- 09. März 2014
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Die Weichen für nationale Anbauverbote von genetisch veränderten Pflanzen in EU-Staaten können nach den Worten von Konsumentenschutzkommissar Neven Mimica bis zum Herbst gestellt werden. Es gebe bei den Arbeiten an einem sogenannten Opt-Out-Verfahren positive Entwicklungen, sagte der Kommissar am Freitag in Berlin.
Es sei möglich, dass noch die jetzige EU-Kommission, deren Amtszeit im Herbst endet, eine Entscheidung treffe. Auslöser der Bemühungen ist die geplante EU-weite Zulassung des umstrittenen GV-Maises 1507 der US-Konzerne Dupont und Dow Chemical. Ein Verbot der Maissorte 1507 war im EU-Ministerrat im Februar gescheitert.
Bayern will nationales Verbot
Die EU-Kommission hat zwar noch nicht über die Zulassung entschieden, Gesundheitskommissar Tonio Borg hat aber bereits erklärt, in einer «angemessenen» Zeit werde es grünes Licht für den GV-Mais geben.
In Deutschland plant Bayern einen Vorstoss im Bundesrat für ein nationales Verbot. Deutschland hatte sich bei der Abstimmung über die Zulassung der Maissorte 1507 im Februar im EU-Ministerrat enthalten, weil die Koalition in der Frage uneins war. Bundeskanzlerin Angela Merkel und CDU-geführte Ministerien lehnen ein Verbot ab, CSU- und SPD-Minister sind dafür.
Gegen Glufosinat resistent
Der Mais 1507 produziert ein Insektengift und ist gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat resistent. Die EU-Lebensmittelbehörde EFSA hat keine von der Pflanze ausgehenden Gefahren festgestellt. Kritiker halten die Risiken aber für nicht ausreichend erforscht.
Gentechnik-Konzerne, die ihr Saatgut in bestimmten EU-Staaten nicht verkaufen dürften, könnten vor dem Europäischen Gericht gegen Einschränkung des EU-Binnenmarktes klagen.
Quelle: schweizerbauer.ch
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