- 27. Oktober 2019
- Nachrichten | Branchen-News
Am 23. Oktober fand die diesjährige Fachtagung von bionetz.ch und Veledes in Dübendorf statt. Der Morgen war dem Umgang mit Zeitdruck gewidmet. Unter der sympathischen Leitung von Rosmarie Aegerter frischten 15 TeilnehmerInnen die Theorie des Zeitmanagements auf.
Es war trotz kurzer Theorie sehr kurzweilig und lebendig, weil wir immer wieder anhand von Beispielen der Teilnehmenden diskutierten: «Ich arbeite ohne Pause, sonst komme ich aus dem Fluss raus», oder «Ich muss immer wieder kontrollieren, ob meine MitarbeiterInnen ihre Aufgabe richtig machen, die Rolle will ich nicht mehr». In mehreren Gruppensessions wurden diese und andere Beispiele erörtert und Lösungen vorgeschlagen: Wie wäre es mit Vorbild sein und Pausen einhalten? Könnten bessere Jobbeschreibungen für Mitarbeitende helfen? Würde es sich lohnen, die Kontrolle an das Team zu delegieren?
Zeitfresser
Alle machten sich die eigenen Zeitfresser bewusst, seien dies Unterbrechungen oder Unordnung oder schlicht eine «Keine-Bock-Stimmung». Wenn wir diese erkennen, fällt es uns leichter, sie bewusst anzugehen. Mit abendlichem Aufräumen oder telefonfreien Zeiten oder vielleicht auch mit dem simplen Vorsatz für sich selbst: «Wenn Du es schon machen musst, dann mach’s doch einfach gern». Die Ideen sprudelten nur so und alle haben sich gegenseitig mit schöner Ehrlichkeit beraten.
«Zufriedene Kunden, zufriedene Mitarbeiter, Geld in der Kasse»
Auf die Zielsetzung der Laden-Arbeit angesprochen, einigten wir uns schnell auf die Miniformel: «Zufriedene Kunden, zufriedene Mitarbeiter, Geld in der Kasse». Diese Ziele vor Augen fällt die Umsetzung des Zeitmanagement doch einfacher, denn die Prioritäten sind so ganz klar. Ein paar ungewöhnliche Ideen noch: statt eine TO-DO-Liste eine NOT-TO-DO-Liste mit unnötigen Aufgaben erfassen, Teamzusammenkünfte zu ungewöhnlichen Zeiten abhalten: «7 vor 7» oder «11 ab 11» und sie auch so benennen. Und, immer wieder: auf Perfektionismus verzichten, um mit weniger Aufwand mehr Erfolg zu erreichen!
6 verschiedene Workshops
Am Nachmittag stiessen die Teilnehmenden der morgendlichen Veledes-Hauptversammlung dazu, so dass rund 50 TeilnehmerInnen vom Nachmittagsprogramm profitierten. Der Einstiegsreferat von Charly Solenthaler, Geschäftsführer «Veledes Bildung», über die Entwicklung im Onlinehandel, begeisterte alle. Dann waren die jeweils je 1-stündigen Workshops an der Reihe – dabei konnte man aus 6 unterschiedlichen auswählen. In einem Workshop informierte dabei Dagmar Jenni, Geschäftsleiterin von Swiss Retail, über die Resultate einer bei 2600 KonsumentInnen gemachten Umfrage zu Einkaufsverhalten. Lebensmitteln wollen die Schweizer KonsumentInnen immer noch am liebsten offline, also im Laden selbst, einkaufen. Bei Elektronikgeräten oder Büchern hingegen nimmt der Onlineumsatz kontinuierlich zu und beträgt teilweise schon über 30%. In einem weiteren Workshop konnte man von Jurist Christoph Streuli einiges über Recht und Unrecht im Alltag erfahren. Er empfahl unter anderem die kleingedruckten Vertragsbedingungen immer sehr ernst zu nehmen und ganz genau durchzulesen, bevor man jeweils unterschreibt. Ansonsten könne man böse Überraschungen erleben. Sollte bei einer angeblichen Bildrechtsverletzung von einem Anwalt aus dem Ausland Post eintreffen, so könne man diese jedoch getrost im Papierkorb entsorgen.
Alles in allem eine sehr gelungene Fachtagung. Allerdings hätten sich die Veranstalter etwas mehr TeilnehmerInnen gewünscht.
>> Zu den 10 Geboten des Selbstmanagements der Redaktion Tamedia