- 07. Februar 2019
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Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat die Verkaufsstatistik von Pflanzenschutzmitteln (PSM) für den Zeitraum von 2008 bis 2017 veröffentlicht. Die Gesamtverkaufsmenge sinkt seit 2013. Das ist erfreulich und zeigt, dass eine gute Entwicklung stattfindet. Trotz dem positiven Trend gibt es kritische Punkte: So bleibt die verkaufte Menge der besonders gefährlichen Wirkstoffe seit Jahren in etwa gleich.
Es ist ausserdem nicht möglich, von den Tonnagen an verkauften Pflanzenschutzmitteln auf die Gefährlichkeit für Mensch und Umwelt zu schliessen. Von harmlosen Substanzen wie zum Beispiel Tonerde (im Biolandbau zugelassen) braucht der Landwirt gewichtsmässig viel, viel mehr Kilo als von hochgiftigen Substanzen wie Noenikotinoiden (Insektengifte). Hier müssten dringend aussagekräftigere Daten als die reinen Verkaufsmengen gesammelt und ausgewertet werden.
Sehr giftige Pestizide unter den 10 meist verkauften
Obwohl das BLW einen erfreulichen Rückgang der Verkäufe vom Herbizid Glyphosat feststellt, bleibt dieses in der Liste der zehn meistverkauften Wirkstoffe auf Platz 3 mit fast 190 verkauften Tonnen. Es geht aber auch anders: Dänemark, Frankreich und einige Westschweizer Kantone haben Glyphosat bereits verboten oder wollen es noch tun. Auch Chlorothalonil (ein Fungizid für Getreide und Gemüse) rangiert im 2017 auf besagter Liste mit 45.1 Tonnen auf Platz 7. Dieses Fungizid wird als krebserregend eingestuft, gilt sogar als lebensgefährlich beim Einatmen und ist hochgiftig für alle Wasserorganismen. Zur Medienmitteilung des BLW.