab dem 1. April ist jedoch Schluss damit: Biokühe müssen ausschliesslich Biofutter fressen. Die Schweiz passt sich somit definitiv der EU an, von wo die neue Richtlinie stam

Bündner und Oberwalliser fordern mehr Direktzahlungen
Im Kanton Graubünden, dem grössten Biokanton der Schweiz, bereitet die neue Richtlinie den Bauern Sorgen. "Für viele Bündner Biobauern wird die verschärfte Fütterungsvorschrift problematisch, weil die Kosten aus dem Ruder laufen", sagt Alfons Cotti, Präsident des Kantonalverbandes Bio Grischun, und fügt an: "Nicht nur die Fütterungsvorschriften sind strenger geworden, auch andere Richtlinienverschärfungen verursachen Mehrkosten für uns Biobauern."

Die meisten Bündner Biobauern bewirtschaften einen Betrieb im Berggebiet. In den hohen Lagen könne aber kein eigenes Futter wie beispielsweise Mais angebaut werden. Man müsse das Futter vom Tal- ins Berggebiet transportieren. "Weil die Nachfrage nach biologischem Kraftfutter wegen der Richtlinie steigt, ist das Futter bis zu 40 Prozent teurer geworden", sagt Cotti. Bio Grischun hat deshalb an seiner Generalversammlung Ende Februar eine Resolution ans Bundesamt für Landwirtschaft verabschiedet. Darin fordern die Bündner Biobauern eine befristete Erhöhung der Direktzahlungen, um die höheren Kosten durch die verschärften Richtlinien kompensieren zu können. Die Flächenbeiträge für Biobetriebe sollen demnach in den nächsten fünf Jahren von 200 auf 400 Franken pro Hektare erhöht werden.

Die Bündner Biobauern sind nicht allein mit ihrem Anliegen. Auch die Oberwalliser Biobauern haben an ihrer Generalversammlung vom letzten Dienstag, 10. März entschieden, die Resolution zu unterstützen. "Viele Oberwalliser Biobauern sind im hochalpinen Gebiet. Wenn der Winter sechs bis sieben Monate dauert, wird sich der Zukauf von Bio-Kraftfutter negativ auf unser Portemonnaie auswirken", sagt Daniel Ritler, Präsident der Oberwalliser Biobauern. Ritler schätzt, dass Kraftfutter in Bioqualität auch künftig knapp sein wird. "Für Bio-Ackerbauern ist die Produktion von Futtergetreide nicht sehr lukrativ", sagt er. Viel interessanter sei es, Brotgetreide anzubauen.

Austritte in Bern
Auch im zweitgrössten Biokanton Bern schlägt die Verschärfung der Fütterungsrichtlinien zu Buche. "Im letzten Jahr sind im Kanton Bern rund 30 Betriebe – vorwiegend Milchbauern – bei Bio Suisse ausgetreten", sagt Andreas Schneider, Präsident der Bärner Bio Bure. Dies sei teilweise auf die neuen Richtlinien zurückzuführen. Und: "Es wird sicher noch mehr Austritte geben", schätzt er. Wie viele Bauern dem Bio wegen der verschärften Richtlinie den Rücken kehren, werde sich jedoch erst im nächsten Winter zeigen. Jetzt komme der Sommer, da fressen die Kühe Gras auf der Weide. Im Winter werden sie wieder vorwiegend mit Heu gefüttert, auch Kraftfutter steht dann auf dem Speiseplan.

Bei der Schweizerischen Dachorganisation Bio Suisse glaubt man hingegen nicht daran, dass die verschärfte Fütterungsrichtlinie zum Problem wird. "Bis anhin jedenfalls haben wir keine massive Ausstiegswelle der Biobauern beobachten können", sagt Mediensprecherin Jacqueline Forster.

Copyright: Helene Soltermann, LID, Mediendienst Nr. 2857 vom 13.03.2009

Schützer und Ethiker haben es gut. Sie sind eigentlich immer auf der sicheren Seite. Sie können etwas fordern, was andere umzusetzen haben. Sie können Ratschläge erteilen, ohne die Voraussetzungen und Konsequenzen diskutieren geschweige denn tragen zu müssen. Der Beifall des nur teilinformierten Publikums ist ihnen sicher.

Damit soll keineswegs der Eindruck erweckt werden, die Forderungen der Schützer und Ethiker wären falsch. Sie sind eigentlich immer gerechtfertigt – und oft ziemlich billig zu haben. Denn es handelt sich meistens nicht um guten Rat, der bekanntlich teuer ist.

Beispiel: Konsumentenschützer möchten die Preisanschrift auf jedem einzelnen Artikel. Sie weisen Umfragen vor, die zeigen, dass sie in dieser Forderung von der Konsumentenschaft unterstützt werden (auch ich finde Preisanschrift auf Produkten nicht schlecht). Als ich beruflich noch etwas näher am Detailhandel war, lud ich einen vollberuflichen Konsumentenschützer ein, einmal ein paar Stunden beim Preisauszeichnen mitzumachen. Er beantwortete die Einladung nicht.

Vor mehreren Jahren brachte die Konsumentenschutz-Zeitschrift K-Tipp eine Story zweier junger Frauen, die eines schönen Sonntags nach einem Spaziergang im Gasthof einkehrten und zusammen eine Pizza bestellten (selbstverständlich mit zweitem Teller und Besteck) – dazu je ein Glas Brunnenwasser. Der Wirt erfrechte sich, für das Wasser etwas zu verlangen. Die Frauen empörten sich und teilten ihre Empörung dem K-Tipp mit. Dieser erkundigte sich auf der Gemeinde nach dem Preis für einen Kubikmeter Wasser und rechnete aus, dass der Wirt eine Marge von mehreren Tausend Prozent gefordert hatte. Skandal!

Der Skandal besteht oft tatsächlich in bestimmten, manchmal erbärmlichen Verhältnissen (Arbeitsbedingungen von Menschen, Haltungsbedingungen von Tieren). Ein Skandal ist es aber eigentlich auch, dass Schützer und Ethiker so locker etwas anprangern oder Alternativen erwähnen können, dass der uninformierte Leser den Eindruck bekommen kann, es sei schiere Bösartigkeit, dass Läden die Preise nicht mehr anschreiben wollen, dass das Restaurant für ein Glas Wasser etwas verlangt. Und so weiter.

Schützer und Ethiker sind in der Regel Spezialisten. Gerade die Landwirte sind von vielen solchen Spezialisten umgeben. Vogelschützer, Naturschützer, Tierschützer, Bodenschützer, Luftschützer. Teilweise haben es die Spezialisten fertig gebracht, dass einzelne Forderungen Gesetz geworden oder mit der Leistung von Subventionen verknüpft worden sind. Das ist gut so, denn so haben alle Bauern gleiche Spiesse – bis dereinst sich die Grenzen öffnen.

