- 18. Mai 2015
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Ein gesunder und fruchtbarer Boden ernährt viele Milliarden Menschen. Gleichzeitig ist er eine dünne und verletzliche Haut des Planeten, welche durch unsorgfältige, intensive Landwirtschaft zerstört wird. Die sichere Welternährung liegt also in den Händen von Bauern, welche ihren Ackerboden liebevoll pflegen. Im Internationalen Jahr des Bodens will die UNO darauf aufmerksam machen, wie wichtig diese fürsorgliche Behandlung ist.
Auch am FiBL ist das Thema Boden zentral. Wissenschaftlerinnen und Berater entwickeln zusammen mit Landwirten und der Geräteindustrie schonende Bodenbearbeitungsmethoden, um die Erde vor Wasser- und Winderosion zu schützen. Bakterien- und Pilzgemische werden als Naturdünger und Pflanzenstärkungsmittel geprüft. Mit Zwischenfrüchten, Kleeeinsaaten und Mischkulturen wird die Düngung verbessert sowie die Bodenfruchtbarkeit und die Erträge gesteigert. Diese Methoden, welche besonders von den Biobauern praktiziert werden, brauchen im Gegensatz zum konventionellen Düngersack viel Wissen und Geduld.
Dem Boden eine Stimme geben
Auf der Webseite des FiBL gibt es neu eine Themenseite, die über die Fortschritte in der Bodenforschung informiert und spannende Hintergrundinformationen dazu liefert. Neben dem Internet sind auch Fachtagungen eine wichtige Plattform, um die Ergebnisse der Projekte und Studien zu präsentieren.
So nahmen FiBL-Mitarbeitende an der kürzlich durchgeführten «Global Soil Week» in Berlin teil. Zusammen mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Administration und Praxis diskutierten sie, wie man zusammen mit den Bauernfamilien Wissen um die richtige Bodenbewirtschaftung gewinnt und damit die Praxis verändert. Dem Boden eine Stimme zu geben wurde zum eigentlichen Motto der Woche.
Nachfolgend finden Sie einige Beispiele für neue Projekte, in denen das FiBL versucht, genau dies zu tun:
- Die Bodenfruchtbarkeit erhalten – darum kämpfen auch die Bauern in Afrika. Mit dem Projekt ORM4Soil suchen das FiBL und seine Projektpartner zusammen mit Landwirten und Institutionen der ländlichen Entwicklung in Mali, Ghana, Kenia und Sambia nach Wegen, um innovative Techniken in die Praxis einzuführen. Agronomen, Bodenkundler, Soziologen, Ökonomen und Kommunikationsfachleute arbeiten hier eng zusammen. Die Nutzung organischer Ressourcen wie Tierdünger, Kompost, Ernterückstände, Kleepflanzen und Kleesträucher zur Düngung und Bodenverbesserung steht dabei im Vordergrund.
- Das Projekt BetterGardens will die Bedeutung von Grünflächen in der Stadt für Mensch und Tier aufzeigen. In einem transdisziplinären Ansatz suchen Wissenschaftler der Sozioökonomie, Soziologie, Bodenkunde und Biodiversität nach der Motivation der Gärtner in ihrem sozialen Umfeld sowie nach Methoden und Strategien zur Bewertung von Bodenqualität und Biodiversität in Gärten.
- Insgesamt 20 Forschungspartner aus 13 europäischen Ländern nehmen an der Studie FertilCrop teil. Zusammen suchen sie nach neuen Anbaumethoden und Techniken für den Biolandbau. Dabei untersuchen die Projektmitarbeiter Wechselbeziehungen, etwa zwischen Unkrautwachstum und Ertrag von Ackerkulturen.
- Acht Forschungspartner aus drei westafrikanischen Ländern und der Schweiz nehmen am Projekt Syprobio teil. In einem transnationalen und transdisziplinären Prozess haben Produzenten von Biobaumwolle in Westafrika ihre Interessen und Probleme definiert und suchen mithilfe von Forschern und Bauernorganisationen auf ihren Feldern nach Lösungen.
Quelle und weitere Informationen: