- 24. November 2020
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Die Artenvielfalt nahm in den letzten Jahrzehnten im Landwirtschaftgebiet der Schweiz besonders stark ab. Das Bundesamt für Landwirtschaft versucht mit Direktzahlungen Gegensteuer zu geben, indem es für Anlage, Bewirtschaftung, Qualität und Vernetzung von «Biodiversitätsförderflächen» (BFF) Beiträge auszahlt. Doch leider lässt deren Erfolg zu wünschen übrig, wie eine neue Studie zeigt.
Die gemeinsame Studie des Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und der Schweizerischen Vogelwarte Sempach erklärt, dass der Anteil der naturnahen Lebensräume noch deutlich unter dem Zielwert liegt, der in den Umweltzielen Landwirtschaft vorgegeben ist. Drei Viertel der Flächen erfüllen zudem die relativ einfach zu erreichenden Kriterien nicht, um als «naturnaher Lebensraum» zu gelten. Bis jetzt gelang es also trotz beträchtlicher Investitionen nicht, die «Umweltziele Landwirtschaft» im Bereich Lebensräume und Biodiversität zu erreichen.
Kommentar von Fausta Borsani
Wir alle subventionieren mit unseren Steuern unsere Lebensmittelproduktion mit rund 3,5 Milliarden Franken pro Jahr – noch bevor wir unser Essen einkaufen. Dafür verspricht uns der Bund eine umweltfreundliche Landwirtschaft. Doch unterstützen wir mit den Steuer-Milliarden eine Produktion, die auf giftige Pestizide, Antibiotika und auf Nutztiere setzt, die nur dank vielen Importen gefüttert werden können. Und das haben wir davon: Pestizide in Bächen, Flüssen, Seen und im Trinkwasser. Belastetes Essen, vergiftete Bienen und andere Insekten. Wir haben überdüngte Seen und klimaschädigende Ammoniakemissionen, wir sind selbst gefährdet durch Antibiotikaresistenzen. Und die Landwirtschaft erreicht keines ihrer selbst gesteckten Umweltziele. Ich erhoffe mir für uns alle eine Umkehr, darum:
JA zur «Trinkwasserinitiative», JA zur «Initiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide»