- 21. April 2011
- Nachrichten | Branchen-News
Die Banane hatte in den Anfängen der Bioladenbewegung einen hohen symbolischen Wert. Sie stand hier schlechthin für Ausbeutung oder Fairtrade. Etliche Jahre später zogen Biobananen in die Läden ein. Eine Zeit lang gab es die konventionellen Fairtrade- und Bio-Bananen nebeneinander, bis auch die Biobananen das Fairtradelabel erhielten. Das Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon Sz zeigt Bananen-Geschichte unter dem Titel „going BANANAS“.
In den Anfängen der Biomilk gestaltete der Werbezeichner ein Plakätchen. Darauf war neben anderen Früchten eine Banane abgebildet. Das veranlasste eine Biobäuerin zu einer geharnischten Reaktion: Was uns einfalle! Es gebe in der Schweiz genügend gute Früchte! Bananen braucht's nicht! Die Pointe: Bananen gab's nur im Kopf und auf dem Plakätchen des Zeichners. In den Biomilk-Joghurts waren noch lange keine zu finden. Kennzeichnend für jene ferne Zeit ist die Anekdote aber trotzdem.
Ebenso weit weg erscheint einem die Geschichte der Frauenfelder Bananenfrauen. Migros hatte die Bananenpriese gesenkt. Die Bananenfrauen – allen voran Ursula Brunner – vertraten den Standpunkt: dieser Minderpreis gehört nicht uns, er soll den ProduzentInnen zugutekommen. Sie forderten Migros auf, die Preisdifferenz einzubehalten und den Produzenten auszuzahlen. Migros warf sich in die Pose des KundInnen-Anwalts, viele arme Familien seien auf einen tiefen Bananenpreis angewiesen. So kauften die Frauenfelder Frauen denn Bananen ein, luden sie in Leiterwägelchen und verkauften sie 15 Rappen teurer als Migros, ausserdem sammelten sie Unterschriften von KundInnen, die sich bereit erklärten, mehr zu zahlen.
An der Ausstellung in Pfäffikon sind Firmaufnahmen dieser Aktionen zu sehen. Ursula Brunner erzählt über die Widerstände von Migros und ihre Auseinandersetzungen. Heute gehören Chiquita und Migros zu den Partnern der Ausstellung.
In dieser Ausstellungist bio allerdings kein Thema. Sie ist aber trotzdem sehr lehrreich. Sie dauert bis am 21.8.2011 und ist jeweils Mittwoch bis Sonntag von 11.00 – 17.00 geöffnet (Donnerstag bis 20.00). Pfäffikon Sz ist von Zürich, Luzern oder St. Gallen mit der Bahn gut zu erreichen. Vom Bahnhof fährt ein Bus, an Werktagen viertelstündlich, am Sonntag stündlich immer .45 Uhr (zu Fuss 15 – 20 Min.). Am 29. Mai findet um 11.00 Uhr eine Sonntagsmatinée mit Ursula Brunner statt.
Weitere Informationen unter www.voegelekultur.ch