Branchen-News

Tagungsbericht vom 23.08.2009 in Basel

KonsumentInnen kaufen Bioprodukte, weil sie sie als gesünder ansehen, nicht weil sie eine ökologische Landwirtschaft unterstützen wollen. Das ist schwarz-weiss formuliert, aber von der Tendenz her zutreffend. Bei Fairtrade-Produkten stehen altruistische Motive hingegen im Vordergrund. Und bei Fisch?

Sensibilisierung ist in diesem Bereich gewiss schwieriger. Als Binnenländer sind uns die Meere fern, wir essen eher wenig Fisch, und wenn wieder einmal, dann darf man sich doch etwas Gutes erlauben – oder nicht? Und dass das zwischenhinein genossene Thon-Sandwich eben auch etwas mit Fisch zu tun hat, einem bedrohten notabene, fällt vielleicht gar nicht so auf.

Hier haben sich Umweltorganisationen wie der WWF eine grosse Aufgabe vorgenommen. Der WWF übernimmt die Rolle des “Verkäufers von Ideen und Erkenntnissen”. Diese sollen Verhaltensänderungen bewirken. Der WWF publiziert Listen, auf denen z.B. zu sehen ist, dass man den leckeren, grillierten Schwertfisch im sizilianischen Restaurant besser nicht bestellt und dass man auch an der Thunfischaktion im Coop vorbeigehen sollte.

(Link WWF-Einkaufsratgeber Fische und Meeresfrüchte www.wwf.ch/de/tun/tipps_fur_den_alltag/essend/fisch/fischfuhrer) Grund in jedem Fall: die Bestände sind bedrohlich reduziert. Solches konnte man an der WWF-Fachtagung „Welcher Fisch darf auf den Tisch?“ am 23. August in Basel lernen.

Der WWF versucht dort anzusetzen, wo am ehesten Multiplikator-Effekte zu erwarten sind. Wenn Handel und Gastronomie sich die Probleme zu Herzen nehmen, besteht die Chance, auch KonsumentInnen und Gäste zu erreichen.

Monica Biondo
Monica Biondo

Die Meeresbiologin Monica Biondo (rechts im Bild) führte den TeilnehmerInnen die aktuelle Situation der Fischerei und Meeresfauna eindrücklich vor Augen. Mariann Breu vom WWF knüpfte daran an und informierte über die Anstrengungen der Umweltorganisation. Beide konnten auf moralisierenden Unterton verzichten. Die Fakten sprechen gegen das Raubtier Mensch und für das Ökosystem Meer.

Berichte aus der Praxis von Produktion, Handel und Gastronomie teilten sich weitere vier ReferentInnen: Franco Romanelli von der Marinex SA, Marcel Baillods von der Blausee AG, Sabine Hagg, Küchenchefin der Ita Wegman Klinik und Arthur Eikel, Küchenchef des gastgebenden Restaurants Spitz / Hotel Merian in Basel.

Nach der lebendigen Präsentation von Marcel Baillods mochte man sich fragen: wozu braucht es überhaupt noch (gefährdeten) Meerfisch, wenn die Blauseeforelle in so mannigfacher Weise zubereitet werden kann?

Baillods hatte einen Teil der Antwort bereits gegeben: Blausee kann längst nicht so viel produzieren, wie der Markt aufnehmen würde. Arthur Eikel ist für die Produktion eines bekannten und ausgezeichneten Fischrestaurants verantwortlich. Von allen ReferentInnen trat er am deutlichsten als Gastro-Praktiker in Erscheinung. Entsprechend viele Fragen hatte er zu beantworten. Einerseits ist er in einer privilegierten Situation, weil er grosse Mengen einkauft und verarbeitet. Damit stehen ihm Beschaffungsmöglichkeiten zur Verfügung, die kleineren Abnehmern verschlossen bleiben. Andererseits hat er Gourmet-Bedürfnisse zu befriedigen, die nicht problemlos mit einer eingeschränkten Produktliste zu vereinbaren sind.

Die Fragen nach den einzelnen Referaten und v.a. am Schluss zeigten, dass Praktiker-Information und -Beratung besonders gefragt sind. Dafür war an dieser Tagung etwas zu wenig Raum. Immerhin blieb die schöne Möglichkeit, nach dem ausgezeichneten Fischhäppchen-Buffet zum Abschluss der Tagung für weiterführende Gespräche auf der sonnigen Terrasse am Rhein sitzen zu bleiben.

Unter „Ziele der Tagung“ war u.a. aufgezählt: „Die Teilnehmenden kennen die Labels MSC und Bio und deren Grundsätze.“ Es war deshalb zu erwarten, dass die Frage nach anderen Labels gestellt wurde. Auch wenn der WWF gute Gründe für diese Entscheidung anführen mag, kennen Interessierte weitere Namen wie fish4future oder fair-fish eben auch und möchten über Unterschiede und Gemeinsamkeiten informiert werden.

Diese Information blieb auf der Strecke. Sie kann am 4. September an der bionetz.ch-Tagung nachgeholt werden.

Matthias Wiesmann, bionetz.ch

(LID) - Das Basler Kantonslabor hat in Lebensmitteln Spuren gentechnisch veränderter Leinsamen gefunden. Von insgesamt 42 Proben gaben fünf zu Beanstandungen Anlass, eine davon allerdings nur wegen einem Kennzeichnungsmangel.

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Vom 20. bis 22. November 2009 ist die "Biolife" in Bozen das Schaufenster der biologischen Produktion Italiens.

(Bio-Markt.info) - Plus 23 % wurden in Italien 2008 gegenüber dem Vorjahr bei den Einkäufen von Biolebensmitteln verzeichnet, um Plus 16 % ist die Verarbeitung von biologischen Lebensmitteln in den Mensen angestiegen, plus 18% waren es im "Agriturismo" und plus 20% in den Restaurants.

Mit über einer Million biologisch bearbeiteter Hektar, die von ca. 50.000 landwirtschaftlichen Betrieben biologisch bearbeitet werden, ist Italien was die Biolandwirtschaft angeht, europaweite Spitze, im weltweiten Vergleich auf Platz fünf.

Die "Biolife" in Bozen ist eine einzigartige Gelegenheit für Bioproduzenten, mit einem breiten Publikum in Kontakt zu treten, und die Kultur und Philosophie des Bioanbaus noch weiter zu verbreiten. Sie richtet sich sowohl an den Endverbraucher, als auch an Fachbesucher wie Hoteliers, Gastwirte und Köche, die auf der Messe ein breites Spektrum an Qualitätsware aus erster Hand finden.
Unterstützt wird die "Biolife" von den Bioverbänden Italiens, Deutschlands und Österreichs. Die Produktschau der Aussteller in der Halle B wird von Rahmenveranstaltungen wie der Jahreshauptversammlung des Südtiroler Köcheverbands und der Bio-Restauration in der Messehalle begleitet.

Quelle: Biolife-Pressemitteilung

Copyright: Bio-Markt.info, 13.10.2009

Gsund und zwäg mit Bio uf em Wäg

(Bio Suisse/Bio Glarus) - Diesen Sommer kann in diversen Restaurants im Glarnerland biologisch gespeist werden. Neun Restaurants bieten zwischen Mai und September Menüs von besonderer Qualität an.

Die Zutatenliefern nicht Gastro-Grosshändler sondern grösstenteils Biobetriebe der alpinen Regionen Glarus, Graubünden und Uri. Einige Restaurants setzen ganz auf biologisch, andere beschaffen zumindest die Hauptkomponenten wie Fleisch, Kartoffeln und Salate aus biologischem Anbau.

Programm 2009
Das Hotel Lihn in Filzbach entführt jeden Freitag Abend mittels eines köstlichen Bio-Buffets die Gäste auf eine kulinarische Reise in einen anderen Erdteil. Viele Produkte bezieht es aus dem benachbarten Biobetrieb vom Menzihuus. Ab Juli führt das Bergli an der Klausenstrasse während zwei Monaten eine biologische Sommerküche mit Glarner Kalbfleisch- und vegetarischen Gerichten.

Zum 1. August 2009 lädt das Berggasthaus Hüttenberg zum bald traditionellen Bio-Brunch ein. Milchprodukte, Eier und Fleisch stammen vom eigenen Bergbetrieb.

Im versteckten Winkel neben der "Chalchi" Netstal bietet der Gasthof Elggis vom 5. bis 30. August verschiedene Fleisch- und Salatgerichte mit Kartoffeln oder eigenen Teigwaren an. Hoch über dem Alltag in der Sonnenstube Braunwald bereitet der Koch in Alexander's Tödiblick vom 17. bis 23. August verschiedene grosse und kleine Bio-Imbisse zu. Salat und Kräuter wachsen grösstenteils in seinem Berggarten.
Zum Abschluss der Bio-Gastro-Tage offeriert lintharena im Sportzentrum in Näfels vom 31. August bis 18. September "Glarner Bio für jeden Tag". Übrigens bietet das Hotel Haus Klösterli in Braunwald ganzjährig biologisches Frühstück und Picknick an.