Diese Zeilen haben einen aktuellen Anlass: KAG moniert zum Tag der Milch am 18. April die sogenannten Kuhtrainer (Link), die in der Biolandwirtschaft seit einiger Zeit verboten sind. Es ist durchaus richtig, darauf hinzuweisen. Am KAG-Pranger stehen nicht nur Bauern, die den Kuhtrainer nach wie vor einsetzen, sondern auch nachgelagerte Betriebe, welche Milch von solchen Bauernhöfen verarbeiten. Auch dies ist sowohl richtig wie billig. Richtig ist zu kritisieren, dass ein problematisches Produkt nicht gleich auch noch mit Heileweltattributen wie „Heidi“ schöngeworben werden sollte. Billig ist es, weil Verarbeitungsbetriebe (v.a. traditionell-mittelständische) gar nicht die Option haben, nur noch Kuhtrainer-freie Milch zu verarbeiten.

Richtig und gleichzeitig billig ist der Hinweis auf Kuhtrainer-alternativen, spätestens an der Stelle, wo KAG schreibt: „Kuhzüchtiger kommen nur in Anbindeställen vor. In Laufställen, der tierfreundlicheren Haltungsform, ist er nicht nötig. Denn der meiste Kot und Harn fällt im Aktivbereich (Fressplatz, Laufgänge) an, wo mechanisch entmistet wird. Liegt ein Laufstallbau nicht drin, so kann das natürliche Verhalten der Kühe durch viel Auslauf und Weide ermöglicht werden.“ Der aufmerksame Leser merkt vielleicht, dass Laufställe evtl. nicht drinliegen. Während KAG die Kosten für mechanische Alternativen zum elektrischen Kuhtrainer beziffert, ist von den wirtschaftlichen Implikationen von Laufstall und Auslauf nicht mehr die Rede. In Kenntnis des Investitionsbedarfs könnte man ja womöglich noch Verständnis für die so herzlosen Bauern entwickeln.

Gewiss ist es als Fortschritt zu werten, dass in der EU und in der Konsequenz auch in der Schweiz Anbindehaltung ab einer gewissen Betriebsgrösse verboten werden soll (dann braucht es auch keine Kuhtrainer mehr). Die Bioverordnung des Bundes verbietet sie im Prinzip bereits heute – mit Ausnahme Kleinbetriebe. Es sieht so aus, als ob die Grenze bei 35 Tieren gezogen würde, was bedeutet, dass das Verbot für die meisten Betriebe in der Schweiz nicht gilt. Würde die Grenze bei 20 Tieren oder tiefer gesetzt werden, dann hätte dies einen massiven Strukturwandel in der Landwirtschaft zur Folge. Aber auch hier gibt es Schützer, Strukturschützer, gemeint sind die Bauernschutzorganisationen (Bauernverband, SVP, VKMB).

Oben wurde festgestellt: Schützer sind Spezialisten. Das wurde in den Gründerjahren von Bio Suisse und KAG ganz offensichtlich: die einen forderten, dass die Hühner mit Biofutter verköstigt werden, die Haltung war weniger wichtig. Die anderen debattierten nur die Haltung und fütterten konventionelles Futter. Es war eine Zeit vieler Gehässigkeiten. Diese wurden überwunden.

Und mit Anerkennung anzumerken ist, dass die KAG nie nur forderte, sondern sich immer wieder aktiv in der Suche und Entwicklung von Alternativen engagierte.

Auf Spezialistenstufe verharrt dagegen nach wie vor der Verein gegen Tierfabriken (VgT). In seiner Jubiläumsausgabe schreibt er wieder einmal über das Kloster Fahr, kritisiert die Diskrepanz zwischen Mirgos-Werbebild und effektiver Haltung, prangert im Vorbeiweg die Lebensbedingungen der 3500 Hühner des Eichberg, Seengen, an und widmet die letzte Seite (Werbewert mehrere Tausend Franken) dem vegetarischen Restaurant „tibits“. Ist das die Anerkennung dafür, dass „tibits“ zum konventionellen Kaffee KnospeZucker und Knospe-Kaffeerahm anbietet? Gewiss nicht. Denn VgT empfiehlt die Knospe ausdrücklich nicht, nur Demeter – und dies vermutlich „nur“ wegen dem Enthornungsverbot.

Nein, VgT setzt sich nicht für bio ein, nur für Tierschutz. Und hier muss man dem VgT Konsequenz zubilligen: Das Tierschutzproblem ist nämlich am besten gelöst, wenn es keine Tiere mehr gibt. „tibits“ als vegetarisches Restaurant verarbeitet im Vergleich zu einem konventionellen Restaurant nur geringe Mengen tierischer Produkte. Also kann man ein vegetarisches Restaurant empfehlen – ob bio oder nicht.

Matthias Wiesmann
m.wiesmann@bionetz.ch

Hier lesen Sie die Original-Pressemitteilung:

Pressemitteilung KAGfreiland: 16. April 2009 (Zum Tag der Milch vom 18. April)

Schweizer Milch: Kühe erhalten Stromschläge

Am Samstag 18. April ist Tag der Milch. KAGfreiland, die schweizerische Nutztierschutz-Organisation, deckt auf, dass ein Grossteil der Schweizer Milch (Berg-, Regio-, Spezial- und Billigmilch) von Kühen stammt, die zur Züchtigung regelmässig Stromschläge erhalten. Rund 350'000 Milchkühe leben angebunden im Stall, über ihnen der elektrische Kuhzüchtiger, von der Branche beschönigend «Kuhtrainer« genannt. Der Bund beurteilt diesen als nicht tiergerecht. In Deutschland ist er seit 2006 verboten.

Gemäss einer repräsentativen Umfrage des Schweizer Tierschutz wünschen sich 85 % der Bevölkerung ein Verbot. Nur gerade Bio-Milch wird garantiert ohne elektrischen Kuhzüchtiger hergestellt. KAGfreiland fordert die Milchbranche auf, ein Verbot des Kuhzüchtigers in den Produktionsrichtlinien festzuschreiben oder eine Laufstallpflicht für ihre Milchställe zu verlangen.

ganze Pressemitteilung sowie Dossier mit Fakten, Zitaten und Bildern unter
http://www.kagfreiland.ch/c_tierhaltung/kuhzuechtiger_TdM09.shtml

Weitere Auskünfte erteilt:
- Denise Marty, Tierhaltung KAGfreiland: 071 222 18 18 / 078 901 69 60

Seit dem 19. Jahrhundert geht das Brot und die Backwaren dank industriell hergestellter Bäckereihefe auf. Diese wird aus Reinzuchtstämmen vermehrt, unter Verwendung beträchtlicher Mengen an chemisch-synthetischen Nährstoffen. Mitte de 90-er Jahre brachte die Agrano AG die auf Bioweizen-Basis vermehrte knospenzertifizierte Hefe „Bioreal“ auf dem Markt. Als auch der Schweizer Hefe-Marktleader, die Hefe Schweiz AG, eine knospezertifizierte Biohefe lancierte, erklärte die Bio Suisse per 1. Juli 2004 angesichts der gewährleisteten Wahlfreiheit die Verwendung einer Biohefe zur Pflicht. Nun zeichnet sich auf Stufe EU-Bioverordnung die Pflicht zur Verwendung einer Biohefe ab – mit Folgewirkung für die Schweiz.

