Schweizer Banken sollen die Spekulation auf Nahrungsmittel aufgeben, fordern Brot für alle und Fastenopfer. Eine Recherche der Werke zeigt, dass zehn Banken solche spekulative Geschäfte betreiben. Das Volumen beträgt 3,6 Milliarden Franken. Diese Finanzprodukte auf Weizen, Mais, Zucker und weitere Nahrungsmittel verstärken die Preisschwankungen auf den Märkten. Eine Folge dieser Spekulation mit dem täglichen Brot ist Hunger für die Ärmsten in den Ländern des Südens.

Im lukrativen Geschäft der Spekulation auf Nahrungsmittel sind Schweizer Banken stark vertreten: Zehn Banken bieten Produkte mit einem Gesamtbetrag von 3,6 Milliarden Franken an. Diese Zahl haben Fastenopfer und Brot für alle sowie Alliance Sud erstmals zusammengetragen. Die Werke fordern die Banken auf, sich aus dem unethischen Geschäft zurückzuziehen – allen voran die Credit Suisse. Auf die Grossbank als mit Abstand grösste Schweizer Anbieter von Fonds auf Nahrungsmittel entfallen 2,4 Milliarden Franken.

Unethische Gier mit Folgen

Seit die Notenbanken der Industriestaaten im Kampf gegen die Finanzkrise die Zinsen senken, sucht die Finanzbranche weltweit nach neuen rentablen Anlagemöglichkeiten. Eine davon sind Fonds für Rohstoffe und Grundnahrungsmittel. Die Spekulanten wollen aber nicht Weizen, Mais oder andere Lebensmittel erwerben, sondern nur auf die Preisentwicklung spekulieren. Doch die Gier nach mehr Ertrag hat Folgen: An den Warenbörsen führt das zu heftigeren Preisschwankungen und in vielen Teilen der Welt zu mehr Hunger.

«Viele seriöse Studien zeigen auf, dass ein markanter Preisanstieg an der Börse auch zu höheren Preisen bei den Nahrungsmitteln in den Läden führt», erläutert Miges Baumann, Leiter Entwicklungspolitik bei Brot für alle den Zusammenhang. «Die Spekulation kann gravierende Folgen bei benachteiligten Menschen im Süden haben. Sie können die oft sprunghaft teurer gewordenen Lebensmittel nicht mehr bezahlen.»

Wer für das tägliche Essen bis zu neunzig Prozent seines Einkommens ausgeben muss, kämpft ums Überleben wenn die Preise noch mehr steigen. Zum Vergleich: Ein Schweizer Durchschnittshaushalt gibt nicht ganz sieben Prozent des Monatseinkommens für Lebensmittel aus. Gegen diese Spekulationsgeschäfte mit fatalen Folgen wehren sich die Werke Brot für alle und Fastenopfer. «Es gibt ein Recht auf Nahrung aber kein Recht auf Gewinn», konstatiert Susann Schüepp, Leiterin Entwicklungspolitik und Grundlagen bei Fastenopfer.

Recht auf Nahrung statt Recht auf Spekulationsgewinn

«Wir fordern die Banken auf, sich aus diesem unethischen Geschäft mit Lebensmitteln zurückzuziehen. So können sie ein klares Zeichen setzen, dass ihnen das Wohl der Menschen wichtig ist. Auch für den guten Ruf als einzelne Bank und als Finanzplatz Schweiz wäre das positiv.» Die Schweizer Banken beteiligen sich in bedeutendem Umfang am unethischen Geschäft mit Lebensmitteln, wie die Recherche der Werke belegt. Ende Juni 2013 hatten sieben Banken öffentlich zugängliche Finanzprodukte mit Anlagen auf Nahrungsmittel im Umfang von 3,6 Milliarden Franken Wert ausstehend. Die Summe dürfte aber noch höher sein, denn viele weitere Anlageprodukte bleiben dem Privatkunden-Geschäft der Banken vorbehalten. Mit Abstand grösster Anbieter solcher Finanzprodukte unter den Schweizer Banken ist die CS-Gruppe. Das Volumen ihrer Finanzprodukte auf Weizen, Mais und weitere Nahrungsrohstoffe betrug Mitte 2013 rund 2,4 Milliarden Franken. Das ist der Grund, warum Fastenopfer und Brot für alle allen voran die Credit Suisse auffordern, die Spekulation auf Nahrungsmittel zu stoppen.

Online-Kampagne - Massenmail an Brady Dougan

Mit einer grossen Online-Kampagne laden die Werke die Konsumentinnen und Konsumenten ein, sich an der Protestaktion zu beteiligen und eine Mail an Brady Dougan, Konzernchef der Credit Suisse zu schreiben. Aber auch weitere Banken und Pensionskassen sollen angeschrieben werden. Ziel ist, zu verhindern, dass mit Spargeldern oder Vermögen unserer Altersvorsorge der Hunger in der Welt vergrössert wird.

Informationen

Vollständige Medienmitteilung

Weitere Informationen von Brot für alle und Fastenopfer

Online-Aktion (Spot sowie Mail-Aktion an die Credit Suisse)

 

 

 

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