Der Zustand der Artenvielfalt in Europa ist alarmierend. Das sagt auch der neueste «Bericht zur Lage der Natur» der Europäischen Umweltagentur. Massnahmen, die dem Rückgang entgegensteuern sollen, wirken nicht. Als hauptverantwortlich für den Rückgang der Vielfalt von Pflanzen, Vögel, Insekten und andere wichtige Geschöpfe unserer Mitwelt gilt die intensive Landwirtschaft.

poppy 5238842 1280In dem Bericht wird unterstrichen, dass wir handeln müssen, wenn sich die Biodiversität wirklich erholen soll. Bild: Roland Steinmann auf Pixabay
In den im Oktober 2020 erschienenen Bericht sind Daten über den Zustand von Lebensräumen und Arten aus allen 28 EU-Mitgliedstaaten eingeflossen. Die Ergebnisse stimmen traurig: In der gesamten EU steht es nicht nur schlecht um einzelne Artengruppen wie zum Beispiel Vögel und Insekten, sondern um ganze Lebensräume wie Moore, Grünland oder Wälder. Über 80 Prozent der Lebensräume befinden sich EU-weit in einem unzureichenden oder schlechten Zustand. Der für Umwelt, Meere und Fischerei zuständige Kommissar Virginijus Sinkevičius erklärte: «Diese Bewertung des Zustands der Natur ist der umfassendste Gesundheitscheck der Natur, der jemals in der EU unternommen wurde. Sie zeigt klar und deutlich, dass wir unsere Lebensgrundlage verlieren. In der EU sind bereits 81 Prozent der geschützten Lebensräume in einem schlechten Zustand».

Es steht schlecht um die Umwelt

Die Hauptursache für den schlechten Zustand, sowohl bei Lebensräumen als auch bei einzelnen Arten, liege bei der Landwirtschaft, die seit den 1950er Jahren immer intensiver wirtschaftet, so der Bericht. Der Europäischen Umweltagentur prangert den Einsatz von Pestiziden, die starke Düngung, den Verlust von Landschaftselementen, zu enge Fruchtfolgen und den Verlust von artenreichem Dauergrünland an. Dadurch nehme die Artenvielfalt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen immer weiter ab. Das Ergebnis: Nur noch zwölf Prozent der landwirtschaftlichen Lebensräume sind in einem guten Zustand.

Kommentar Fausta Borsani: Hoffnung auf Bio

Die ernsthafte Förderung der Bio-Landwirtschaft in Europa (und in der Schweiz) wäre der Weg  - nur so können wir Natur, Umwelt, Biodiversität und unsere eigene Gesundheit wirklich schützen. Tausendfach bewiesen ist bereits: Die Lebensmittelproduktion ohne giftige Pestizide und in vielfältigen Landschaften geht! Tausende von Biobäuerinnen und Bauern weltweit zeigen das jeden Tag. Viele Studien belegen, dass biologisch bewirtschaftete Flächen deutlich artenreicher sind als konventionell bewirtschaftete. Vielfältige Fruchtfolgen, der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und auf Kunstdünger schaffen Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

JA zur «Trinkwasserinitiative», JA zur «Initiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide»

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