Nach einem Bericht der NZZ am Sonntag ist unter Mitwirkung verschiedener Lebensmittelproduzenten neu eine Datenbank mit Produktinformationen in Vorbereitung - eine anspruchsvolle Herausforderung auch für die Biobranche. Die Wirtschaft und der Bund versprechen sich davon auch tiefere Preise. Auf dem Weg zur Umsetzung dürften noch viele praktische Klippen zu überwinden sein, entlang der ganzen Wertschöpfungskette.

Was enthält mein Müesli? Ist die Schokolade glutenfrei? Antworten auf solche Fragen liefern heute in erster Linie Lebensmittelverpackungen. Ob dies langfristig so bleibt, ist unsicher. Denn voraussichtlich ab Mitte 2014 soll es eine neue Datenquelle geben. GS1 Schweiz, der Schweizer Ableger der weltweit für die Vergabe von Strichcodes zuständigen Organisation, baut im Moment eine Datenbank mit grundlegenden Produktinformationen auf.

Coop, Migros, Manor: Detailhandel macht mit

Mit an Bord sind die Grossen der Branche: unter anderen Migros, Coop, Nestlé, Coca-Cola und Manor. Damit entsteht zum ersten Mal eine Plattform, auf der die Informationen – anders als etwa beim Portal Codecheck – direkt vom Hersteller stammen und damit als vertrauenswürdig gelten können.

Die Wirtschaft und der Bund versprechen sich von dem Vorhaben nicht zuletzt eine Waffe im Kampf gegen die Hochpreisinsel Schweiz. Die Überlegung: Wenn die Konsumenten Informationen über die neue Datenbank erhalten, können die Verpackungen einfacher und möglicherweise in ganz Europa gleich gestaltet werden – denn europaweit gibt es ähnliche Datenbank-Projekte. Mehrsprachige Beschriftung wäre dann auch kein Muss mehr. Und die Kosten würden sinken.

Herausforderung für die Biobranche

Wenn der Schweizer Detailhandel bei Produkt-Datenbank mitwirkt, wird dies mit Sicherheit auch für die zuliefernden Bio-Produkt-Hersteller zur Pflicht. Darüber hinaus ist auch der Biofachhandel gut beraten, proaktiv geeignete Strategien angesichts dieser Entwicklung zu kreieren. Vertiefte Produktinformationen über den beschränkten Raum auf den oft schwer lesbaren Verpackungsdeklarationen hinaus entsprechen ohne Zweifel einem Bedürfnis, gerade auch der Biokundschaft. Idealerweise nutzt der Biofachhandel die neuen Technologien als sinnvolle Ergänzung zum geschulten Verkaufspersonal - und zu dessen Unterstützung bei der Verkaufsberatung.

Quelle: NZZ am Sonntag

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