Pestizidspuren machten vor zwei Jahren die Biosoja von hunderten von Biobauern in Südbrasilien unverkäuflich. Während sich deren Abnehmerin, die gebana Brasil, von den damaligen Verlusten wirtschaftlich am Erholen war, drehten die Geldgeber den Kredithahn zu. Dem schweizerisch-brasilianischen Pionierprojekt droht das Aus.

Vor zwei Jahren wurden in der biologischen Soja von Kleinbauern in Südbrasilien Spuren des Pestizids Endosulfan gefunden. Das Gift gelangte von der konventionellen Landwirtschaft in die Umwelt, wurde von den Bio-Sojabohnen aufgenommen und verringerte deren Marktwert enorm. Den Bauernfamilien und der gebana Brasil, Partnerfirma des Schweizer Fair Trade Unternehmens gebana, erwuchsen aus dieser Situation grosse Verluste. Die Bauern wehrten sich gemeinsam mit gebana und lancierten die Aktion "Chega ("Es reicht" auf brasilianisch) - Kleinbauern gegen Pestizide". Sie kritisierten, dass Gifte, die in Europa seit Jahrzehnten verboten sind, in Brasilien weiterhin verkauft werden und forderten ein sofortiges Verbot. Tatsächlich wurde Endosulfan daraufhin auch in Brasilien verboten, das Verbot tritt allerdings erst ab 2013 endgültig in Kraft. Aufgrund des weiterhin bestehenden, hohen Risikos gaben damals mehrere Familien den Bioanbau auf.

Trotz dieser guten Rahmenbedingungen stehen die Chancen für die gebana und den Bioanbau in Südbrasilien aufgrund der finanziellen Lage schlecht. Bis September versucht die Schweizer gebana AG in einem letzten Kraftakt mit bisherigen und neuen Investoren, ihr Schwesterunternehmen in Brasilien zu sanieren. Gelingt dies nicht, hat der kleinbäuerliche Bioanbau in Südbrasilien kaum noch eine Chance und "Südamerikas Insel der Bio-Soja", wie die NZZ unlängst titelte, wird wohl definitiv von der Landkarte verschwinden.

Kontaktperson Gebana AG: Adrian Wiedmer

Quelle: ECO-News/ Ganzer Text lesen

Weitere Informationen zum Thema: Bio-Markt-Info

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