- 26. April 2021
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Die Brauerei Oerlikon ist noch jung. Den Grundstein zur Brauerei legte Daniel Frei im 2015 bei sich zu Hause in Oerlikon in der Küche, wo er das erste Bier braute. Als er ein Jahr später die Wohnung mit einem Biersud flutete, bat ihn seine Frau, seine Brauaktivitäten in externe Räumlichkeiten zu verlagern. Im 2021 strebt die Brauerei trotz Pandemie einen Bierausstoss von 480 bis 600 Hektolitern an.
Die Brauerei Oerlikon fing an mit dem «Oerlik-Öhlsch» nach Kölner Brauart. Inzwischen umfasst das Sortiment sieben Spezialbiere. Bei allen Biersorten versucht die Brauerei Oerlikon, Bio-Zutaten zu verwenden, wenn immer möglich. Manchmal geht das aber noch nicht. Verwaltungsrat Fabian Wegmüller erklärt: «Beim New England IPA wird die verwendete Hopfensorte in Neuseeland angebaut und ist aufgrund schlechter Erntejahre nur schwer in Bio-Qualität erhältlich. Beim Malz ist Bio-Qualität problemlos zu beschaffen und stammt grösstenteils aus Deutschland.»
Weniger Food Waste
In Zusammenarbeit mit der ÄSS-Bar hat die Brauerei Oerlikon das Alt-ÄSS-Brot entwickelt. Bei diesem Bier wird 15% getrocknetes Brot als Malzersatz verwendet. Dabei stammt das Brot von der ÄSS-Bar und trägt dabei zur Reduzierung von Brotabfällen bei. Ausserdem wird der Treber, ein Abfallprodukt der Bierherstellung, an Schweine des Bio-Waidhofs in Seebach verfüttert. Die werden später vom Fleischveredler Mikas zum «Stadtjägerli» verarbeitet, welches auch bei der Brauerei Oerlikon verkauft wird.
Lastenvelo und Glasflaschen
Die Biere liefert die Brauerei Oerlikon mit dem Lastenvelo aus. Und: sie verwendet Mehrwegflaschen, die im Kanton Zürich gewaschen werden. Dies ist teurer als der Kauf von neuen Flaschen, aber weit umweltfreundlicher. Die Brauerei will sich weiter in der Ökologie verbessern, so Wegmüller und darum wollen sie auch die Abwärme aus dem Brauprozess nutzen, wenn die Brauerei Oerlikon in grössere Räumlichkeiten umzieht.
Klein und fein und erfolgreich
Die Brauerei Oerlikon gehört zu den Kleinbrauereien in der Schweiz: sie strebt einen Bierausstoss von 480 bis 600 Hektolitern im 2021 an. Das Erreichen dieses Ziels hängt aber massgeblich vom weiteren Pandemieverlauf ab. Neben dem direkten Verkauf über die Rampe beliefert die Brauerei Oerlikon auch Bars, Läden und Getränkehändler. Dabei ist der Getränkehandel mit rund 30% der wichtigste Vertriebskanal. Durch die behördlich geschlossenen Bars ist das Unternehmen stark von der Pandemie betroffen. Fabian Wegmüller sagt: «Die Brauerei Oerlikon hat das Glück, auf treue KundInnen zu zählen, sodass ein Teil des wegfallenden Umsatzes durch den Verkauf über die Rampe kompensiert werden kann. So sind wir angesichts der Umstände mit dem aktuellen Geschäftsverlauf zufrieden.»