Die ETH Zürich erhält vom «Coop Fonds für Nachhaltigkeit» fünf Millionen Schweizer Franken, um in den nächsten Jahren Forschungsprojekte für eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion realisieren zu können. Jetzt starten die ersten Projekte im Rahmen der ETH-Initiative World Food System.

Jeden Tag volle Regale mit qualitativ hochstehenden und nachhaltig produzierten Lebensmitteln – das ist keine Selbstverständlichkeit. Coop hat sich nicht nur als Anbieter von nachhaltig produzierten Nahrungsmitteln positioniert, sondern engagiert sich mit dem «Coop Fonds für Nachhaltigkeit» auch für neue Lösungsansätze auf dem Gebiet ressourceneffizienter Nahrungsmittelproduktion.

Coop unterstützt deshalb die ETH Zürich mit einem finanziellen Beitrag an die ETH Zürich Foundation, die den Mitgliedern des World Food System Center zu Gute kommt. «Coop ist es ein Anliegen, Forschung zu unterstützen, von der die Kundinnen und Kunden unmittelbar profitieren können», erklärt Sibyl Anwander, Leiterin Nachhaltigkeit / Wirtschaftspolitik, bei Coop. «Das Innovations- und Forschungsnetzwerk rund um das World Food System Center an der ETH hilft uns bei Coop, Lösungen für Probleme entlang der ge-samten Nahrungsmittel-Wertschöpfungskette zu finden», so Anwander.

Impulse aus der Praxis

Mögliche Forschungsthemen diskutieren Forschende und Spezialisten aus dem Detailhandel und der Lebensmittelbranche an jährlichen Workshops. Über das ETH-Kompetenzzentrum Welternährungssystem, das World Food System Center (WFSC), werden dann Projektvorschläge eingereicht. Ein Gremium an der ETH Zürich wählt die Projekte nach wissenschaftlichen Kriterien, aber auch aufgrund ihrer Relevanz für die Praxis, aus. «Durch diese Art der Zusammenarbeit erhalten unsere Forschenden einerseits wichtige Impulse aus der Praxis, andererseits werden unsere Partner Teil eines ganzen Netzwerks wissenschaftlicher Kompetenz», betont Roland Siegwart, ETH-Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen.

Coop-Zweinutzungshuhn thumbEines der geförderten Forschungsprojekte: Das Zweinutzungshuhn (Bild: Coop)

Verschwundene Kulturpflanze und Zweinutzungshühner

Nun hat das Gremium die ersten vier Projekte ausgesucht, die über zwei bis drei Jahre je rund 250'000 Schweizer Franken erhalten. Ein Projekt wird sich einer fast verschwundenen Kulturpflanze widmen: dem Buchweizen. Der Buchweizen gehört zu den Knöterichgewächsen und ist nicht mit anderen Kulturpflanzen wie Weizen, Mais und Reis verwandt, was ihn aus Sicht der Versorgungssicherheit und der Biodiversität besonders interessant macht. Er enthält zudem kein Gluten, was für Allergiker, die unter Zöliakie leiden, ein grosses Plus ist. In der Landwirtschaft spielt der Buchweizen noch eine untergeordnete Rolle, vor allem weil seine Körner in grossen zeitlichen Abständen reifen und die Verluste bei der Ernte gross sind. Ein Ziel des neuen Forschungsprojekts ist daher, Sorten zu züchten, die möglichst synchron reifen.

Ein weiteres Forschungsprojekt geht der Frage nach, wie der ganze Lebenszyklus von Hühnern berücksichtigt werden kann. Heute sind die Ei- und Fleischproduktion nahezu entkoppelt. Soll eine Hühnerrasse in Zukunft für beides verwendet werden können, bringt dies viele offene Fragen in Bezug auf das Tierwohl und die Lebensmittelsicherheit mit sich. Das Forschungsprojekt untersucht beispielsweise, ob solche Tiere mit Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie gefüttert werden könnten anstelle von Lebensmitteln, die auch für Menschen geeignet sind. Dies könnte ein entscheidender Faktor sein, wenn es darum geht, Hühner möglichst nachhaltig zu nutzen. Mit Hilfe von Umfragen möchten die Forschenden zudem sozialwissenschaftliche Aspekte wie zum Beispiel die Wahrnehmung und Akzeptanz von Verbrauchern ermitteln.

Quelle und weitere Informationen: Medienmitteilung Coop und ETH Zürich

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