In einem Interview in der deutschen taz in der ersten Aprilwoche hat sich FiBL-Direktor Urs Niggli über die umstrittene gentechnische Methode CRISPR/Cas in der Pflanzenzüchtung geäußert. Damit hat er der Bio-Branche eine Diskussion aufgezwungen. Entsprechend heftig fallen die Reaktionen aus.

bio.markt.info/bionetz.ch – Die Gentechik-Diskussion ist angespannt. Zusätzlich aufgeheizt hat sie ein Interview, das die deutsche Tageszeitungführte taz in der ersten Aprilwoche mit Urs Niggli, Direktor des Forschungsinstituts für Biologischen Landbau (FiBL) geführt hatte. Darin wies der Ökolandbau-Forscher auf mögliche Risiken der CRISPR/Cas-Methode hin, sprach ihr aber auch ein großes Potential zu. Damit bezog er einige Positionen, die denen der Bio-Branche widersprechen. Dies veranlasste auch den FiBL Stiftungsrat Stellung zu beziehen, siehe PDF unten.

NiggliUrs KopieUrs Nigglis Äusserungen zur gentechnische Methode CRISPR/Cas haben viele Vertreter der Biobranche brüskiert (Foto: FiBL).  

Worum es geht

Seit zwei Jahren dreht sich die Gentechnik-Diskussion zunehmend um neue biotechnologische Verfahren, bei denen mit Hilfe so genannter Gen-Scheren gezielte, punktgenaue Eingriffe ins Erbgut bei allen Lebewesen möglich sind. Dabei können auch synthetisch hergestellte Erbgutabschnitte eingebracht werden. Genome-Editing ist der Überbegriff für die Möglichkeit, das Erbgut eines Lebewesens in Teilen neu zu schreiben. Solche Verfahren mit Kürzeln wie RTDS, TALEN, CRISPR/Cas oder Zinkfinger kommen auch in der Pflanzenzüchtung zum Einsatz. Mit dem Raps der US-Firma Cibus steht ein erstes Produkt vor der Zulassung. In den nächsten Monaten will die EU-Kommission festlegen, ob und in welchen Fällen die Anwendung dieser «neuen Züchtungsmethoden» unter das EU-Gentechnikrecht fällt. CRISPR/Cas gilt derzeit als das in der Praxis relevanteste Verfahren.

Ungünstiger Zeitpunkt?

Die Bio-, Umwelt- und Verbraucherverbände haben sich klar positioniert: Sie lehnen diese Verfahren generell ab, bewerten sie samt und sonders als gentechnisch und kämpfen dafür, dass die Verfahren EU-weit unter das EU-Gentechnikrecht fallen. Damit wären sie, wegen der Zulassungsauflagen und der damit verbundenen Kennzeichnungspflicht, für den EU-Markt gestorben. Die deutsche Bundesregierung und die EU-Kommission wollen – unterstützt von den Organisationen der Agrarindustrie – genau das aus wirtschaftspolitischen Gründen verhindern. Die für Anfang dieses Jahres erwartete Richtungsentscheidung der EU wurde bereits mehrfach verschoben, zuletzt Ende März

Text auf bio-markt.info

pdfStellungnahme des FiBL-Stiftungsrats

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