- 01. Mai 2011
- Nachrichten | Branchen-News
Ws. Auf Böden der früher unfruchtbaren Savanne in Brasilien wird in grossem Stil Soya angebaut, welche zum grössten Teil für Tiermast exportiert wird. Heute beansprucht die Schweiz in Ländern wie Brasilien für diesen Zweck eine Anbaufläche, die derjenigen der Ackerbaufläche der Schweiz in etwa entspricht. Die Art der Landwirtschaft (massive Zufuhr von Düngemitteln, Planzenschutzmitteln usw.) wirkt sich zerstörerisch auf die Naturgrundlage aus.
Die heutige NZZ am Sonntag veröffentlicht zu diesem Thema einen Bericht des Agrarökologen Andreas Bosshard. Er erwähnt das Beispiel Gebana, die den schonenderen Biosojaanbau fördert. "Doch diese verbesserte Nachhaltigkeit hat ihren Preis und ist nicht für minimale Produzentenprämien auf den marktüblichen Preis zu haben, wie es beispielsweise das neue, von Schweizer Grossverteilern, WWF und dem Handel gestützte Label «RTRS» (Round Table on Responsible Soy) erwarten lässt. Das RTRS-Label stellt nämlich kaum Anforderungen, die über die bestehenden brasilianischen Gesetze und die übliche derzeitige Praxis hinausgehen, und ist weit entfernt beispielsweise vom Schweizer Standard für Integrierte Produktion." Pflästerlipolitik haben wir das hier schon genannt – und was wir hier kürzlich in Bezug auf Fisch festgestellt hatten, dass nur eine Reduktion des Konsums hilft, trifft auch in Bezug auf Fleisch zu. Bosshard: "Doch die Landwirtschaft allein kann das Problem nicht lösen. Es hängt untrennbar auch mit unserem zu hohen Konsum von Fleisch zusammen. Er hat zur Folge, dass weltweit immer mehr Ackerflächen dem Futtermittelanbau geopfert werden. Würden auf diesen Flächen Reis oder Weizen für die menschliche Ernährung angebaut, könnten rund zehnmal mehr Menschen ernährt werden als beim Umweg über das Tier."
Wer zu riskieren bereit ist, dass er seinen eben gekauften Gartengrill wegen Reduktion des Fleischkonsums schlecht amortisiert, lese hier mehr zum Thema.
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