- 07. Mai 2021
- Nachrichten | Branchen-News
Wenn wir Argumente und Gegenargumente über die beiden Agrarinitiativen hören und lesen, so dürfen wir nicht vergessen, welche reale Fakten die Pestizid- und Trinkwasserinitiative motiviert haben. Es geht um die Umweltbelastung aus der Landwirtschaft, um den Schwund der Biodiversität und um unsere Gesundheit.
Fausta Borsani/ Unser Boden, unser Grundwasser und unsere Gewässer sind durch Nitrat und Pestizide stark belastet und deren Lebewesen dadurch bedroht: In kleinen Bächen in landwirtschaftlich genutzten Gebieten sind die Konzentrationen der Pestizide (und der daraus entstehenden Folgestoffe) oft akut giftig für Pflanzen, Fische und Mikroorganismen. Besonders schlimme Auswirkungen haben Insektizide - auch in sehr geringen Mengen.
Das Grundwasser, eine wichtige Quelle für Trinkwasser, liegen die Konzentrationen von Pestiziden und insbesondere von deren Transformationsprodukten seit Jahren oft über dem gesetzlichen Anforderungswert von 0.1 Mikrogramm pro Liter. Auch in biologisch bewirtschafteten Böden finden sich, auch nach Jahren der Umstellung, Pestizide und ihre Metaboliten, allerdings in weniger hohen Konzentration als in konventionell bewirtschafteten Böden.
Durch den Import von Futtermittel werden zusätzlicher Stickstoff und Phosphor mit dem Hofdünger auf die Felder gebracht. Dies erhöht den Eintrag in die Gewässer von Nitrat und Phosphat und die Luftbelastung mit Ammoniak.
Nachdem der Nationalrat die Agrarpolitik 22+ versenkt hat, welche in die Richtung einer ökologischen Landwirtschaft ging, ist es für uns, unser Essen, unsere Umwelt und die Biodiversität ratsam, die beiden Initiativen anzunehmen. Wir können hier ein Zeichen setzen, dass es gewichtige Änderungen bedarf. Der Biolandbau zeigt, in welcher Richtung es gehen muss. Wie bei vielen Volksinitiativen, können auch hier die Schwächen der Formulierungen in der parlamentarischen Gesetzgebung ausgebügelt werden.
Am 7. Mai 2021: SRF: Abstimmungsarena zur Trinkwasserinitiative