- 08. Mai 2013
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Geschichte einer (noch?) nicht ganz vollendeten Symphonie
Die Bio Suisse will künftig den Fokus noch stärker auf die Glaubwürdigkeit ihrer Marke, der Knospe, setzen. Mit dazu beitragen soll die Auslagerung der Knospe-Importzertifizierung in eine staatlich anerkannte (akkreditierte) Tochtergesellschaft Neu ist diese Zielsetzung nicht. Mit Erfolg hat die Bio Suisse seit den 90er Jahren die Biozertifizierung von der Verbandstätigkeit entflochten. Der aktuelle Entscheid schliesst eine jahrelange Entwicklung ab; zumindest nahezu, denn einige offene Fragen stellen sich nach wie vor.
Verbunden mit weiteren Massnahmen, wie der Vertiefung der „fairen Handelsbeziehungen“, beschlossen die Bio Suisse-Delegierten am 17.04. 2013 die Gründung einer staatlich anerkannten (akkreditierten) Bio Suisse-Tochtergesellschaft für die Knospe-Importzertifizierung.
Mitte der 90er Jahre war die Bio Suisse (bzw. die damalige VSBLO) noch vieles in einem: Biobauernverband, Marktkoordinatorin für den Inland- und Exportmarkt, Standard-Setzerin für die Schweizer Biolandwirtschaft, quasi-staatliche Behörde für alle Bioregelungen (vor Einführung der Schweizer Bioverordnung 1997), Knospe-Lizenzgeber für Handel und Verarbeitung sowie Anerkennungs- und Zertifizierungsstelle für den Grossteil des Schweizer Biomarktes. Nicht ganz ohne Grund war damals die Rede vom "Bioabsolutismus", wohlgemerkt zu einer Zeit, die ohnehin noch von vielen weiteren "absolutistisch-demokratischen" Strukturen der Nachkriegslandwirtschaft geprägt war.
Wachsender Biomarkt und Bewusstseinsprozesse....
Mit dem boomenden Biomarkt wuchs langsam aber sicher die Erkenntnis, dass die Zertifizierungsabläufe unabhängiger gestaltet werden müssen. Für VordenkerInnen der Bioszene war dies schon zu Beginn der 90er Jahre und der Einführung der EU-Bioverordnung klar. Spätestens mit der Einführung der Schweizer Bioverordnung (1997) übten auch die Bundesbehörden unter Wahrnehmung ihres Auftrags als verantwortliche staatliche Instanzen starken Druck zur Reorganisierung aus.
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Peter Jossi, p.jossi@bionetz.ch