Der Nahrungsmittelmulti Nestlé startet mit seiner Tochter Nespresso weitere Nachhaltigkeitsprogramme für Afrika. In Äthiopien und Kenia will Nespresso die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe verbessern. Und im Südsudan soll das Angebot von Kaffee wieder aufgebaut werden.

«Wir sind konstruktiv unzufrieden», erklärte Nespresso-Chef Jean-Marc Duvoisin am Montag in Lausanne vor den Medien. Er  erklärte, dass das Unternehmen mit dem vor zehn Jahren lancierten Triple-A-Programm die Ziele erreicht habe und auf diesem Weg weitergehen wolle.

Heute beziehe Nespresso rund 80 Prozent seines Kaffees von über  56'000 Bauern aus Plantagen, die dem AAA-Standard entsprächen. Beim  Triple A geht es um die Verbesserung der Qualität, etwa durch die  Vermittlung von technischem Wissen an die Bauern, die soziale und  ökologische Nachhaltigkeit und die Steigerung der Produktivität.

In Ägypten und Kenia will Nespresso künftig mehr Kleinbauern in  ihre Projekte einbeziehen und damit die Produktionsmenge bis 2020  auf 10'000 Tonnen jährlich verdoppeln. Als Beispiel sollen die  Erfahrungen in Lateinamerika, insbesondere Kolumbien, dienen.

Kaffeeanbau im Südsudan ankurbeln

Im Südsudan lanciert Nespresso ein Projekt in Zusammenarbeit mit  der NGO TechnoServe mit Sitz in Washington und dem US-Schauspieler  George Clooney. Ziel ist es, nach dem Krieg den Kaffeesektor wieder  zu revitalisieren und Tausenden von Kaffeebauern damit ein  Einkommen zu sichern.

Clooney, seit Jahren Nespresso-Werbeträger, engagierte sich in  den vergangenen Jahren für eine friedliche Lösung des Konflikts in  der Region Darfour. Derzeit hängt das Budget des jungen Staates zu  98 Prozent von den Erdöleinnahmen ab. Vor dem Krieg gab es im  Südsudan 35'000 Kaffeebauern, die zumeist hochwertigen Kaffee  anbauten.

Partnerschaftsvertrag mit Max Havelaar

Die Initiativen von Nespresso werden von verschiedenen NGOs  unterstützt. So wurde beispielsweise mit der Stiftung Max Havelaar ein Partnerschaftsvertrag unterzeichnet, nach dem Nespresso vorerst 10 Prozent der Produktion auf Fairtrade umstellen will.

Bereits seit zehn Jahren besteht in Südamerika und Indien ein  Triple-A-Programm mit der Rainforest Alliance, das weiter ausgebaut  werden soll. In Lausanne wurde am Montag zudem ein Gremium ins Leben gerufen,  das Nespresso in Fragen der Nachhaltigkeit beraten soll. Neben  Nachhaltigkeitsexperten und Branchenvertretern aus Anbauländern  gehört auch George Clooney dazu.

Quelle: Schweizerbauer.ch

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