Wenn man die externen Kosten der Produktion hinzurechnen würde, dann bestände kaum ein Preisunterschied zwischen Bio und Nichtbio. Bio wäre eher billiger. So zahlen Leute wie ich, die Bio konsumieren, an die Umweltkosten der Nichtbio-Landwirtschaft. Das ist ungerecht.
- 28. Juli 2021
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Die Schweizer Landwirtschaft koste mehr als sie nützt. Sie belaste KonsumentInnen und SteuerzahlerInnen - und unsere Umwelt in bedrohlichem Ausmass. Die starke Bauernlobby verhindere Handel und behindere die übrige Wirtschaft. Die Detailhandelsriesen Coop und Migros profitieren. Das ist die Quintessenz eines NZZ-Artikels.
Was können KonsumentInnen und SteuerzahlerInnen dagegen machen? Laut NZZ-Artikel haben diese zwei Korrekturmechanismen zur Hand. Der eine lautet Einkaufstourismus: «Er ist positiv zu werten, weil die Menschen mit den Füssen abstimmen und so dafür sorgen, dass die Kosten und Preise im Schweizer Lebensmittelsektor nicht in den Himmel wachsen».
Das andere seien Volksinitiativen: Die Bevölkerung könne auf eine kostengünstigere Landwirtschaft drängen – oder, wenn man schon so viel zahlt, zumindest auf eine umweltverträglichere. Zwar hat die Ablehnung der Trinkwasser- und der Pestizid-Initiative jüngst gezeigt, dass die Mobilisierung der Stimmbevölkerung für solche Anliegen nicht einfach ist. Dennoch dürfte der Druck für Reformen in der Landwirtschaftspolitik in den kommenden Jahren nicht nachlassen. Denn das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Schweizer Agrarsektors sei einfach viel zu schlecht.
Quelle: Neue Zürcher Zeitung vom 28. Juli 2021, «Die Landwirtschaft ist für die Schweiz ein Verlustgeschäft», von Matthias Benz
Kommentar Fausta Borsani
Wir haben auch als BürgerInnen eine Wahl für eine bessere und ökologischere Landwirtschaft. Wir sollten Menschen ins Parlament wählen, welche die Interessen der umweltbewussten Bio-KonsumentInnen und der nachfolgenden Generationen ernst nehmen. Eine Änderung in der Agrarpolitik gibt es nur, wenn der Einfluss des Bauernverbandes und der Agrarlobby im Parlament viel kleiner wird.