Im eben erschienenen Buch des Oekom Verlags geht es um Degrowth, auf Deutsch Wachstumsrücknahme. Wichtige Vertreterinnen der Bewegung hinterfragen das bestehende Wirtschaftsmodell, entdecken alte Werte wie Einfachheit neu und plädieren für Worksharing oder Jobgarantien.

Weltweit gibt es immer mehr Wissenschaftler und Aktivistinnen, die das dominierende Wirtschaftsmodell kritisch hinterfragen und der von Politik und Wirtschaft ausgerufenen Alternativlosigkeit neue Konzepte entgegenstellen. Degrowth oder Postwachstum lautet der zentrale Begriff, unter dem zahlreiche Denkrichtungen, Disziplinen und Lebenssphären zusammenlaufen. Er bedeutet zu allererst: Wachstumskritik.

Degrowth querGiacomo D'Alisa, Frederico Demaria, Giorgios Kallis (Hg.), «Degrowth – Handbuch für eine neue Ära», 304 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-86581-767-9

Das Wachstum drastisch dämmen

Die Anhänger fordern dabei mehr als einen moderaten Rückgang des Wachstums; sie fordern eine drastische Wachstumsrücknahme, eine radikale Beschränkung industrieller Wertschöpfung und stehen ferner auch Globalisierung, Kapitalismus und Kommerzialisierung kritisch gegenüber. Gleichzeitig zeigen sie eine Richtung auf, in der Gesellschaften weniger Ressourcen verbrauchen, sich anders organisieren und anders leben. Begriffe wie Teilen, Einfachheit, Fürsorge oder Allmenden geben wichtige Hinweise darauf, wie derartige Gesellschaften aussehen könnten.

Alles wird anders

In der Degrowth-Ära wird demnach alles anders sein: andere Aktivitäten, andere Energieformen, andere Beziehungen, andere Geschlechterrollen, eine andere Aufteilung der Zeit zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit. Das neue Handbuch bringt die wichtigsten Begriffe dieser neuen Ära auf den Punkt, fasst sämtliche Strömungen und Konzepte der Degrowth-Kritik zusammen und zeigt, wie der Degrowth-Gedanke im realen Leben umgesetzt werden kann – von politischen Maßnahmen bis zu aktivistischen Projekten.

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