Biologische und regionale Produkte in der Gastronomie fördern
Bio Glarus, dem Verein der Glarner Biobäuerinnen und -bauern organisiert die Bio-Gastro-Tage zum siebten Mal. Sie sind ein Teilprojekt der Vermarktungsplattform alpinavera. Ziel ist es, das Angebot biologischer und regionaler Produkte aus dem Berggebiet in der Gastronomie zu fördern.

Profitieren auch Sie davon! Ä guätä mitänand im schüüne Glarnerland.

Den Flyer mit dem Bio-Gastro-Programm findet man im Internet unter

http://www.biosuisse.ch/de/bioglarus/index.php und schaut da unter News

oder er kann beim Sekretariat Bio Glarus, Vorderdorfstr. 4, 8753 Mollis, barbara.sulzer@zalp.ch bezogen werden.

Copyright: Barbara Sulzer, Bio Glarus/ vom 05.06.2009

Bio Suisse und Bio Plus AG geben Sieger der Kampagne Biofachgeschäft 09 bekannt

(Bio Suisse) - Das Biofachgeschäft Buono aus Brugg (AG) und der "Naturlade" in Wald (ZH) wurden in ihren Kategorien zu den besten Biofachgeschäften des Jahres 2009 gewählt. Mit dieser Prämierung möchten die Initianten des Preises die Professionalisierung im Schweizer Biofachhandel fördern.

Der Biomarkt in der Schweiz boomt weiterhin. Einen wichtigen Anteil daran haben die Biofachgeschäfte. Sie erzielten 2008 einen Umsatz von 225 Millionen Franken, was rund 16% des Gesamtumsatzes von 1,44 Mia Franken mit Bioprodukten ausmacht.

Nach den beiden Grossverteilern Coop und Migros sind die Biofachgeschäfte die dritte grosse Kraft in der Schweiz. Ihre Stärken sind u.a. die Kundennähe, die professionelle Beratung sowie eine anpassungsfähige Sortimentsgestaltung. Diese Vorteile möchten die Initianten des Preises "Biofachgeschäft des Jahres" - Bio Suisse, Demeter, Biopartner, Biofarm und Morga - weiter stärken.

In der Kategorie der grossen Geschäfte (Ladenfläche über 150 m2 gewann bereits zum zweiten Mal das Biofachgeschäft Buono aus Brugg. Bei den kleineren Geschäften (Ladenfläche unter 150 m2) ist es der "Naturlade" im zürcherischen Wald, der mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde.

Kompetenz, Auswahl, Freundlichkeit
An der Aktion "Biofachgeschäft 2009" haben sich 27 Läden (ca. 15% aller Biofachgeschäfte der Schweiz) beworben. Eine unabhängige Jury wählte die Siegerläden aus. Die Basis des Juryurteils bildete eine Kundenzufriedenheitsanalyse, die jeder Bewerber durchführen musste.
Dabei wurde von den Konsumenten die Auswahl und Qualität der angebotenen Bioprodukte in den Läden ebenso bewertet wie Kompetenz und Freundlichkeit des Verkaufspersonals oder die Wertigkeit der Präsentation der Produkte im Laden. Das Bild der Jury wurde zudem abgerundet durch Bewerbungsunterlagen der teilnehmenden Läden sowie unangemeldete Besuche bei den Bewerbern.

Weitere Preisträger, die eine Auszeichnung erhalten haben, sind die Läden "Yardo" in St. Gallen, "Der Laden" in Laufen, "Bio Veritas" in Zug sowie der Bioladen "Zur Insel" in Rheinfelden. Die Urkunden wurden anlässlich der Hausmesse der Bio Partner Schweiz AG in Seon übergeben.

Weitere Infos unter www.bio-suisse.ch und www.bio-plus.ch.

Copyright: Bio Suisse, Pressemitteilung vom 15.05.2009

Weitere Auskünfte:
Jacqueline Forster-Zigerli, Öffentlichkeitsarbeit Bio Suisse, 079 704 72 41
Toralf Richter, Bio Plus AG, 076 335 40 88

Links:

Bio verkauft sich im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel schlechter

(BNN) - Der Naturkostmarkt ist im ersten Halbjahr 2009 auf bestehender Fläche um 1,5 Prozent gewachsen. Berücksichtigt man auch neue Verkaufsflächen, dann betrug das Wachstum in diesem Zeitraum sogar 5,2 Prozent. Das zeigen Daten des Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) Herstellung und Handel sowie aus dem "Umsatzbarometer" der Fachzeitschrift "BioHandel".

