Anfang 2014 hat Coop einen Praxisversuch auf Schweizer Bio-Höfen mit einer neuen Hühnerrasse gestartet; einem sogenannten Zweinutzungshuhn. Normalerweise werden für die Eier- und Fleischproduktion unterschiedliche Rassen eingesetzt. Legehennen liefern zuverlässig viele Eier, Masthühner setzen innerhalb weniger Wochen viel Fleisch an. Die Brüder der Legehennen legen naturgemäss keine Eier und können auch nicht für die Fleischproduktion genutzt werden. Das Zweinutzungshuhn eignet sich sowohl zur Eierproduktion als auch zur Mast. In der Osterwoche gibt es in der Deutschschweiz unter Naturaplan wieder für kurze Zeit Bio-Poulets vom Hahn des Zweinutzungshuhns.

Die im Coop Praxisversuch getestete Hühnerrasse ist das Ergebnis einer langjährigen Züchtung Richtung Zweinutzung. Mitte Januar 2014 hat die Detailhändlerin ihren Praxisversuch mit 2ʼ500 weiblichen und 2ʼ500 männlichen Eintagsküken begonnen. Im September 2014 und im Januar 2015 konnten die Serien 2 und 3 mit nochmals je rund 4'500 Küken gestartet werden. Die Hähne der 3. Serie werden ab Montag, 30. März als Naturaplan Bio-Poulets in grösseren Coop Supermärkten der Deutschschweiz verkauft.

Bewertung der ersten Projektphase im Sommer

Die erste Projektphase wird im Mai abgeschlossen. Obwohl die Hennen nicht ganz so viele Eier legen wie Spezialzüchtungen und die Mastleistung bei den Hähnen geringer ausfällt als bei herkömmlichen Masthühnern, ist Coop bislang sehr zufrieden mit der Entwicklung des Projekts. «Der Pilotversuch verläuft erfreulich. Nun gilt es abzuwarten, wie sich die Legeleistung der Hennen bis zum Ende der Legephase entwickelt. Nach Abschluss dieser ersten Projektphase entscheiden wir, wie es weitergeht», sagt Basil Mörikofer, Projektleiter von Coop.

Coop Zweinutzungshuhn thumbHahn des Coop Zweinutzungshuhn-Praxisversuchs (Bild: Coop)

Der Konsument entscheidet mit

Ob das Fleisch und die Eier vom Zweinutzungshuhn fest ins Coop Sortiment aufgenommen werden, hängt auch davon ab, wie sich die Nachfrage entwickelt. «Neben der wirtschaftlichen Tragbarkeit spielt aber auch das Tierwohl eine zentrale Rolle für uns, denn die Landwirtschaft fand für die männlichen Küken aus der Legelinie bislang keine Daseinsberechtigung», sagt Roland Frefel, Leiter Frischprodukte bei Coop. «Aus diesem Grund engagieren wir uns mit so viel Herzblut für dieses Tierwohl-Projekt.»

Haltung nach strengen Standards von Bio Suisse

Alle Zweinutzungshühner werden nach den strengen Richtlinien der Knospe von Bio Suisse in Freilandhaltung aufgezogen. Die Hähne leben auf Mastbetrieben in eingestreuten Ställen mit erhöhten Sitzgelegenheiten sowie Weideauslauf und erhalten Bio-Futter. Nach 63 Tagen erreichen die Hähne Schlachtreife. Die Hennen beginnen mit rund 20 Wochen, Eier zu legen. Auch sie leben in Ställen mit erhöhten
Sitzgelegenheiten und eingestreutem Scharraum, können tagsüber nach draussen in den Wintergarten sowie auf die Weide und erhalten Bio-Futter.

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