Sowohl in der EU wie in der Schweiz stuften die Bioverordnungen Hefe lange Zeit als Mikroorganismus ein, für den gewisse Grundvoraussetzungen, v.a. der Ausschluss der Gentechnologie, gesichert werden musste. Darüber hinaus bestanden jedoch keine speziellen Anforderungen an Herstellung und Einsatz. Dies war seit längerem unter den Biofachleuten umstritten, was auch dazu führte, dass neben der Bio Suisse namentlich auch in Deutschland eine ganze Reihe von Labelorganisationen den Einsatz einer Biohefe verlangt.

Neue EU-Bio-Verordnung - Biohefepflicht in Sicht?

Mit der Revision der aktuellen EU Bio-Verordnung wurden Hefe und Hefeprodukte erstmalig explizit in den Geltungsbereich der neuen Öko-Verordnung (EG) Nr. 834/2007 aufgenommen.

Dazu Artikel 20 die Eckpunkte für die Herstellung der Bio-Hefe:

(...) Allgemeine Vorschriften für die Herstellung ökologischer/biologischer Hefe

  • Für die Herstellung ökologischer/ biologischer Hefe dürfen nur ökologisch/biologisch erzeugte Substrate verwendet werden. Andere Erzeugnisse und Stoffe dürfen nur insoweit verwendet werden, wie sie nach Artikel 21 für die Verwendung in der ökologischen/biologischen Produktion zugelassen wurden. (....)

Mit der Verordnung (EG) Nr. 1254/2008 wurden noch im Dezember 2008 die Durchführungsbestimmungen (Verordnung (EG) Nr. 889/2008) um detaillierte Anforderungen für die Produktion von Hefe und Hefeprodukte in Bio-Qualität ergänzt. Diese Regelungen gelten seit 01.01.2009. Damit besteht also nun auch eine rechtliche Basis für die Herstellung und Vermarktung der Biohefe, z.B. für Biohefeextrakte in Suppenprodukten.

Hefe und Hefefolgeprodukte werden ab dem 31. Dezember 2013 nicht mehr als Zusatz- oder Verarbeitungshilfsstoffe gelten, sondern zu den Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs gerechnet. Die eigentliche verpflichtenden Verwendung einer Biohefe ist in der derzeitigen Version der EU-Bioverordnung noch nicht verlangt, wäre aber die logische Folgeforderung daraus.

Die Inhalte der neuen Verordnung sind innerhalb der EU nicht unumstritten und Änderungen bis zur rechtkräftigen Detailumsetzung bleiben vorbehalten. Sobald diesbezüglich Klarheit besteht ist davon auszugehen, dass die Schweizer Bioverordnung diese Bestimmungen im Rahmen einer der nächsten Überarbeitungen aufnehmen wird.

Was ist eine Biohefe?

Grosse Diskussionen verursachte die Frage, welche Herstellungsverfahren für eine Biohefe zulässig sind. Während die Agrano AG bei der Herstellung der Bioreal-Hefe für die Hefevermehrung Biozutaten auf Weizenbasis nutzt, setzt die Hefe Schweiz AG für ihre Biohefe Biomelasse aus der Zuckerherstellung als Grundstoff für die Vermehrung ein.

Vergleich Herstellung Bioreal (Agrano AG) und konventionelle Hefe

Vergleich Herstellung

Herstellung Biohefe der Hefe Schweiz AG

Herstellung Biohefe der Hefe Schweiz AG

Bei den Zusatz- oder Verarbeitungshilfsstoffe geht die neue Regelung der EU-Bioverordnung von schon bisher für die Bioverarbeitung zugelassene Komponenten aus. Es wurde abschliessend geklärt, welche Stoffe bei der Herstellung und Aufbereitung von Primärhefe und von reinen Hefefolgeprodukten eingesetzt werden dürfen.

Name Primärhefe Hefezubereitung/
Formulierung
Besondere Bedingungen, Einsatzbereiche
Kalziumchlorid X

Kohlendioxid X X
Zitronensäure X
Zur Regulierung des pH-Wertes bei der Hefeherstellung
Milchsäure X
Zur Regulierung des pH-Wertes bei der Hefeherstellung
Stickstoff X X
Sauerstoff X X
Kartoffelstärke X X Zur Filterung
Natriumkarbonat X X Zur Regulierung des pH-Wertes
Pflanzenöle X X Schmier- bzw. Trennmittel oder Schaumverhüter

Verarbeitungshilfen für die Herstellung von Hefen und Hefefolgeprodukten

Wachstum für den Biohefemarkt?

Diese neuen Regelungen und eine mögliche spätere Biohefepflicht eröffnen Perspektiven für die Hersteller Agrano und Hefe Schweiz AG auch in den EU-Markt.

Thomas Gamper, Geschäftsführer der Hefe Schweiz AG, beurteilt diese Entwicklung grundsätzlich positiv, v.a. mit Blick auf den deutschen Markt. Er weist aber darauf hin, dass gleichzeitig die entsprechenden Biorohstoffmärkte entwickelt werden müssen.

"Es kann nicht Sinn der Sache sein, dass wir zwar Zuckerrohrmelasse aus Brasilien“ importieren müssen. Trotz korrekter Biozertifizierung wäre dies aus einer gesamtheitlichen Nachhaltigkeitssicht fragwürdig,“ so Gamper.

Dr. Alexander Beck, Büro Lebensmittelkunde & Qualität und Geschäftsleiter der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V. (AoeL) wirkt bei der Überarbeitung der EU-Bioverordnung als Fachexperte mit. Seine Einschätzung zur aktuellen Regelung:

„Diese neuen Regelungen tragen zur Rechtsklarheit bei und können das Vertrauen der Konsumenten in ökologische Lebensmittel stärken. Biologische Hefe und deren Folgeprodukte erfüllen die Erwartungshaltung der Bio-Käufer und können als Investition in deren Vertrauen gewertet werden. Der Hefeindustrie wird empfohlen die gegebene Zeitschiene zur Ausweitung der Produktion und zur Etablierung innovativer Technologien zu nutzen; Letztendlich mit dem Ziel einer nachhaltigen und regelkonformen Hefeproduktion.“

Copyright: Peter Jossi (p.jossi@bionetz.ch)

Der Artikel erschien zuerst in "foodaktuell" vom 29.05.2009 (hier der Link); A.d.R.

Infolinks:

www.aoel.org

EG-Oeko-VerordnungFolgerecht (www.bmelv.de)

Konzerne machen armen Farmern Ackerflächen streitig

Finanzkonzerne kaufen Ackerland in Entwicklungsländern auf

(pte) - Banken, Investmentfonds und internationale Konzerne haben sich in den vergangenen Jahren verstärkt auf Ackerland in ärmeren Ländern gestürzt. Dabei nutzen sie für strategische Investitionen nicht nur Finanzprodukte wie Agrarlandfonds oder Derivate, um an der Wertschöpfungskette partizipieren zu können. Darüber hinaus kaufen sie sowohl ganze Ackerböden als auch Schweine- oder Geflügelfarmen auf und beteiligen sich am physischen Handel mit Agrarrohstoffen.

