KAGfreiland und SKS fordern Massnahmen für Lebensmittelsicherheit und Transparenz. Die Schweiz, so das Bundesamt für Landwirtschaft, ist vom Dioxinskandal in Deutschland bis anhin nicht betroffen. Dies obwohl in den Regalen der Schweizer Grossverteiler und Detailhändler viele Produkte deutscher Herkunft stehen: Fleisch und Eier sowie verarbeitete Produkte mit Eiern oder Fleisch als Zutaten. KAGfreiland und die Stiftung für Konsumentenschutz SKS fordern Massnahmen für eine höhere Lebensmittelsicherheit und eine Herkunftsdeklaration für die verarbeiteten Eier in Schweizer Produkten, damit die Schweiz für internationale Lebensmittelskandale ausreichend gerüstet ist.

Gemäss Bundesamt für Landwirtschaft gelangten weder Dioxin-belastete Futtermittel, noch belastete Eier oder Fleisch in die Schweiz. Das gelte sowohl für ganze und aufgeschlagene Eier als auch für Poulets-, Truten- und Schweinefleisch. Ebenso für verarbeitete Produkte mit Import-Eiern oder -Fleisch wie Teigwaren, Spätzli, Mayonnaise, Backwaren, Glacé, Ravioli, Pizza usw. Ein Besuch in Läden der Grossverteiler zeigt, dass diese vorwiegend auf Schweizer Fleisch und Eier setzen. Dennoch liegt eine stattliche Menge an Fleisch, Eiern und verarbeiteten Produkten ausländischer Herkunft in den Regalen.

Preiskampf und schlechte Tierhaltung als Nährboden für weitere Skandale

KAG. Für KAGfreiland und die SKS ist es eine Frage der Zeit, bis in Deutschland oder anderswo erneut ein Skandal Schlagzeilen macht. Der aggressive Preiskampf und die schlechte Tierhaltung sind der Nährboden dafür. KAGfreiland und SKS verlangen daher Massnahmen, um solchen Lebensmittelskandalen in Zukunft wirksam zu begegnen: Die Herkunftsdeklaration für Verarbeitungseier in Schweizer Produkten ist eine langjährige Forderung, damit die Konsumentinnen und Konsumenten überhaupt erfahren, woher die Eier stammen. Zusätzlich fordert die SKS eine Vollmitgliedschaft der Schweiz im EU-Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel RASFF sowie die Unterstellung der Futtermittelkontrolle unters Lebensmittelgesetz.

Nur dank diesen Massnahmen werden die Konsumentinnen und Konsumenten wirksam vor internationalen Lebensmittelskandalen geschützt und unterstehen die Futtermittel einer strengen Kontrolle. KAGfreiland erachtet die konsequente Verwendung von Schweizer Eiern und Fleisch in einheimischen Produkten als wichtige Forderung, weil dies auch eine bessere Tierhaltung bedeutet.

Globalisierung bedeutet erhöhtes Risiko

Laut Nadja Brodmann, Zoologin bei KAGfreiland und Kennerin der CH- und EU-Tierhaltung, hat die Schweiz im aktuellen Skandal Glück gehabt, dass nicht auch hierzulande verseuchte Produkte aufgetaucht sind. «Aufgrund der zunehmenden Globalisierung ist es – trotz Beschwichtigung des Bundesamtes – nicht auszuschliessen, dass doch Dioxin in ausländischen Guetzli, Schokoriegeln, Tiramisu, Fertig-Crèmes, Crèpes- und Backmischungen, etc. enthalten sein könnte.»

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