Mit einer Motion fordern Nationalrät:innen verschiedener Couleur, dass der Anteil der Landwirtschaft am Verkaufspreis sichtbar wird. Preistransparenz würde die Diskussion um die Margen und die Preisbildung von Bio-Lebensmitteln um wichtige Anhaltspunkte erweitern.

 Am Beispiel von Baumnüssen vom Biohof Steinacher (Wädenswil): Crowd Container legt offen, wie der Verkaufspreis zustande kommt. | Foto: Screenshot Website crowdcontainer.ch

Preistransparenz ist ein schwieriges Terrain. Der Handel scheut sich in der Regel, die Aufschlüsselung der Kosten bis zum Endverkaufspreis offenzulegen. Eine der wenigen Ausnahmen macht Crowd Container; die Plattform weist schon immer zu jedem Produkt im Onlineshop aus, wie der Preis zusammengesetzt ist. «100 % transparente Lieferketten vom Feld bis auf deinen Teller», versichert das Start up. Dies stärkt das Vertrauen in das Unternehmen auf allen Seiten.

Politik will Produzentenpreise sichtbar machen

Die Motion des SVP-Nationalrats Hans Jörg Rüegsegger verlangt, «die Voraussetzungen zu schaffen, damit bei Lebensmitteln für die Konsumentinnen und Konsumenten ersichtlich ist, welcher Anteil des Preises an die Schweizer Landwirtinnen und Landwirte geht.» Dem 2023 gewählten Bauernpolitiker ist es gelungen, nicht nur Mitte-Politiker Markus Ritters Unterstützung zu gewinnen, sondern auch Grüne wie Christine Badertscher und Martina Munz hinter das Anliegen zu scharen.

Anteil der Landwirtschaft gesunken

Die Motionär:innen begründen ihren Vorstoss damit, dass der Anteil der Landwirtschaft in den vergangenen 30 Jahren markant geschwunden ist, von 50 auf 30 Prozent. Bei Brot seien es nurmehr 7 Prozent. Sie zitieren Studien des Vereins «Faire Märkte Schweiz», wonach Migros und Coop ihre Marktmacht nutzen, um die Einkaufspreise zu drücken. Ihre Forderung nach Preistransparenz unterstreichen die Politiker:innen mit Hinweisen auf Gesetze und Verordnungen, die eine Deklaration der Preiszusammensetzung nahelegen.

Die Motion im Wortlaut

Transparente Preise in der Praxis: Crowd Container

Der Verein Faire Märkte Schweiz

Quelle: «Der Beobachter» zur Milchpreisentwicklung