Dieses relativ neue Mrd.-Geschäft kann für die Bevölkerung und die ansässigen Bauern vor Ort sowohl positive als auch negative Folgen haben. Kritiker wie die Welternährungsorganisation FAO http://www.fao.org warnen vor einer Verdrängung kleiner Farmer durch internationale Konzerne und sprechen von Neokolonialismus.

Die Nahrungsmittelkrise der vergangenen beiden Jahre sowie die aktuelle Wirtschaftskrise tragen dazu bei, dass das Engagement in der Agrarwirtschaft ärmerer Länder durch Finanzkonzerne und Unternehmen wie auch andere Staaten zunimmt.

Vonseiten der staatlichen Käufer wird etwa versucht, die Versorgung der eigenen Bevölkerung zu sichern, nachdem Ausfuhrverbote im Zuge der Nahrungsmittelkrise zu Engpässen und Teuerungen führten. Die Wirtschaftskrise sorgt zudem dafür, dass örtliche Agrarunternehmen ihre Böden verkaufen müssen und die Preise für Investoren derzeit niedrig sind. Zwar kann die Bevölkerung in den Zielmärkten von Vorteilen wie Infrastruktur- oder Arbeitsplatzaufbau profitieren. Probleme ergeben sich hingegen, wenn sie beim Entscheidungsprozess über die Landverteilung nicht einbezogen wird und Landbesitzrechte nicht respektiert werden.

Dem Institut für Ernährungspolitik Ifpri http://www.ifpri.org zufolge wurde durch ausländische Investoren bereits eine Summe von bis zu 30 Mrd. Dollar in den Erwerb von Ackerflächen in Schwellen- und Entwicklungsländern gepumpt. Innerhalb der vergangenen drei Jahre seien weltweit 15 bis 20 Mio. Hektar Agrarland in ärmeren Ländern verkauft worden oder Gegenstand von Verkaufsverhandlungen gewesen.

Viele Staaten würden jedoch nicht über einen angemessenen Rechtsschutz zugunsten der Farmer verfügen, weshalb die Bauern häufig dem Druck der finanzstarken Investoren weichen müssen. Allerdings können sich die Mrd.-Engagements auch für die Agrarwirtschaft der investierenden Industrieländer als Nachteil erweisen. Angesichts von Billig-Importen durch die neuen Agrargiganten geraten die Bauern unter Preisdruck. "Die Konkurrenzfähigkeit der Landwirte hängt nicht unbedingt von der Grösse ihrer Betriebe ab. Vielmehr sind es Rahmenbedingungen wie etwa Subventionen, die die Verhältnisse in der Landwirtschaft vorgeben", meint Manfred Schöpe, Experte für Agrarwirtschaft beim Institut für Wirtschaftsforschung ifo http://www.ifo.de, im Gespräch mit pressetext.

In Madagaskar hatte eine Vereinbarung über die 99 Jahre lange Verpachtung von 1,3 Mio. Hektar Ackerland, was rund der Hälfte des gesamten fruchtbaren Bodens des Landes entspricht, an ein multinationales Unternehmen aus Korea zuletzt für politische Folgen gesorgt. Einem Zenit-Bericht zufolge wurde der damalige Präsident angesichts des Unmuts der Bevölkerung zum Rücktritt gezwungen, wenngleich der Konzern die Zahlung von Mrd.-Summen und neue Arbeitsplätze ankündigte.

Wie das Wirtschaftsmagazin Capital berichtet, sind internationale Finanzkonzerne wie etwa Goldman Sachs oder Morgan Stanley in der Landwirtschaft engagiert. So habe Goldman Hunderte Mio. in Geflügel- und Schweinefarmen investiert. Morgan Stanley habe 40.000 Hektar Ackerland in der Ukraine aufgekauft. Nach Meinung von Investment-Managern seien derartige Geschäfte in der Agrarwirtschaft "als strategisches Investment absolut sinnvoll".

Copyright: pte, 29.05.2009

Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur: Manuel Haglmüller
email: haglmueller@pressetext.com
Tel. +43-1-811-40-315

Beide Sektoren wollen grösste Gewinner der Flaute sein

(pte) - Unterschiedlicher wie die Fast-Food-Industrie und die Biobranche könnten Markterscheinungen in der Gastronomie und dem Konsumgüterhandel kaum sein. Dennoch weisen die beiden Sektoren neuerdings eine Gemeinsamkeit auf: Beide beanspruchen den Titel für sich, als grösster Gewinner aus der aktuellen Wirtschaftskrise hervorzugehen.

Obwohl oder gerade weil die zwei Branchen grundverschiedene Marktnischen bedienen, scheinen die Geschäfte nicht nur eigenen Angaben zufolge verhältnismässig rund zu laufen. Branchenkenner und Analysten weisen in beiden Segmenten gerne auf die stabilen Wachstumschancen hin, die sie trotz der Wirtschaftsflaute vorfinden würden. Dabei setzen besonders die stark expandierenden Fast-Food-Ketten klassische Gastronomen unter zunehmenden Existenzdruck

"Ironischerweise zeichnet sich tatsächlich ein Doppelsieg der beiden Segmente ab", meint Andreas Jörg Scheuerle, Leiter Sachgebiet Europäische Konjunktur und Branchenanalysen bei der DekaBankhttp://www.dekabank.de, im Gespräch mit pressetext. Allerdings würden sich die Argumente der Akteure in den Bereichen Bio und Fast Food deutlich unterscheiden.

So sei der Trend zu Bio vielmehr struktureller Natur, während der Fast-Food-Boom eher ein konjunkturelles Phänomen darstelle. "Das veränderte Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher sowie eine gewisse Verunsicherung in der Diskussion über Gentechnik-Produkte sind schlagkräftige Argumente der Biobranche, natürliche und gesunde Produkte zu konsumieren", führt der Experte aus. Dieser Argumente würden sich etwa Discount-Einzelhändler immer häufiger bedienen, um den Absatz anzukurbeln.

Der Trend zu Bioprodukten ist nach Angaben von Marktforschern nachhaltig. Konsumenten würden sich "gerade in Krisenzeiten" auch teure Produkte leisten, sofern sie die Gesundheit fördern. Der Aufwind von Fast-Food-Ketten wie McDonald's oder Burger King dürfte hingegen auf eine rein hauswirtschaftliche Logik der Konsumenten zurückzuführen sein.

Zwar sei die "Sparwut hierzulande noch nicht ausgebrochen", da die privaten Haushalte bislang noch nicht unter Druck geraten seien. Dennoch suchen die Verbraucher in Fast Food die Möglichkeit, "in der Krise Geld zu sparen", erklärt Scheuerle gegenüber pressetext. Dem entsprechend könnte auf das gesamte Gastgewerbe eine Konsumkeule zukommen, sobald sich die Situation der Privathaushalte verschärft. "Auf Ausgaben in der Gastronomie kann der Verbraucher leichter verzichten als auf andere Konsumgüter", schliesst Scheuerle.

