Der neue Coop-Chef Joos Sutter hat Anfang September sein Amt als Vorsitzender der Geschäftsleitung angetreten. Zuvor leitete der 47-jährigeBündner das Handelsgeschäftmit den Warenhäusern und Fachmärkten.

Seine Laufbahn begann der HSG-Ökonom und Wirtschaftsprüfer bei Coopers & Lybrand und bei den Import-Parfumerien. Danach war er 10 Jahre lang für die heutigeCoop-Tochter Interdiscount tätig. Sutter ist verheiratet und hat drei Söhne. Er lebtmit seiner Familie in der Region Bern.

Im folgenden zitieren wir vier Fragen und Antworten aus einem Interview, das die NZZ am Sonntag mit Joos Sutter geführt hat (NZZ am Sonntag 4.12.2011)

Coop wird nächstes Jahr Umsatz-Spitzenreiter im Schweizer Detailhandel. Wie fühlen Sie sich als Marktführer?

Das Umsatzwachstum ist in erster Linie bedingt durch die vollständige Übernahme von Transgourmet und fällt fast ausschliesslich im Ausland an. Insofern ist die reine Umsatzzahl zu relativieren. In der Schweiz sehe ich noch viel Potenzial. Coop gewinnt immer noch Marktanteile, auch wenn sich im laufenden Jahr der Umsatz leicht rückläufig entwickelt hat. Das ist bei einer Preisreduktion von 3 bis 4 Prozent über das ganze Sortiment aber auch nicht erstaunlich. Dass sich die Qualität durchsetzt, sehen wir im Wachstum der Bioprodukte.

Wo setzen Sie die Schwerpunkte?

Die Bio- und Spezialsortimente wird Coop weiter ausbauen. In diesem Jahr haben wir 3000 Neuheiten in die Supermärkte gebracht. Unsere Frische-Offensive werden wir fortführen. Hier wollen wir der Leader sein. Bei der Anzahl Filialen sind die grossen Ausbauschritte zu Ende, auch wenn wir diese Woche mit dem Volkiland ein grosses Shoppingcenter übernehmen konnten. Investieren werden wir in die Logistik und bei Transgourmet.

Wie stark setzt Coop der Preiskampf im Detailhandel zu?

In unserer Branche schenkt man sich nichts. Das Preisbewusstsein und die Markttransparenz sind generell gestiegen. Obwohl wir in den letzten Jahren sehr viel in Preissenkungen investiert haben, ist der Preis für uns kein primäres Profilierungsmerkmal.
Wir sind aber auf Augenhöhe mit unserem wichtigsten Mitbewerber. Wir versuchen weiter, bei der Beschaffung Preisvorteile für unsere Kunden herauszuholen. Ein Beispiel: Bei den grossen Marken sind jetzt wieder alle Produkte im Regal, die wir wegen überhöhter Euro-Preise zeitweise aus dem Sortiment genommen haben.

Wie das?

Wir waren gute Händler. Die Preise sind jetzt um rund 10 Prozent tiefer.

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