- 02. Juli 2013
- Nachrichten | Branchen-News
Die regionale Coop Verteilzentrale im aargauischen Schafisheim wird um- und ausgebaut. Derzeit entstehen dort ein grosser Logistik-Bau sowie die grösste Bäckerei der Schweiz. Ende 2015 soll die neue Logistik in Betrieb genommen werden, Anfang 2016 dann die Bäckerei und die Konditorei. Das Grossprojekt steigert gleichzeitig die Logistik-Effizienz und trägt zur Erreichung der Coop-Nachhaltigkeitszielsetzungen bei. Wo grosse Bäckereien entstehen, besteht auch Raum für kleine und mittlere Betriebe, sich mit handwerklicher Qualität, flexiblen Dienstleistungen zu positionieren (bionetz.ch-Kontakt: Peter Jossi).
Die Zukunft der gewerblichen und kleinindustriellen Betriebe hängt heute mehr denn je von der aktiven Kommunikation von Qualität und Nachhaltigkeitszielen gegenüber der Kundschaft und der Öffentlichkeit ab. Über positive Unternehmensbeispiele aus der Bäckereibranche und darüber hinaus berichtet bionetz.ch regelmässig und wird dies in Zukunft noch vertiefen. Der Bericht über das aktuelle Coop-Grossprojekt kann auf Bio-KMU womöglich fast bedrohlich wirken, aber auch gute Anregungen für die Optimierung der eigenen betrieblichen Herausforderungen liefern.
Steigerung von Effizienz und Qualität
Mit dem Grossprojekt erreicht Coop nicht nur eine Vereinfachung der Vertriebsstrukturen erreicht, sondern auch die Qualität der Brot- und Backwaren gesteigert. Ihre Wärme erhalten sämtliche Betriebe von einer Biomasseheizzentrale. Innovative nachhaltige Massnahmen ermöglichen eine jährliche CO2 Reduktion von über 10'000 Tonnen. Am 27.06. erfolgte die Grundsteinlegung des Grossprojekts.
Die eindrücklichen Dimensionen der Baustelle in Schafisheim sind auf dem Boden der Baugrube ganz besonders spürbar. Es handelt sich denn auch um das grösste Bauprojektes in der Geschichte von Coop. Bei der Vorbereitung auf den Logistikneubau wurden bis im Februar 140'000m3 Kies abgeführt – dies entspricht einem Aushub von fast 1'000 Einfamilienhäusern.
In Schafisheim entsteht nun ein neuer Gebäudekomplex, welcher eine Verteilzentrale, ein nationales Tiefkühllager, eine Leergutzentrale sowie die neue Coop-Grossbäckerei und -Konditorei umfassen wird. Von diesem Standort aus wird künftig die Coop Verkaufsregion Nordwestschweiz-Zentralschweiz-Zürich beliefert.
Insgesamt werden rund 1'900 Personen in Schafisheim arbeiten. Dies hat nicht nur eine Vereinfachung der Vertriebsstrukturen und Prozesse zur Folge. Dank neuster Technologie bedeutet es auch eine Verbesserung der Qualität der Brot- und Backwaren und damit ein weiterer Schritt hin zu noch mehr Frische.
Jährlich über 10'000 Tonnen CO2-Ausstoss einsparen
Indem ein grosser Teil der Logistik über Schafisheim läuft, kann Coop Effizienz und Qualität markant steigern. Die Warentransporte ab und nach Schafisheim erfolgen soweit möglich im sogenannten «unbegleiteten kombinierten Verkehr UKV», d.h. mittels einer Kombination des Warentransportes auf Strasse und Schiene.
Da Bäckerei und Tiefkühllager künftig näher beieinander stehen, lässt sich auch hier der Energie- und Ressourcenverbrauch reduzieren. Eine Biomasseheizzentrale wird sämtliche Coop-Betriebe in Schafisheim mit klimafreundlicher Wärme versorgen, auch die Öfen der Bäckerei und der Konditorei. Insgesamt spart das Grossprojekt von Coop so jährlich über 10'000 Tonnen CO2-Ausstoss. Damit kommt Coop ihrem Ziel, bis 2023 in allen direkt beeinflussbaren Bereichen CO2-neutral zu werden, ein weiteres grosses Stück näher.
Städtebauliche Auswirkungen in Basel und Zürich
Bis vor wenigen Jahren lagerten grosse Getreidemengen in den Silos des Rheinhafens im Basler St. Johann-Quartier, darunter grosse Reservemengen von Swissmill, der Coop-Mühle in Zürich. Womit erklärt ist , warum dort die Getreidesilos bald massiv erweitert und erhöht werden, zudem an bester Lage für die Coop-Bahnlogistik.
In Basel ist die Hafenanlage – und damit der älteste industrielle Hafen Basels - mittlerweile verschwunden. Heute entsteht dort eine öffentlich zugängliche Rheinpromenade bis nach Frankreich, unmittelbar angrenzend an den entstehenden Novartis Campus (Hauptsitz des Weltkonzerns) der mit seinen eindrucksvoll-luxuriösen Forschungs- und Verwaltungs-Bauwerken ebenfalls das chemische Industriezeitalter hinter sich lässt.
Nach dem Rückbau erfolgte eine umfassende und dringend nötige Bodensanierung – nach über 150 Jahren chemischer Produktion und einer in den Anfangszeiten fragwürdigen Entsorgungspraxis („Hollandisierung“). Nicht überraschend wurden wie auf dem Novartis Campus auch hier grosse Mengen an Überresten der früheren Keltenstadt gefunden und sicher gestellt.
Nach der Fertigstellung der Coop-Bäckerei in Schafisheim (2015) stellt die heutige regionale Coop-Bäckerei den Betrieb ein und nur wenige Jahre darauf folgt die Verlegung des Coop-Verteilzentrums nach Prattlen (BL). Auch diese heute noch grossflächigen Coop-Nutzungen liegen im Basler St. Johann-Quartier. Und dann? Bereits heute laufen für die Umnutzung die Planungs- und Mitwirkungsverfahren mit vielfältigen Beteiligten und Interessierten auf Hochtouren. Im Vordergrund für die Nachnutzung steht eine gute Durchmischung von KMU, neuen kreativen Unternehmen sowie innovativen - und bezahlbaren – Wohnprojekten.
In Genf setzt Coop voll auf die Schiene
In Genf geht Coop derzeit bereits einen Schritt weiter: Mit CityCargo Genève starter derzeit ein in Europa einzigartiges Warentransportprojekt. Ab sofort liefert Coop ihre Waren per Schiene mitten in die Stadt Genf. Von dort aus findet die dezentrale Feinverteilung per Lastwagen statt. Pro Jahr kann so der CO2-Ausstoss um 1128 Tonnen reduziert und eine Einsparung von 1,4 Millionen Lastwagen-Kilometern auf der Achse Lausanne-Genf erreicht werden. Damit leistet Coop einen aktiven Beitrag zur Entlastung der stark befahrenen Verkehrsachse zwischen Lausanne und Genf.
bionetz.ch-Kontakt: Peter Jossi
Quelle: Coop-Medienmitteilungen