09.06.2009

Copyright und Aussender: pressetext.deutschland, see http://www.pressetext.de/
Ansprechpartner: Manuel Haglmüller
email: haglmueller@pressetext.com
Tel. +43-1-811-40-315

Buchneuerscheinung zeigt Skandal in Europa und USA auf

Genug zum Essen für alle!

(pte) - Mehr als sieben Mal könnte man alle Hungernden der Erde sättigen, würde man die Nahrungsmittel, die in Europa und in den USA weggeworfen werden, verteilen.

Diese Fakten basieren auf Recherchen des Kleinbauern und Lebensmittel-Analysten Tristram Stuart, der in seinem neuesten Buch "Waste: Uncovering the Food Scandal" (erschienen im Penguin-Verlag http://www.penguin.co.uk ) die Zahlen ermittelt hat. Stuart ist von Yorkshire bis China, von Pakistan bis Japan gereist, um zu erforschen, wie viel Nahrungsmittel weggeworfen werden. Allein die Lebensmittel, die von Haushalten in Grossbritannien weggeworfen werden, könnten 113 Mio. Menschen auf der Welt satt machen.

30 Prozent aller in Grossbritannien verkauften Kartoffel landen im Abfall. Die Bauern und die Lebensmittelproduzenten in Grossbritannien werfen rund eine Mio. Tonnen der Knolle jährlich in den Müll. Trotz der immer massiveren Fischereikrise werden zwischen 40 und 60 Prozent aller gefangenen Fische in europäischen Gewässern ins Meer zurückgeworfen. Alle davon sind bereits tot. Allein der Marktwert der drei wichtigsten Speisefische Grossbritanniens, die weggeworfen werden, beträgt rund 80 Mio. Euro.

Die 60 Mio. Briten werfen jährlich 484 Mio. Joghurts ungeöffnet in den Müll. Stuart kritisiert in seinem Buch besonders die Supermarktketten, da diese über die Nahrungsmittel, die weggeworfen werden, kaum oder nur sehr ungenügend Auskunft erteilen. Grosse Ketten wie etwa Sainsbury kommen auf jährlich rund 60.000 Tonnen, die Kette Asda sogar auf geschätzte 75.000 Tonnen Lebensmittel, die auf Deponien landen. Untersuchungen der Marktforschungsgruppe Biffa haben deutlich gezeigt, dass die Hälfte der Früchte und Gemüse, die für die Supermärkte gezogen werden, nie im Laden enden. Gründe dafür sind falsche Grössen oder verändertes Aussehen.

"Das Problem ist nicht die Achtlosigkeit der Konsumenten", meint Buchautor und Globalisierungskritiker Klaus Werner-Lobo http://unsdiewelt.com im pressetext-Interview. Dass Lebensmittel weggeworfen werden, sei erwünscht, denn das Wirtschaftssystem lege es darauf an viel zu viel zu produzieren und kurze Ablaufdaten zu haben. "Das ganze System entspricht nicht den realen Bedürfnissen", kritisiert der Autor.

Das zeige etwa auch jene Vorgangsweise, Lebensmittelabfälle im Müllcontainer zu vergiften, damit sie niemand mehr konsumieren könne. Die herrschende Gesetzeslage will Arme und Mittellose kriminalisieren, wenn sie aus den Abfalleimern Nahrungsmittel, die verwendbar sind, entnehmen. "Die Erde könnte zwölf Mrd. Menschen sattmachen und dennoch sterben tagtäglich 24.000 Kinder an Hunger." Der tägliche Massenmord diene dem Profit. "Jedes weggeworfene Joghurt-Paket bringt dem Hersteller Profit, denn es wurde verkauft." Der Hersteller agiere nicht deswegen so, weil er böse sei, sondern weil das System des Kapitalismus so funktioniere.

11.07.2009

Copyright und Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
email: weitlaner@pressetext.com
Tel. +43-1-81140-307

Mitte der 90-er Jahre brachte die Agrano AG die auf Bioweizen-Basis vermehrte knospenzertifizierte Hefe „Bioreal“ auf dem Markt. Nach der Markteinführung einer zweite Bio-Knospe-Hefe durch die Hefe Schweiz AG, erklärte die Bio Suisse per 1. Juli 2004 die Verwendung einer Biohefe zur Pflicht. Mittelfristig rückt nun die gesetzliche Biohefepflicht in der Schweiz und der EU ins Blickfeld. In der gewerblichen und industriellen Schweizer Praxis hat sich die Biohefe gut etabliert, mit grösserer Verbreitung des Angebot von Hefe Schweiz. Die Bioreal-Hefe bietet aber ein breiteres Anwendungsfeld über die Verwendung als Backhefe hinaus auch als Zutat für hefehaltige Lebensmittel.

Biohefe

Die Pionierbetriebe der Biobäckerei hatten lange eine Biohefe gefordert und waren dann auch die ersten Anwender der Bioreal-Hefe und begrüssten die Pionierarbeit der Agrano AG lange vor dem Einsetzen des Bioboom sehr. Nach der Lancierung der Biohefe von Hefe Schweiz hatte die Bäckereifachschule Richemont die beiden Biohefen getestet mit dem gleichzeitig neutralen und fachkompetenten Antwort Fazit von Bäckereichef Werner Hürlimann „Wir haben beide getestet. Man kann mit beiden Biohefen gut arbeiten. Bei der Wahl der Biohefe spielt v.a. auch eine Rolle, über welche Kanäle die Bäckereien ihre Rohstoffe beziehen“.

In anwendungstechnischen Fragen gingen die Meinungen von Anfang an auseinander. Nach wie vor setzen „Bioniere“ wie die Vollkornbäckerei Scharrenberg auf Bioreal. Dies mit Verweis auf gut eingespielte Rezepturen und Arbeitsabläufe mit teilweise sehr langen Triebführungen sowie den beliebten Geschmack der Brote und Backwaren bei der Kundschaft.

