- 03. August 2011
- Nachrichten | Branchen-News
Ws. Das Institut für nachhaltige Ernährung und Ernährungswirtschaft (iSuN) hat ein Nachhaltigkeitssiegel für die Betriebsgastronomie der Compass Group Deutschland entwickelt. Grundlage für die Auszeichnung ist ein Katalog mit 30 Kriterien, die in einem Leitfaden zur externen Auditierung zusammengefasst sind. Ziele und Maßnahmen für die Betriebsgastronomie orientieren sich an den Dimensionen nachhaltigen Wirtschaftens und werden in folgende Handlungsfelder der Betriebe eingebunden: Angebote für bewußte Ernährung, nachhaltiger Einkauf, Umwelt- und Klimaschutz und Mitarbeiterförderung. In den Standard integriert ist eine aktive Kommunikation der Nachhaltigkeitsinnovationen. Ein spezielles Bio- oder Nachhaltigkeits- gericht wird man in den Restaurants nicht finden, COMPASS setzt darauf, das gesamte Angebot im Betriebsrestaurant unter Nachhaltigkeitsaspekten zu optimieren - wozu Bioprodukte auch gehören. So werden im Rahmen des Kriteriums "ökologische Verbesserungen" nach definierten Mengenschlüsseln Rohwaren aus der Region und Bio-Produkte eingesetzt.Oder es werden Produkte, deren Nutzung sich besonders negativ auf Ökosysteme auswirken, vom Speiseplan gestrichen (z.B. Fisch nur nach WWF-Liste).
Die Art der Betriebsgastronomie (oder Gemeinschaftsverpflegung, wie man hierzulande eher sagt) ist ja immer von den Entscheiden der beauftragenden Unternehmung abhängig. Das Betriebsrestaurant ist oft der Personalabteilung oder den zentralen Diensten zugeordnet. Während eine Unternehmung in ihrem Kerngeschäft allenfalls mit Nachhaltigkeitsargumenten wirbt, werden Personalbereich und zentrale Dienste selten als Profilierungsbereiche gesehen und kommuniziert. In diesen Bereichen sind die Kosten oft das entscheidende Argument. Damit sind die Voraussetzungen für Qualität eher schlecht.
Der integrale Nachhaltigkeitsansatz der Compass Group kann, auch wenn er mit vielen Kompromissen arbeitet, das Bewusstsein für die Bedeutung von Nachhaltigkeit auch in diesem Bereich schärfen.