- 25. Januar 2021
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Wir EinwohnerInnen der Schweiz verbrauchen dreimal mehr natürliche Güter, als uns durchschnittlich zustünde. Vor allem die Produktion und der Konsum von Nahrungsmitteln schlägt dabei zu Buche. Wir können das mit drei Schritten ändern: Bio-Produkte konsumieren, weniger Fleisch essen und weniger Essen wegwerfen.
Was uns für ein Jahr zustehen würde haben wir in vier Monaten bereits verputzt. Durch diesen übermässigen Ressourcenverbrauch schaden wir insbesondere im Ausland der Natur. 75 Prozent der Umweltbelastungen unseres Konsums finden in anderen Kontinenten statt. In Asien verschwinden Regenwälder und Torflandschaften mit ihren Tieren und Pflanzenleben um Palmölplantagen Platz zu machen. Savannen und Wälder Südamerikas weichen Soja, das als Kraftfutter in unserer Milch- und Fleischproduktion eingesetzt wird. In Afrika vergiftet die Produktion von seltenen Erden und Metallen den Boden.
Zielgerichtete Politik nötig
Wenn die Schweiz ihren ökologischen Fussabdruck auf ein für die ganze Erde verträgliches und nachhaltiges Mass reduzieren soll, dann braucht es von uns allen sowohl ein anderes Konsumverhalten, sowie auch politische Regeln. Politische Rahmenbedingungen also, die einerseits das Ziel haben die natürlichen Ressourcen weltweit zu erhalten und andererseits auch einen nachhaltigen Konsum für alle ermöglichen.
Wahre Preise bei den Lebensmitteln
Die Biodiversitäts- und die Klimakrise werden im grossen Mass durch die heutige intensive Landwirtschaft verursacht. Hier kann man also ansetzten um Lösungen umzusetzen: extensive Produktion, weniger Import von Futtermitteln, Düngern, Treibstoffen und Pestiziden und eine an unsere Schweizer Landschaft angepasste Landwirtschaft. Dafür braucht es eine Umlenkung der Subventionen auf ökologische und den Artenreichtunm fördernde Produktionsweisen. Dann müssen wir die Umweltkosten, die bisher die Allgemeinheit trägt, in die verkaufspreise einberechnen, damit die wahren Kosten eines Lebensmittels im Laden sichtbar werden. So würden die ökologischen Lebensmitteln relativ zu den konventionellen günstiger. Schlussendlich müsste der Fleischkonsum wie auch die Tierbestände stark reduziert werden. Heute subventionert der Bund die Tierproduktion und den Fleischkonsum übermässig - hierhin fliessen vier Fünftel der Agrarsubventionen.
Quelle: Pronatura Magazin 1/2021