- 27. September 2013
- Nachrichten | Branchen-News
Stillstand und Fortschritt
Die langjährigen Zugpferde im Handel mit Produkten aus tierfreundlicher Haltung, die Grossverteiler Migros und Coop, traten nach über einer Dekade permanenten Wachstums erstmals etwas auf der Stelle; wenn auch anteil- und umsatzmässig auf hohem Niveau. Aus Tierschutzsicht erfreulich ist das verbesserte Angebot an tierfreundlich erzeugten Produkten bei anderen, kleineren Detaillisten, insbesondere von Manor und Spar. Und auch Aldi-Suisse bietet seit vergangenem Jahr Fleisch- und Fleischprodukte von Rind und Schwein aus tierfreundlicher Haltung an. Demgegenüber vergleichsweise gering ist das Engagement für das Tierwohl in grossen Teilen der Gastronomie, des Bäckergewerbes, der Gastro- und Detailhandelszulieferer und der Importeure.
Importiertes Tierleid
In tier- und konsumentenschützerischer Hinsicht aufhorchen lassen die Umfrageergebnisse zum Thema "Importe". Das Gros der Branche kann nach eigenen Angaben nicht mit Inlandprodukten vergleichbare Standards gewährleisten. Dies betrifft namentlich die Tierschutzvorschriften (Haltung, Transport, Schlachtung), das in der Schweiz geltende Verbot des Einsatzes von Hormonen und Antibiotika zur Leistungsförderung bei Nutztieren sowie den Verzicht auf gentechnisch veränderte Futtermittel.
Beste Tierschutzleistung
Werden die von den verschiedenen Akteuren der Lebensmittelbranche für das Tierwohl erbrachten Leistungen zusammengerechnet – Anteil Inlandprodukte, Anteil Produkte aus tierfreundlicher Haltung, Verzicht auf das Angebot tierquälerischer "Delikatessen", Engagement bei der Entwicklung neuer Nutztierschutzprojekte - so schneiden die beiden Grossverteiler Migros und Coop am besten ab, wobei Coop der Spitzenplatz gebührt.
Quelle und Informationen
Medienmitteilung Schweizer Tierschutz STS
STS-Report: Tierschutz im Lebensmittelhandel
Kontakt
Dr. sc. nat. Hans-Ulrich Huber, Geschäftsführer Fachbereich Schweizer Tierschutz STS, Telefon 052 338 10 74