Lebensmittel können heute mit dem Vermerk «ohne Gentechnik hergestellt» versehen werden, wenn gänzlich auf die Anwendung von Gentechnik verzichtet wurde. Dabei bleibt es: Anders als geplant darf der teilweise Verzicht auf Gentechnik auch künftig nicht deklariert werden.

Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) hat nach einer Anhörung entschieden, auf eine Änderung zu verzichten. Sein Vorschlag war auf grosse Skepsis gestossen.

Deklarationspflicht für GVO-Produkte gefordert

Gemäss diesem wäre es künftig möglich gewesen, den teilweisen Verzicht auf die Verwendung von Gentechnik zu kennzeichnen. Mit dem Hinweis «Produktion ohne gentechnisch veränderte Futterpflanzen» hätten Produkte wie Fleisch, Eier oder Milch angepriesen werden können, auch wenn die Tiere Futtermittelzusätze - Vitamine, Enzyme oder Aminosäuren - aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen erhalten hätten.

In der Anhörung wurde kritisiert, dass der Teilverzicht nur schwer überprüft werden könne und von den Konsumenten nicht verstanden würde. Organisationen wie Greenpeace forderten eine gänzlich andere Regelung: Statt der freiwilligen Deklaration gentech-freier Produktion sollte es eine Deklarationspflicht geben für Produkte von Tieren, die mit Gentech-Pflanzen gefüttert wurden.

schweizerbauer.ch GVO 43748 1Bauernorganisationen machen geltend, der Verzicht auf GV-Futterpflanzen führe für die Schweizer Produzenten zu deutlichen Mehrkosten. Sie fordern deshalb, dass die Mehrleistung auf der Verpackung angegeben werden darf (Bild: schweizerbauer.ch).

Bauern möchten Auslobung

Andere wiederum schlugen vor, die Bedingungen für den Hinweis «ohne Gentechnik hergestellt» aufzuweichen. Das EDI hält fest, es lehne beides ab. Mit dem einen Vorschlag würden Handelshemmnisse gegenüber der EU geschaffen, mit dem anderen bestünde die die Gefahr der Täuschung der Konsumentinnen und Konsumenten.

Die Schweizer Tierproduzenten verzichten gegenwärtig auf Futtermittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen, insbesondere aus gentechnisch veränderten Sojabohnen. Sie setzen aber Futtermittelzusatzstoffe, beispielsweise Vitamine, ein, die aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen gewonnen werden.

Bauernorganisationen machen geltend, der Verzicht auf gentechnisch veränderte Futterpflanzen führe für die Schweizer Produzenten zu deutlichen Mehrkosten von etlichen Millionen Franken pro Jahr. Sie fordern, dass die Mehrleistung auf der Verpackung angegeben werden darf.

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