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(Bio-Markt.info) - Bio Suisse und weitere landwirtschaftliche Organisationen stellen sich gegen die Zwangsimpfung gegen die Blauzungen-Krankheit. Bio Suisse und Bauernverbände wie Uniterre oder die Kleinbauernvereinigung VKMB verabschiedeten eine Resolution, welche die Impfung freiwillig machen will. Sie setzen dabei auf eine Doppelstrategie: Impfung und natürliche Immunisierung.

Die Verantwortung, welche Tiere wie zu behandeln sind, solle jeder Landwirt selbst tragen, so die Verbände. Die natürliche Immunisierung bilde den nachhaltigere Weg zum Schutz der Tiere. Sie zweifeln generell daran, dass es möglich sei, die Krankheit auszurotten.

Die Blauzungenkrankheit ist eine durch Mücken übertragene Viruskrankheit, die Rinder, Schafe, Ziegen und bestimmte Wildtiere befällt. Dieses Jahr wurden in der Schweiz rund zwei Millionen Rinder und Schafe geimpft. Nach Angaben des Bundesamts für Veterinärwesen haben rund 100 Landwirte die Impfung ihrer Tiere verweigert. Die Impfpflicht besteht seit 2008

Quelle: Bieler Tagblatt

Copyright: Bio-Markt.info, 09.09.2009/ mit freundlicher Genehmigung, A.d.R.

Links:

Bio Suisse (eigene Medienmitteilung)

"From Fashion to Sustainability" - unter diesem Motto findet vom 21. - 25. September 2009 in Interlaken der internationale Kongress zur Bio-Baumwolle statt. Im UNO-Jahr der Naturfasern will Helvetas zeigen, dass Nachhaltigkeit auch in der Modewelt Einzug hält und Bio-Baumwolle zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden ist.

Peter Ingwersen vom angesagten Label "Noir" sowie die afrikanischen Designer Kofi Ansah und Imane Ayissi zeigen an einer Fashion Show am ersten Kongresstag ihre neusten Kollektionen. Erwartet werden Vertreterinnen und Vertreter von Modeunternehmen, Baumwollproduzenten-Vereinigungen und der verarbeitenden Industrie, aber auch aus Politik und Forschung.

Das Kongressprogramm bietet ferner über dreissig Podiumsgespräche und Workshops zu diversen Themen rund um die Baumwolle. Ergänzt mit einem attraktiven Rahmenprogramm bietet der Kongress eine einzigartige Plattform für sämtliche Akteure der textilen Wertschöpfungskette, um Partnerschaften im Bereich nachhaltiger Textilien zu etablieren und über Innovationen und aktuelle Herausforderungen zu diskutieren.

Weitere Informationen und das Kongressprogramm finden Sie hier.

Copyright: Bio-Markt.info, 10.09.2009/ mit freundlicher Genehmigung, A.d.R.

(bionetz.ch) - "Biomarkt: Starkes Wachstum" als Headline der Bio Suisse-Meldung in Grossbuchstaben, klein und in Klammern dann die Anmerkung "(ohne Bio-Fachhandel und Direktvermarkter)":

Das mag man als Hinweis darauf werten, dass der Biofachhandel je länger je deutlicher nur noch als Randerscheinung zu gewichten ist.
Tatsächlich fällt die Bilanz für die Pioniere des Biohandels gemischt aus. Es gibt da und dort Wachstum. Es gibt aber vor allem auch Umsatzrückgänge. "Randerscheinungen" brauchen gute Argumente, um überhaupt noch Randerscheinungen zu bleiben. Solche Argumente sind für die andere erwähnte Randerscheinung, die Direktvermarktung möglicherweise stärker als für den Biofachhandel.

So paradox es klingen mag: je professioneller, moderner der Biofachhandel geführt ist, desto eher kann er Argumente verlieren. Er hat die handgestrickten und hausbackenen Merkmale abgestreift und tendiert zum uniformen Detailshandels-Look. Vielleicht suchen die "Randerscheinungs-Kunden" aber nicht nur Produkte, sondern auch Beziehung, Identität. Und diese finden sie im Quartierladen und im Hofladen.

Lesen Sie hier die Mediemitteilung von Bio Suisse, 14.09.2009 (pdf-Datei)

Die Untersuchung der Bio Suisse und der ART Reckenholz-Tänikon belegen fundiert, was schon lange an vielen Einzelfälle beobachtet werden konnte: Obwohl Schweizer Biolebensmittel als starker Bestandteil der derzeit vielzitierten Qualitätsstrategie bewährt haben, fehlen die landwirtschaftlichen Neueinsteiger in die Biolandwirtschaft und in der Konsequenz auch die kleineren und regional orientierten Bioverarbeitungs- und -Vermarktungsinitativen.