Die Mehrzahl der gewerblichen Biobäckereien setzt aber heute auf die Biohefe von Hefe Schweiz. Andreas Lehmann von der Lehmann Holzofenbeck AG in Lanterswil (TG) einem weiteren Pionierunternehmen der Biobäckerei: „Mit der Bio Hefe von Hefe Schweiz können wir uneingeschränkt alle unsere Hefeteige herstellen, wir sind mit deren Eigenschaften vollauf zufrieden, vor allem auch in Bezug auf Geschmack und Verarbeitung.“

Andreas Lehmann

Andreas Lehmann (Bild) war hatte schon vor der allgemeinen Markteinführung die Möglichkeit die Bio Hefe von Hefe Schweiz AG in der Praxis zu testen: „Wir waren von Anfang an sehr zufrieden und verwenden seither für das ganze Sortiment, da wir ausschliesslich Bio Produkte herstellen.“

Reto Weber ist Leiter der Bio-Bäckerei der VEBO Genossenschaft in Oensingen (SO/ www.vebo.ch ), die verschiedene Werkstätten zu Förderung der Eingliederung von Menschen mit Behinderung betreiben. Er weist auf die einfachere Handhabung der Biohefe von Hefe Schweiz hin: „Teige mit Biorealhefe brauchen längere Gärzeiten, da die Hefe weniger stark treibt als konventionelle Hefe. Zwischen den Angeboten von Hefe Schweiz konventionell und Bio kann ich keine bemerkenswerten Unterschiede feststellen. Auch das Einfrieren der Hefe funktioniert gleich; die Hefen verflüssigen sich beim Auftauen, aber ohne weitere Qualitätseinbusse.“

Gute Lieferbedingungen – Mehrpreis sekundär

Beim Biogrosshandel-Unternehmen Biopartner sind beide Biohefen erhältlich. Reto Weber ist mit den Einkaufs- und Verpackungsbedingungen zufrieden „Wir beziehen die Biohefe der Hefe Schweiz bei Pistor oder Biopartner dem Biogrosshandel-Unternehmen Biopartner in 10 Kg Karton (20 x 500 Gramm) ein. Für unsere Betriebsgrösse sind diese Packgrössen ideal“. Auch für Andreas Lehmann klappt der Einkauf über Pistor sehr gut. Er wünscht sich aber grössere Gebinde mit weniger Verpackung.

Andreas Lehmann weist in Übereinstimmung mit Reto Weber darauf hin, dass der höhere Preis der Bio Hefe die Brotkalkulation wenig relevant ist. „Wir setzen sehr wenig Hefe pro kg Brot ein. Bei den Klein- und Feingebäcken spielt der höhere Preis sehr wohl seine Rolle und muss entsprechend einkalkuliert werden.“

Nachdem die Bio Suisse die Verwendung einer Biohefe zur Pflicht erklärte, mussten sich auch die industriellen Verarbeiter von Knospe-Bioprodukten darauf einstellen, darunter v.a. auch die Zulieferbetriebe von Coop. Auch hier hat sich die Biohefe von Hefe Schweiz etabliert. Die einfachere und der konventionellen Hefe ähnliche Handhabung wird hier wohl noch eine grössere Rolle gespielt haben.

Unterschiedliches Geschmacks- und Aromaprofil

Die unterschiedlichen Herstellungsverfahren (Link zum Artikel „Biohefepflicht in der EU? - ..... und in der Schweiz?“) führen zu einem unterschiedlichen Geschmacks- und Aromaprofil. Auch diesbezüglich liegt das Angebot von Hefe Schweiz näher beim konventionellen Standard.

Biokleinbrote
Biokleinbrote der Vollkorn-Bäckerei Scharrenberg in Oetwil a.S.

Die Einschätzung ist denn auch sehr persönlich bzw. durch die Reaktion der Kundschaft geprägt. Während die Biorealhefe bei Scharrenberg-KundInnen den besonderen Geschmack der Backwaren Produkte betont, stellt Reto Weber fest:„Bioreal riecht intensiver, im Gebäck ist allerdings praktisch kein Unterschied feststellbar“. Bei den KundInnen von Andreas Lehmann stiess die Bioreal-Anwendung aber auf Ablehnung: „Die Geschmackliche Note der Produkte kam sehr schlecht an. Die KundInnen bemängelten einen unangenehmen, säuerlich-dumpfen Geschmack.“

Gute Vermarktungschancen für beiden Biohefen

Die Angebote von Agrano und Hefe Schweiz sind gleichwertig biozertifiziert und entsprechen den Richtlinien der Bio Suisse (Knospe). Die Herstellungsweise der Bioreal Hefe von Agrano kann jedoch als natürlicher eingeschätzt werden und kommt mit weniger Hilfsstoffen aus. Durch das spezielle Geschmacks- und Aromaprofil eignet sich die Bioreal-Hefe über die Verwendung als Backhefe hinaus v.a. auch als Zutat für hefehaltige Biolebensmittel, wie etwas Würzextrakte und Produkte, bei denen diese zum Einsatz kommen. Bioreal dient auch als Basis für eine Reihe weiterer Backhilfsmittel.

Während sich die Biohefe von Hefe Schweiz also durch die einfachere und breiteren Anwendungsmöglichkeiten als Backhefe profiliert, zeichnet sich Bioreal durch weitere Anwendungsmöglichkeiten aus. Eine interessante Ausgangssituation mit Blick auf die weiteren Entwicklung im Hefemarkt in der Schweiz und darüber hinaus.

Bezugsquellen und Informationen

Bioreal - Agrano AG:
www.agrano.ch
www.biopartner.ch

Biohefe - Hefe Schweiz AG:
www.hefe.ch
www.pistor.ch
www.biopartner.ch

Text: Peter Jossi (p.jossi@bionetz.ch)

Copyright: www.foodaktuell.ch; zuerst veröffentlicht unter www.foodaktuell.ch

„Nachhaltige Fischfang/ bzw. Fischzucht“, dies der Schwerpunkt der bionetz.ch-GV 2009. Die Schweizer Bio-Plattform für Verarbeitungs- und Handelsunternehmen lud am Freitag, 4. 09. 2009 eine vielfältige Runde von Fachleuten und Interessierten an die Nachhaltigkeitsmesse Lifefair - www.lifefair.ch. Die angeregte Fachdiskussion zeigte: Aus Praxissicht ist v.a. die Verfügbarkeit eines breiten Qualitätsangebots wichtig.

Dieses Ziel ist mit verschiedenen hoch stehenden Nachhaltigkeitsstandards besser zu erreichen als mit einem,die Wahlfreiheit und Verfügbarkeit einschränkenden Monopol-Label.

Das Ziel der Vormittagstagung konnte erreicht werden: Eine Standortbestimmung zu den Angeboten, Labels und Zertifizierungsprogrammen und die Perspektiven für die weitere Entwicklung aufzeigen. Der Blickwinkel lag dabei bei den Auswirkungen auf die Verarbeitungs- und Handelsunternehmen, welche einen Grossteil der bionetz.ch-Mitglieder ausmachen.

Folgende dringende Praxisfragen und konkrete Antworten darauf standen im Zentrum:

  • Welche Praxiserfahrungen werden mit verschiedenen Standards gemacht?
  • Wie steht es mit der Verfügbarkeit der gewünschten Sortimente?
  • Welche Standards existieren neben Biostandards in der Fischzucht und welche sind empfehlenswert?
  • Wie steht es mit den Zertifizierungsaufwänden, Labelgebühren und weiteren Kosten?

