- 15. Oktober 2013
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Der Solothurner Ständerat Roberto Zanetti (SP) bevorzugt Kühe mit Hörnern und bionetz.ch-Mitglieder gehören zu den fleissigsten UnterschriftensammlerInnen. Biobauer Martin Ott, Barbara Marty (Schweizer Tierschutz) und Vanessa Gerritsen (Stiftung Tier im Recht) belegten mit fachlich hoch stehenden Beiträgen das Recht der Tiere auf ihre Hörner. Dies war am Sonntag, 13. Oktober 2013 am 3. Schweizer Hornfest auf dem Rosegghof in Solothurn zu erfahren. Lesen Sie dazu den Stimmungsbericht von Markus Johann.
Vor zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern legte Biobauer Martin Ott (Mitinitiant der IG Hornkuh) in Form von 4 Thesen eindrücklich dar, weshalb Kühe auch Hörner benötigen. Unter anderem wird das Horn nämlich durchblutet und ist für die Kuh ein ganz wichtiges Organ. Vor allem der Sozialisierungsprozess in der Herde selbst läuft viel über den Kontakt mit Hörnern, wusste Ott auch aus vielen seiner persönlichen Beobachtungen zu berichten. Nimmt man der Kuh diese Hörner weg, so würde ihr dann eben auch etwas ganz wichtiges fehlen.
Die meisten Kühe (über 90%) müssten heute immer noch enthornt werden und nur 10% der Kühe wären genetisch auch Horn los (u.a. Angus), teilte dann Barbara Marty, Vorstandsmitglied vom Schweizer Tierschutz (STS), weiter mit. Dieses enthornen würde durch abbrennen zwar meist schon im Kälberstadium geschehen, trotzdem wäre dieser Eingriff für die Tiere sehr schmerzhaft. Schon nur deshalb ist dies für Marty eindeutig nicht vertretbar. Zudem würde den Tieren mit der Enthornung auch in deren Würde eingegriffen.
Vanessa Gerritsen, lic. jur. und stellvertetende Geschäftsführerin von der Stiftung für das Tier im Recht (TIR), widmete sich der Frage der Rechtsmässigkeit des Enthornungsverfahrens. Sie hat vor kurzem ein 69-seitiges Rechtsgutachen dazu erstellt. Aus ihrer Sicht und Darlegung wurde klar: Das Enthornungsverfahren ist aus Sicht der Tiers nicht rechtmässig und verletzt eindeutig die Tierwürde. Gerritsen vertrat klar die Position, dass man eben Haltungssysteme den Tieren und nicht die Tiere dem Haltungssystem anpassen sollte.
Der Solothurner Ständerat Roberto Zanetti bekundete mit seiner Teilnahme am Anlass ebenfalls seine Sympathie für die Anliegen der Initianten. Seit vielen Jahren kennt Zanetti Martin und Ursula Riggenbach persönlich, die Gastgeberinnen des Anlasses auf dem Rosegghof. Im Anschluss an den offiziellen Teil lud Martin Riggenbach zu einer Hofführung und es ergab sich die Gelegenheit, sich kulinarisch vom Roseggteam verwöhnen lassen.
Petition für den Hörnerfranken: Einreichung am 6.12. 2013
Am Schluss des offiziellen Teils informierte Armin Capaul (der zweite Initiant der IG Hornkuh) über den Verlauf und aktuellen Stand der Petition für den Hörnerfranken. Bis zum 30. September 2013 kamen 13‘926 Unterschriften zusammen und fast täglich werden ihm auch weitere Unterschriftenbögen zugesandt. Am 6. Dezember 2013 sollen die Unterschriftenbögen nun im Bundeshaus übergeben werden.
Weil diese Unterschriftensammlung nicht ohne das grosse Engagement von vielen Privatpersonen und Organisationen möglich war, wurden von Capaul gestern auch noch 6 Naturalpreise in Form von Biokäse und Fahnen vergeben. Diese Preise waren für die fleissigsten UnterschriftensammlerInnen gedacht und wurden einerseits in der Kategorie der Privatpersonen (Gewinnerin war Marlene Feller vom bionetz.ch-Mitglied Oekoladen Thun) und andererseits in der Kategorie der Organisationen verliehen (bionetz.ch-Mitglied KAGfreiland gehörte zu den Gewinnern).
bionetz.ch-Kontakt: Markus Johann
Weitere Informationen: Aktuelle Medienmitteilung der IG Hornkuh