Die Verwendung von Glyphosat und anderen Pestiziden in der Landwirtschaft kann zu schwerwiegenden Kontaminationen von Honig führen. Dies zeigt sich besonders drastisch an einem aktuellen Fall in Brandenburg. Ende April stellte die Bio-Imkerei Seusing an einem ihrer Bienenstandorte im Landkreis Barnim fest, dass auf dem angrenzenden Acker das glyphosathaltige Herbizid Durano TF (Hersteller: Monsanto) ausgebracht worden war.

dandelion 3382663 1280Glyphosat auf blühenden Löwenzahn: der Honig ist verseucht. Bild: Pixabay
Die ca. 70 Hektar grosse Fläche war zu diesem Zeitpunkt dicht mit blühendem Löwenzahn bewachsen und wurde von Seusings Bienen als Futterquelle genutzt. Der verantwortliche Landwirt hatte Seusing nicht über die Spritzmassnahme informiert. Der Imker hatte so keine Chance, seine Bienen rechtzeitig wegzubringen und seine Honigerträge zu retten.

Seusings Honig ist schwer belastet, wie Laboruntersuchungen bestätigen. Die am Standort entnommenen Honigproben weisen eine bis zu 160-fache Überschreitung des zulässigen Grenzwertes für Glyphosat auf. Seusings Frühjahrsernte – rund 600 Kilogramm Honig – muss entsorgt werden. Der betriebswirtschaftliche Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf mehr als 10.000 Euro, auch für die Entsorgung entstehen der Imkerei zusätzliche Kosten. Die Imkerei Seusing wird mit Unterstützung der Anwälte der Aurelia Stiftung Schadensersatzansprüche geltend machen und versuchen, für die nächste Anbausaison Schutzvorkehrungen beim Verwaltungsgericht durchsetzen.

 

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