Wettbewerb von Qualität und Angebot – auch bei den Labels

Ausgewiesene Fachleute gaben dazu den Input für eine praxisorientierte Diskussion. Toby Herrlich, Geschäftsleiter fish4future zeigte die langjährige Erfahrungen seines im Grosshandel tätigen Familienbetriebs auf. Insbesondere in der Belieferung der Gastronomie trete die Bedeutung der einzelnen Labelprogramme in den Hintergrund, zumal sich sein Unternehmen ganzheitlich auf den Einkauf nach Nachhaltigkeitskriterien ausrichte. Herrlich setzte einen Kontrapunkt zur Labelsalat-Diskussion: „So viele Labels wie möglich! Mehrere Nachhaltigkeitsstandards können sich auch positiv auf die Qualität und die Anforderungen auswirken!“, betonte Herrlich. (pdf-Info-Dokument fish4future)

Michel Steiner, Einkaufsleiter Frischprodukte Manor Food, gab eine ähnliche Einschätzung. Der Verkauf von qualitativ hoch stehendem frischem Fisch und Meeresfrüchten spielt in den Manor Food-Märkten eine grosse Rolle. „Wir haben uns zum Aufbau eines Vollsortiments nach Nachhaltigkeitskriterien entschieden. Das Nachhaltigkeitsprogramm „Friend of the Sea“ bietet uns das gewünschte Angebot,“ so Steiner zur Positionierung von Manor Food.

Hans Ramseier, Bio Suisse, Qualitätssicherung- und -Entwicklung stellte das Fischzuchtangebot vor, dass mit der Knospe erhältlich ist. Per Definition ist der Wildfang nicht biozertifizierbar, da Seen und Meere im Gegensatz zu Fischzuchtbetrieben nicht klar abgrenzbare Systeme sind. Die Bio Suisse habe keine Pläne, in diesem Bereich mit der Knospe aktiv zu werden, aber natürlich dennoch ein Interesse an der Etablierung hoch stehender Standards, so Ramseier. (pdf-Info-Dokument Richtlinien Bio Suisse) 

Praxisfachleute fordern Öffnung der Branchenplattformen

Unter den versammelten Praxis-Fachleuten zeigte sich der weit gehend gestützte Konsens, dass sich Förderplattformen wie die WWF Sea Food-Group nicht nur auf die Förderung eines einzelnen Labelprogramms konzentrieren sollten, sondern für verschiedene Standards, wie etwa das weltweit grösste aber in der Schweiz infolge "Heirat" (Heinzpeter Studer) von Coop, Migros, kaum bekannte Programm "Friend of the Sea" öffnen müssen.

Dies mit dem Ziel, durch die Förderung verschiedener Intiativen einen gesunden Qualitätswettbewerb sicher zu stellen. Dadurch müssen die gemeinsamen staatlichen und globalen Basisanforderungen weiter entwickelt werden, die bereits existieren, aber noch zu wenig weit gehen. 

Problemfelder Fischfutter und Ernährung

Dr. agr. Andreas Stamer, Fachexperte Tiergesundheit beim FiBL, zeigte den Stand der Forschung. Er wies insbesondere auch auf die Fischfutterproblematik hin, die sich auch in der Biozucht stelle. Er verwies auf Forschungsarbeiten, bei denen vermehrt Futter auf pflanzlicher Basis (z.B. Algen) oder Insektenproteine (z.B. Fliegenlarven) im Zentrum stehen. Stamer dazu: „Dies entspricht oft der natürlichen Nahrung und entlastet darüber hinaus auch die Fischbestände.“ Wichtig sei auch, vermehrt die Fischzucht von pflanzenfressenden Fischen zu fördern, was eine entsprechende Bewusstseinsbildung beim Speiseplan der KonsumentInnen bedinge.

Heinzpeter Studer, Fachstellenleiter fair-fish kam die Aufgabe zu, eine breite Übersicht zu den verschiedenen Standards und der Marktsituation aufzuzeigen. Die Organisation fair fish hat eigene Vermarktungsprojekte und setzt darüber hinaus einen Schwerpunkt beim Tierschutz, namentlich den Tötungsmethoden. Studer ging auch auf die Ernährungsempfehlung „Viel Fisch essen“ ein und stellte die Frage „Woher die Mengen?“ Der Rat von Studer: „Kauft Omega-3-Kapseln auf Algenbasis, denn von den Algen haben es die Fische!“ (pdf-Info-Dokument fair-fish)

Siehe auch bionetz.ch-Hintergrundbericht "Welcher fisch darf auf den Tisch?" von Matthias Wiesmann

Peter Jossi
www.bionetz.ch

Ihre Meinung? – Kontakt: p.jossi@bionetz.ch

Informationen:

Heinzpeter Studer, Fachstellenleiter fair-fish
www.fair-fish.ch

Michel Steiner, Einkaufsleiter Frischprodukte Manor Food
www.manor.ch

Toby Herrlich, Geschäftleiter fish4future - Grosshandel
www.fish4future.org

Dr. agr. Andreas Stamer, FiBL, Fachexperte Tiergesundheit
www.fibl.org

Hans Ramseier, Bio Suisse, Qualitätssicherung- und -Entwicklung
www.bio-suisse.ch

MSC
www.msc.org

Friend of the Sea
www.friendofthesea.org

WWF Seafood Group
www.wwf.ch/de/derwwf/zusammenarbeit/meere/

bionetz.ch

Das Netzwerk www.bionetz.ch richtet sich schwerpunktmässig an Verarbeitungs- und Handelsunternehmen, Organisationen mit Schwerpunkt in der Bio- Fair Trade-Vermarktung und einem vertieften Interesse an Nachhaltigkeitszielsetzungen in der Ernährungswirtschaft.

Bezüglich der verschiedenen Label- und Zertifizierungsangebote ist bionetz.ch unabhängig, wirkt aber auf praxisfähige Standards und Arbeitsabläufe v.a. für KMU hin.

Überlegungen zum „Fair for Life“-Jubiläumsbericht von Matthias Wiesmann

Anders als der Bio-Bereich kennt der Fair Trade-Bereich keine gesetzliche Grundlage, die ein Minimum an Regeln setzt – es sei denn, man beziehe sich auf die Grundlagen der Internationalen Arbeitsorgansation (ILO, BIT) in Genf. In diesem Fall kann man nicht unbedingt von Fair Trade, sondern eher von „Fair Production“ sprechen.

Auf Wikipedia ist die (faire) Welt auf den ersten Blick noch sehr überschaubar. Unter dem Stichwort Fairtrade findet man gerade mal den Hinweis auf ein einziges Label. Es heisst da: „Sogenannte Gütesiegel oder Labels machen Produkte aus Fairem Handel für die Verbraucher als solche erkennbar. Für die Zertifizierung von Produkten und Produzenten und die unabhängige Überprüfung der Einhaltung der Kriterien ist die internationale Dachorganisation Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) verantwortlich. In ihr sind die nationalen Fairhandelsorganisationen zusammengeschlossen. Das Gütesiegel für Fairen Handel heißt in Deutschland und Österreich TransFair, in der Schweiz Max Havelaar.“ That's it!

