Ursachen für Hunger auf der Welt gibt es viele. Einige wie Krieg oder Naurkatastrophen können wir bei uns kaum beeinflussen. Andere hingegen könnten wir mit einem anderen Konsum und einer neuen Agrarpolitik verändern.

Am Hunger sind wir mitverantwortlich

Noch immer hungern auf der Welt 690 Millionen Menschen und zwei Milliarden leiden an Mangelernährung. Es gibt Gründe dafür, die wir beeinflussen können.

Wir spekulieren mit Nahrungsmitteln

Wenn InvestorInnen aus der Schweiz an den Börsen Reis kaufen, um diesen später zu höheren Preisen wieder zu verkaufen, dann führt das dazu, dass Menschen in Ländern des Globalen Südens sich das Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten können.

Wir essen zu viel Fleisch

In den Industriestaaten und zunehmend auch in Schwellenländern wird zu viel Fleisch konsumiert. Tiere fressen Futter, das im schlechtesten Fall viel Ackerfläche braucht. Wer sich mit Fleisch ernährt verbraucht viel mehr Boden und Wasser als wer vor allem Getreide, Gemüse oder Hülsenfrüchte zu sich nimmt.

Wir machen das Klima kaputt

Während reiche Länder seit der Industrialisierung mit ihrem CO2-Ausstoss am meisten zum Klimawandel beigetragen haben, leiden die ärmeren Länder am stärksten unter den Auswirkungen wie Bodenerosion, Wasserknappheit und Dürren – die zu Ernteausfällen und Hunger führen.

Wir verschwenden zuviel Nahrungsmittel

«Es werden Lebensmittel ans andere Ende der Welt transportiert und dort verschwendet», klagt Yvan Schulz von der Schweizerischen Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit Swissaid. Foodwaste ist für ihn einer der Fehler in den heutigen Ernährungssystemen, die zu Armut und Hunger führen.

Wir nehmen den Armen das Land weg

Besonders problematisch wird es, wenn Konzerne oder internationale InvestorInnen im grossen Stil fruchtbares Land aufkaufen und in Monokulturen Rohstoffe oder Biosprit für den Export produzieren. Die Konzerne haben laut Schulz kein Interesse an einer Lebensmittelproduktion für die lokale Bevölkerung, da die Kaufkraft vor Ort sehr niedrig sei. Ein Kilo Kaffee lässt sich in der Schweiz für ein Vielfaches dessen verkaufen, was man für ein Kilo Tomaten in Kolumbien bekäme.

Wir handeln unfair

Dank Subventionen, Zöllen und Produktstandards können industrialisierte Länder die eigenen Produkte günstig auf dem Weltmarkt anbieten. Die lokalen ProduzentInnen sind deshalb trotz niedrigerer Produktionskosten nicht einmal auf dem eigenen Markt noch konkurrenzfähig. «Westliche Länder machen mit subventionierten Produkten teilweise lokale Märkte kaputt», sagt Schulz.

Wir schotten unsere Landwirtschaft teuer ab

Gleichzeitig schützen Industrieländer wie die Schweiz ihre eigene Landwirtschaft mit hohen Zöllen. Patrick Dümmler vom wirtschaftsnahen Think Tank Avenir Suisse regt sich auf: «Es ist doch zynisch, dass wir auf der einen Seite Milliarden in die Entwicklungshilfe stecken, gleichzeitig als Schweiz aber den Import ausländischer Agrargüter mit den welthöchsten Zollsätzen und umständlichen administrativen Vorschriften behindern.» Exporte aus weniger entwickelten Ländern hätten so kaum eine Chance.

Quelle: Diese globalen Ungerechtigkeiten führen zu Hunger

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