- 07. Juni 2022
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Ohne, dass sie jedes Jahr ein Kalb gebärt, gibt eine Kuh keine Milch. Die meisten Kälber verlassen ihren Geburtsbetrieb nach drei bis vier Wochen, bevor sie ihre Immunität vollständig ausgebildet haben. Sie erkranken sehr oft durch Transport und Umgebungswechsel, der Einsatz von Antibiotika ist daher fast unumgänglich. Doch es geht auch anders.
Die Nachfrage nach antibiotikafreien tierischen Produkten steigt aber stetig. Durch das Projekt «Zuhause gross werden – Kälber abtränken auf dem Geburtsbetrieb» der ProduzentInnenorganisation «Bio Luzern» sollen Kälber auf Innerschweizer Bio-Milchbetrieben nach der Trennung von der Kuh bis zur Schlachtung auf dem Geburtsbetrieb bleiben. Oder sie wechseln im Alter von vier Monaten (statt einem) auf einen Partnerbetrieb zur Bio-Weidemast. Dadurch bleiben die Kälber gesund, auf den Einsatz von Antibiotika kann weitgehend verzichtet werden. Erste Erfahrungen von LandwirtInnen, die beim Projekt mitmachen, haben gezeigt, dass der Einsatz von Antibiotika praktisch auf null gesenkt werden kann. Bionetz.ch-Mitglied KAGfreiland beteiligt sich am Projekt und hilft so mit, den Wirkungskreis auf die Kantone Aargau und Zug auszuweiten.
Die Nutztierschutz-Organisation KAGfreiland mit Sitz in Aarau setzt sich seit 50 Jahren für eine tierfreundliche und artgerechte Haltung der Nutztiere ein. Tiere in der Landwirtschaft sollten täglich Auslauf oder Weidegang erhalten und in Gruppen gehalten werden. Auch saubere und trockene Einstreu muss vorhanden sein. Ausserdem kämpft KAGfreiland für schonende Schlachtungen und kurze Transportwege zum Schlachthof. KAGfreiland ist Mitglied bei bionetz.ch.
Quelle: Projekt «Zuhause gross werden – Kälber abtränken auf dem Geburtsbetrieb»