- 12. März 2013
- Nachrichten | Branchen-News
In der Lebensmittelbranche und über die Fachmedien hinaus wird derzeit die Fairtrade-Deklaration von Max Havelaar (bzw. Fairtrade International), v.a. bei zusammen gesetzten Produkten, diskutiert - und teilweise kritisch kommentiert. Ist Fair Trade auf dem "Sprung aus dem Nischenmarkt" oder droht die "Aufweichung der Prinzipien"? Vor der Interpretation und Meinungsbildung empfiehlt es sich auf jeden Fall, die Detailinformationen von Max Havelaar Schweiz zu lesen ?
Zunächst ist anzumerken, dass die Fair Trade-Vermarktung "die Nische" längst verlassen hat und bei einzelnen klassischen Fair Trade-Artikeln im Schweizer Detailhandel grosse Marktanteile gewinnen konnte.
Fair Trade und Bio: Gemeinsamkeiten - und Unterschiede
Bezüglich der zusammen gesetzten Lebensmittel bestehen wesentliche Unterschiede zwischen der Fair Trade- und der Biovermarktung, aber auch bezüglich der gesetzlichen und privatrechtlichen Anforderungen. Auch Bioprodukte erzielen heute etwa bei den Frischprodukten hohe Anteile. Im Gegensatz zum Fair Trade-Markt war hier jedoch von Anfang an ein breites Sortiment für den täglichen Bedarf das erklärte Ziel. Mit dazu gehörten selbstverständlich auch zusammen gesetzte Biolebensmittel. Klassische Bioprodukte waren eben nicht Bananen oder Kaffee (beides heute mit Bio/ Fair Trade-Doppelzertifizierung erhältlich), sondern z.B. auch Brot und Milchprodukte.
Fair Trade in Entwicklung - "Sprung aus der Nische" war gestern
Wenn heute Fair Trade-Rohstoffe vermehrt den Weg in zusammen gesetzten Produkte finden, ist dies zu begrüssen. Neu ist diese Weiterentwicklung längst nicht mehr. Entsprechend wenig überraschend und dramatisch sind die effektiven Strategieänderung bei der Weiterentwicklung der Fair Trade-Vermarktung.
Max Havelaar Schweiz weist darauf hin, mit der Weiterentwicklung der Vermarktungsmodelle den "Veränderungen im Markt" Rechnung zu tragen. Gleichzeitig betont die Fair Trade-Organisation: "Das bewährte bisherige Fairtrade-Modell wird weitergeführt" und "die Standards werden nicht angetastet. Das Prinzip, dass jeder Rohstoff eines Produktes der zertifiziert werden kann, auch zertifiziert werden muss, bleibt weiterhin bestehen."
Gemeinsames Ziel: Glaubwürdige Fair Trade-Deklaration
Deklarationsfragen haben bekanntlich das Potential zu ausgedehnten Diskussionen. Auch Max Havelaar will bei der Ausgestaltung zusätzlicher Modelle, die Wahrnehmungen, Anliegen und Forderungen von Konsumenten, Partnern, Experten und Produzenten mit einbeziehen.
Ihre Meinungungen und Praxiserfahrungen interessieren uns!
bionetz.ch-Kontakt: Peter Jossi