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Biolandbau bleibt frei von Gentechnik – Bio Suisse fordert Wahlfreiheit

Die vom Bundesrat vorgeschlagene Regulierung der neuen Gentechnik stösst bei Bio Suisse auf deutliche Kritik. Der Verband  sieht in der Gesetzesvorlage eine Gefahr für die gentechnikfreie Landwirtschaft in der Schweiz – und fordert eine praxistaugliche Umsetzung in Etappen.

Alfoeldi Mais Birsmattehof Aug20181038

Der Biolandbau in der EU und in der Schweiz bleibt bis auf Weiteres gentechnikfrei. Für Bio Suisse ist klar: Es ist zentral, dass eine Koexistenzlösung praxistauglich ausgestaltet wird und die Wahlfreiheit auch künftig gewährleistet bleibt.

«Eine aufwändige Zulassung von neuen gentechnischen Pflanzen darf nicht zulasten einer gentechnikfreien Produktion gehen», erklärt Bio Suisse in einer Medienmitteilung.

Deshalb schlägt der Verband einen gestaffelten Umsetzungsweg vor, der ein kontrolliertes Austesten sowie eine fundierte Kosten-Nutzen-Bilanz ermöglicht.

Gesetzesvorschlag bringt zu viele Unsicherheiten

Bio Suisse kritisiert, dass der Gesetzesentwurf die Vorteile der neuen Technologien überschätze – und deren Risiken klar unterschätze. Eine umfassende Kosten-Nutzen-Analyse fehle bislang.

Besonders problematisch seien ungelöste Fragen in zentralen Bereichen wie Koexistenz, Haftung, Deklaration, Züchtungsfinanzierung und Patentrecht. Angesichts dieser Unsicherheiten lehnt Bio Suisse den aktuellen Vorschlag entschieden ab.

Keine Innovation ohne praktischen Nutzen

Die Züchtung von Pflanzen sei komplex, zeitintensiv und wirtschaftlich herausfordernd – insbesondere, wenn es um standortangepasste Sorten gehe. Gerade deshalb sei es entscheidend, dass neue Züchtungsverfahren nachweislich agronomische, ökologische und ökonomische Vorteile bieten.

Nur dann könnten sie einen echten Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten – und zur Vielfalt an robusten Sorten, die für eine nachhaltige Landwirtschaft und die Produktion gesunder, natürlicher Lebensmittel unerlässlich seien.

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