Wenn man gezielt weitersucht, stösst man in Wikipedia ebenfalls (aber ohne wechselseitige Querverweise) auf SA 8000, eine Norm, die sich auf die UN Deklaration der Menschenrechte, die Rechte des Kindes und ebenfalls auf die ILO-Konventionen beruft. (Switcher ist beispielsweise SA8000-zertifiziert).

An der Art der beiden Einträge und dem Fehlen von Querverlinkungen ist einfach abzulesen, dass es sich um Konkurrenznormen handelt. Die Regeln von Wikipedia lassen es zu, dass FLO-Texter einen entsprechenden Beitrag redigieren. Sie sind ja nicht verpflichtet, auf „Konkurrenzprodukte“ hinzuweisen. Dabei ist es durchaus normal, dass Labels in Konkurrenz zueinander stehen.

Das ist auch bei Bio-Labels der Fall. Die Anbauorganisationen stehen im Wettbewerb um Landwirtschafts- und Verarbeitungsbetriebe, die ihr Label übernehmen. Die Organsationen finanzieren sich schliesslich aus dem Verkauf von Lizenzen. Im Fairtrade-Bereich dürfte die Konkurrenz allerdings noch grösser sein, da Verkauf von Lizenzen, die Etablierung von Normenkatalogen und deren Zertifizierung viel enger zusammenhängen. Dies ist bei den „klassischen“, stark im Lizenzverkauf engagierten Fairtrade-Organsationen sehr deutlich (Beispiel Max Havelaar mit Kaffee- und Bananenlizenzen bei Coop, Migros usw.): sie schlossen sich international zu den Fairtrade Labelling Organisations (FLO) zusammen und bauten ihre eigene Zertifizierung auf, die schliesslich in FLO-CERT ausgelagert wurde.

Es gibt aber auch den anderen Entwicklungsansatz: nicht produktions- oder verkaufsnahe Organisationen, sondern der Zertifizierer setzt ein Label in die Welt. Diesen Weg hat das weltweit tätige IMO in Weinfelden (Schweiz) mit dem Label Fair for Life beschritten. Während die traditionellen Fair Trade-Organisationen so etwas wie Menschenrechtsorgansationen auf einer sehr konkreten Handlungsebene sind (Schwerpunkt bei der Durchsetzung der Arbeitsnormen der ILO), richtet sich der Blick des IMO etwas stärker auch auf den wirtschaftlichen Prozess, auf die Wertschöpfungskette.

Zusammenfassend wird man konstatieren: die Idee ist zwar schön, einerseits eine irgendwie demokratisch organisierte „Legislative“ zu haben, welche Richtlinien formuliert, andererseits eine unabhängige „Judikative“, welche die Einhaltung der Richtlinien kontrolliert (und Zertifikate verteilt). Weil es aber so ist, dass die Richtliniensetzer von den Linzenzeinnahmen leben und die Zertifizierer von den Kontrollhonoraren, mischt sich grundsätzlich in beiden Fällen ein ökonomisches Interesse in diese gut ausgedachten Strukturen ein. Wenn Produzentenorgansationen ein Label lancieren, dann ist es sicher sozial breiter abgestützt als wenn eine Zertifizierungsorganisation Urheberin ist. Ob die Corporate Governance im einen oder anderen Fall besser ist, ist nicht auf den ersten Blick zu entscheiden.

Matthias Wiesmann, 18.09.2009

Link zum Original - „Fair for Life“-Jubiläumsbericht

Bio-BäckerInnen-Gruppe bei Backstube Sundaram AG

von Peter Jossi

Am 14. Oktober 2009 traf sich die Bio-BäckerInnen-Gruppe in der Backstube Sundaram AG in Uster. Der Schwerpunkt des Herbsttreffens lag beim Thema Biofette und - Margarinen. Zusammen mit Herstellern und Vermarktern wurden anhand konkreter Praxisanwendungen die bestehenden Angebote geprüft und der zusätzliche Bedarf für Bäckerei- und –Konditoreianwendungen diskutiert.


Bio-BäckerInnen-Gruppe bei Backstube Sundaram AG

Das Treffen in den Arbeitsräumen der Backstube Sundaram AG knüpfte an eine ebenso bewährte wie einfache Tradition der Bio-BäckerInnen-Gruppe an: Einer der Mitgliederbetriebe übernimmt jeweils die Gastgeberrolle. Der gemeinsame Rundgang durch die Lager-, Arbeits- und Verkaufsräumlichkeiten bildet dabei bereits den Einstieg in eine vielseitige Fachdiskussion. Der von Thomas Wiesmann geleitete Betrieb ist einer der echten „Bioniere“, der bereits bei der ersten Bio-BäckerInnen-Gruppe vor 20 Jahren mitwirkte. Gerade auch für NeueinsteigerInnen in die Bioverarbeitung ist dieser Austausch daher besonders wertvoll.

Die Verarbeitung von Fetten und Margarinen in Bioqualität ist in den gewerblichen und industriellen Backwarenherstellung seit vielen Jahren üblich. Bei welchen Produkten stattdessen Biobutter zum Einsatz kommt, hängt von technischen Fragen ebenso ab wie von der Unternehmensphilosophie der Betriebe.

Christoph Gsell, Geschäftsleiter der Grüninger AG, stellte verschiedene Biofette und Biomargarinen und deren Einsatzmöglichkeiten vor. Thomas Wiesmann von der Backstube Sundaram AG hatte im Vorfeld bereits einige Backversuche (Pastetli-Herstellung) gemacht.

Aus der daraus entstehenden Praxisdiskussion konnten die konkreten Bedürfnisse der Betriebe recht genau abgeschätzt werden. Dieser Fachaustausch wird nun in weiteren Abklärungen konkretisiert in Zusammenarbeit mit Barbara Wirz vom Biogrosshändler Bio Partner Schweiz AG, der bereits viele BiobäckerInnen regelmässig mit einem Vollsortiment beliefert.

Im Jahr 2010 wird die Bio-BäckerInnen-Gruppe weitere Betriebsbesuche organisieren.

Als Schwerpunkt wurde das Themenfeld Qualität diskutiert. Der beim Treffen anwesende Berater Markus Johann wies dabei auf die Züchtungserfolge von Peter Kunz im Bereich Biosaatgut hin. Davon ausgehend wollen wir Qualitätsfragen entlang der ganzen Wertschöpfungskette näher betrachten, namentlich bei der Lagerhaltung, (Selbst-) Vermahlung, und Verarbeitung.

Informationen zur BiobäckerInnen-Gruppe:

Peter Jossi, p.jossi@bionetz.ch
www.bionetz.ch

Weitere Informationen:

Thomas Wiesmann, Geschäftsleiter Backstube Sundaram AG
www.sundaram.ch

Christoph Gsell, Geschäftsleiter Grüninger AG

www.grueninger.ch
www.grueninger.ch/de/10118/Unser_Team.html

Barbara Wirz, PM Food Bio Partner AG

www.biopartner.ch
www.biopartner.ch/neu/de/Einkau_1119.asp

Peter Kunz
www.peter-kunz.ch

Zukunft säen!: www.avenirsem.ch

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