- 27. März 2025
- Nachrichten | Mitglieder-Info
KAGfreiland unterstützt eine breite Palette von innovativen Projekten, um das Tierwohl bei Nutztieren zu verbessern und zu fördern: Eingereicht werden können Vorhaben von der Züchtung bis hin zur Vermarktung.
Für mehr Tierwohl braucht es auch Konsument:innen, die den Mehrpreis bezahlen. Bild: zVg
«Die Schweizer Nutztierschutz-Organisation KAGfreiland startet wiederum eine Ausschreibung für Tierwohl-Projekte, welche bestehende Nutztier-Systeme weiterbringen», teilt die seit 1972 tätige Institution per Communiqué mit. Dabei werden die Projekte durch aktives Mitwirken inklusive finanzieller Beteiligung seitens bionetz-Mitglied KAGfreiland unterstützt.
Institutionen oder Privatpersonen
Inhaltlich können die innovativen Projekte auf allen Ebenen von Tierzucht und -haltung bis hin zur Vermarktung angesiedelt sein. Es werden nur Gesuche von Projekten in der Schweiz bearbeitet, die von inländischen Institutionen oder Privatpersonen eingereicht werden.
Die eingereichten Projekte müssen dem Tierwohlverständnis von KAGfreiland entsprechen, das im Leitbild der Organisation festgehalten ist, und eine artgerechte Nutztierhaltung fördern. Klar dargestellt werden müssen die Rolle und Aufgaben von KAGfreiland in der Mitwirkung im Projekt. Eine reine finanzielle Beteiligung am Projekt ist nicht vorgesehen.
Einsendeschluss am 30. Juni
Die Gesuche können bis Ende Juni eingereicht werden, die Evaluation und Selektion der Projekte erfolgen in der zweiten Jahreshälfte. Gesuche für Stallumbauten, laufende Betriebskosten oder projektunabhängige Lohnkosten werden nicht berücksichtigt.
Die endgültige Selektion der Projekte findet im Herbst statt. Bei einer Zusage wird vor Projektbeginn eine Zusammenarbeitsvereinbarung unterschrieben, in der die Rechte und Pflichten der Projektpartner geregelt sind. Projektstart ist am 1. Januar 2026.
Aus Sicht von KAGfreiland kommt es für eine gute Tierhaltung nicht nur auf strenge Richtlinien, sondern auf eine gute Mensch-Tierbeziehung an. Bild: zVg
Nur Bio-Futter
Sämtliche Produkte, die mit dem Label KAGfreiland ausgezeichnet sind, stammen ausschliesslich aus der Schweiz. Bauern und Bäuerinnen können sich nur dann KAGfreiland-zertifizieren lassen, wenn sie bereits Bio Suisse zertifiziert sind. Wer den KAGfreiland-Standard erreicht, erfüllt deutlich strengere Auflagen bei der Tierhaltung. Das bedeutet, dass Tiere täglich Auslauf erhalten, dass sie in Gruppen gehalten werden und unversehrt bleiben müssen.
So dürfen Kühe beispielsweise nicht enthornt werden. Zudem werden sämtliche Tiere mit biologischem Futter gefüttert und dürfen maximal zwei Stunden transportiert werden. Aus Sicht von KAGfreiland kommt es für eine gute Tierhaltung nicht nur auf strenge Richtlinien, sondern auf eine gute Mensch-Tierbeziehung an, und damit auf engagierte Tierhalter:innen.
Jeder Betrieb wird alle zwei Jahre kontrolliert. Die Betriebskontrollen erfolgen von einer unabhängigen Kontroll- und Zertifizierungsstelle. Die Kontrollen erfolgen unangemeldet.
Vermarktung via Hof- und Bio-Läden
Für mehr Tierwohl bei der Haltung von Nutztieren braucht es zudem Konsument:innen, die bereit sind, dafür den entsprechenden Mehrpreis zu bezahlen. KAGfreiland-Produkte werden zum grossen Teil direkt ab Hof oder in Bioläden vermarktet. Somit können KAGfreiland-Kund:innen auch sicher sein, dass der höhere Preis zur Entschädigung des Mehraufwands auf den Betrieben wirklich ankommt.