Gerade die Verbindung von Regionalität und Bioqualität schafft zusätzliches Vertrauen und Glaubwürdigkeit für den Ausbau des Biomarkts. Zudem bestehen z.B. im Getreidebereich massive Unterdeckungen des Inlandanteils, weil sich gerade für grössere Ackerbaubetriebe die Bioumstellung aufgrund des Direktzahlungssystems nicht lohnt.

Es stellt sich einmal mehr die Frage, ob die staatlichen Fördermittel und Lenkungsabgaben nicht marktverzerrend wirken. Mit Blick auf die zunehmende Marktöffnung ist eine Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems gefragt, dass am Markt bewährten Qualitätsstandards auch die entsprechende Beachtung entgegenbringt. Dazu gehört auch der Einbezug der ganzen Wertschöpfungskette von Stall und Feld bis auf den Tisch der KonsumentInnen.

Ihre Meinung?

Kontakt: p.jossi@bionetz.ch


Hier lesen Sie die Original-Medienmitteilung:

Bio wächst - wo bleiben die Bio-Produzenten?

Der Biomarkt wächst, doch die Bauern zögern, auf Biolandbau umzusteigen. Bio Suisse führte zusammen mit der ART Reckenholz-Tänikon eine Befragung durch, um die Einstiegshürden und Ausstiegsgründe zu evaluieren. Es sind in erster Linie finanzielle Argumente und die häufigen Richtlinienänderungen. Auch die Politik muss sich klar zur Bioförderung bekennen.

Der Biolandbau hat sich in der Landwirtschaft und bei den Konsumenten etabliert, der Biomarkt ist im vergangenen Jahr um 11, 2 Prozent gewachsen. Der Umsatz mit Bioprodukten beläuft sich auf 1,44 Mia Franken. Rund 12 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe arbeiteten 2008 biologisch. Innerhalb von zehn Jahren verdreifachte sich die Anzahl Biobetriebe auf über 6000. Zwischen 2005 und 2007 sank ihre Anzahl um 3,4 Prozent. Im gleichen Zeitraum hingegen hat die Biofläche um 7 Prozent zugenommen und beträgt heute 11,4 Prozent der Landwirtschaftsfläche.

Bio Suisse wollte diesen Entwicklungen auf den Grund gehen und führte zusammen mit der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon eine Befragung durch, um die Umstellungsgründe zu eruieren, die mit dem landwirtschaftlichen Strukturwandel nichts zu tun haben.

Ausstiegsgründe, Einstiegshürden
Aus- und Einstiegsgründe sind vor allem finanzieller Art. Ausgestiegen sind zahlreiche Milchbetriebe in der Bergregion. Die meist genannten Ausstiegsgründe sind die Preise für Bioprodukte, welche den höheren Aufwand nicht decken, zu geringe Direktzahlungen, der Aufwand für die Kontrollen sowie häufige Richtlinienänderungen.

Fazit: Politik, Richtlinien, Absatzförderung, Beratung

Bio Suisse setzt sich für bessere politische Rahmenbedingungen, finanzielle Anreize für die Bauern und attraktive Absatzmärkte ein sowie für klare, wirksame Richtlinien, welche dem hohen Qualitätsanspruch der Knospe Rechnung tragen.

In der Politik wurde diese Woche ein wichtiger Erfolg erzielt: der Nationalrat befürwortete im Rahmen des Konjunkturprogammes 50 Mio Franken für die Bio-Umstiegsförderung. Bio Suisse setzt sich auch stark für die Beibehaltung der Bioprämie und -Direktzahlungen ein.
Im Rahmen der Absatzförderung arbeitet Bio Suisse mit den Marktpartnern zusammen, damit die Bauern möglichst rasch vom Wachstum im Biomarkt profitieren können und auch der steigenden Nachfrage nach Bioprodukten entsprochen werden kann. In der Produktion legt Bio Suisse grössten Wert auf ein ausgeglichenes, gesundes Wachstum. Überangebote sollen vermieden werden. Es mangelt vor allem an Brot- und Futtergetreide, Raps, Eier sowie Spezialkulturen wie Beeren und Kräutern. Mit einer gezielten Beratung sollen möglichst viele Landwirte für den Biolandbau gewonnen werden.

Weitere Auskünfte:

Jacqueline Forster-Zigerli, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit Bio Suisse, 079 704 72 41

Stefan Flückiger, Geschäftsführer Bio Suisse, 079 621 29 84

Atlant Bieri, Mediensprecher Eidgenössische Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon, 079 763 70 36

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