- 20. September 2021
- Nachrichten | Branchen-News
Familien, die sich biologisch ernähren geben nicht zwingend mehr aus für ihr Essen. Das zeigen Studien. Der Alnatura Gründer Götz Rehn erzählt im Interview mit der NZZ am Sonntag, dass Bio-KonsumentInnen auch weniger Fleisch essen und weniger wegwerfen.
Götz Rehn möchte dass alle Bio kaufen und es sich leisten können, das sei doch das Wesentliche: mehr Bio. 100% Bio, also - aber 50% findet er zunächst realistisch. Im Moment sind wir in der Schweiz bei 12 % Bioanteil an den Lebensmittelumsätzen, trotz Bioboom wegen Corona. Götz Rehn findet es sei noch zu wenig gelungen, den Menschen zu erklären, was Bio wirklich ist. Und was Bio zur Gesundheit, aber auch zur Biodiversität, zum Klimaschutz und zum Ressourcenschutz beiträgt. Bio-LandwirtInnen sollten auch die Gewissheit haben, dass sie von Ihrer Arbeit leben könnten, sie müssten besser abgesichert sein.
Nur wenn die Menschen die Vorteile des Biolandbaus kennen würden, seien sie bereit, mehr zu zahlen. Zu diesem Thema meint Götz Rehn, dass die Milliardensubventionen für die Bauern unsinnig seien und in die falsche Richtung gehen. «Denn Agrarsubventionen sind im Grunde eine Zwangsschenkungssteuer in Milliardenhöhe. Sie zahlen Steuern, die über Subventionen zu den Bauern fliessen, damit Sie dann im Laden etwas günstigere Produkte einkaufen können.» Wenn aber die Subventionen fallen würden und die konventionelle Landwirtschaft für die von ihr verursachten Wasserverschmutzung, Umweltverschmutzung, Gesundheitskosten etc. aufkommen würde, dann würden auch die Lebensmittelpreise steigen und die Konsumentinnen wüssten, «aha, die (Bio-)milch, die hat einen Wert!»
Quelle: NZZ am Sonntag vom 19. September 2021, Interview von Moritz Kaufmann «Subventionen für die Bauern sind unsinnig»