Der Demeter-Betrieb LindenGut am Rande der Rhön (Deutschland) setzt auf Vielfalt. Zu einem wichtigen Standbein hat sich die Geflügelhaltung entwickelt, bei der Betriebsleiterin Anja Lindner mit ungewöhnlichen Konzepten arbeitet. Das schönste: Die Hühner haben ihre eigene Security.

coffe and cream huehnerZweinutzungshühner: Coffee und Cream Rasse. Bild: www.oekotierzucht.de
Wenn die knapp 700 Legehennen auf dem Hof LindenGut ihr Hühnermobil verlassen, sind sie nicht unter sich. Denn auf den eingezäunten Flächen rund um den Hof warten schon Westafrikanische Zwergziegen auf die Hennen, mit denen sie sich bestens verstehen. Und zwar so gut, dass die Ziegen sie sogar vor Räubern wie Fuchs oder Habicht beschützen.

«Die Ziegen haben wir ganz bewusst als eine Art Security für unsere Hühner angeschafft», erzählt Betriebsleiterin Anja Lindner. Ein ungewöhnlicher Schritt, der sich aber bewährt hat. Während es im ersten Jahr ohne Ziegen noch Verluste von bis zu 50 Prozent gab, kommen die Räuber inzwischen gar nicht mehr zum Zug. Schutznetze werden keine benötigt.

Dabei hatte Anja Lindner nur etwas Know-how aus der Hobbyhaltung, als sie 2014 auf dem Demeter-Betrieb LindenGut in Dipperz bei Fulda im größeren Massstab in die Geflügelhaltung einstieg. Heute gibt es auf dem Betrieb drei Hühnermobile mit je 225 Legehennen und 500 Bruderhähnen.

Dass Anja Lindner beim Einstieg in die Geflügelhaltung die Bruderhahn-Aufzucht gleich mitgedacht hat, war für sie selbstverständlich. Denn die einseitige Hybridzucht auf ein Leistungsmerkmal kam für sie nicht in Frage. "Das hat aus meiner Sicht keine Zukunft. Und das Schreddern männlicher Küken ist ohnehin indiskutabel", meint Lindner. Deshalb setzte sie auf Tiere der klassischen Zweinutzungsrasse «Cream und Coffee» aus der Ökologischen Tierzucht gGmbH.

Anfangs versuchte sie es auch mit anderen Rassen, zum Beispiel mit «Les Bleues», die sich aber nicht bewährte. Anja Lindner: "Die waren im Hühnermobil extrem unruhig und aggressiv. Schon die Aufzucht war nicht so einfach und die spätere Legeleistung passte auch nicht." Mit den Cream und Coffee-Hennen ist sie dagegen sehr zufrieden.

Die Tiere sind ruhig und neugierig und auch die Legeleistung stimmt. Im Schnitt kommen die Hennen auf 220 bis 230 Eier im Jahr. In der Regel werden die Hühner auf dem LindenGut etwa 18 Monate alt. Erst wenn die Legeleistung auf unter 50 Prozent sinkt, geht es in die Schlachtung.

Die Hennen werden ganzjährig in den Hühnermobilen gehalten, auch bei extremen Minusgraden wie in diesem Winter. Für den wöchentlichen Wechsel der Mobile hat sich eine Art Weidemanagement bewährt, bei der die Hennen immer auf den zuvor von den Mutterkühen beweideten Grünland Auslauf erhalten. Denn nach Lindners Erfahrungen schätzen es die Hühner sehr, im Rinderdung scharren zu können.

Die Homepage des LindenGuts

Die Hühnerrassen von Ökologische Tierzucht

Quelle: Demonstrationsbetrieb LindenGut: Hühner mit eigener Security

Geben Sie hier Ihren Kommentar ein...
Zeichen übrig
oder als Gast kommentieren
Lade Kommentar... Der Kommentar wird aktualisiert nach 00:00.

2 unserer Mitglieder

Neue Mitglieder

Partner

Ökoportal
Ökoportal
oekoportal.de
AöL
AöL
aoel.org
Klimagerechtigkeitsinitiative Basel 2030
Basel 2030
basel2030.ch
previous arrow
next arrow
Nach oben