- 27. Oktober 2021
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Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL züchtet zusammen mit LandwirtInnen an einer neuen Schweinerasse für Bio. Die Tiere sollen im Freien leben können und keinen Sonnenbrand kriegen.
Auf dem Schluchtalhof von Karin und Werner Fankhauser Hüppi in Wädenswil (ZH) wird an der Züchtung einer neuen Schweinerasse getüftelt.
Heute dominieren nur zwei Rassen die Schweinehaltung in der Schweiz: das Schweizer Edelschwein und die Schweizer Landrasse. Die Tiere wachsen rasch und liefern viel Fleisch - Hochleistung für die konventionelle Mast. Doch sie sind auch krankheitsanfällig und für die Weidehaltung auf einem Biobetrieb nicht geeignet. Sie leiden im Sommer an Sonnenbrand auf ihrer hellen Haut. Im Winter erkälten sie sich leicht, sie haben keine schützende Borsten.
Zudem möchten LandwirtInnen ihre Schweine mit auf dem Hof anfallenden Nebenprodukten füttern können. «Früher waren Schweine Resteverwerter», sagt Karin Fankhauser Hüppi. «Man gab ihnen Rüstabfälle sowie Milchschotte oder Weizenkleie – also die Rückstände der Käseherstellung und Getreideverarbeitung. Moderne Mastbetriebe hingegen benötigen hochwertige Futtermittel wie Gerste, Weizen und Erbsen. Diese werden auf Flächen angebaut, die auch Nahrung für den Menschen liefern könnten. «Heute sind Schweine Nahrungsmittelkonkurrenten», sagt Fankhauser Hüppi.
Der Schluchtalhof von Hüppi Fankhauser ist eine von 18 Betrieben, die sich am Projekt beteiligen. Die Züchtung erfolgt mit fünf Rassen: Schweizer Edelschwein, Schwäbisch-Hallisches Landschwein, Turopolje, Duroc und Buntes Distelschwein. Die neue Rasse soll sich nicht an Hobbyhalter richten, sondern wirtschaftlich interessant sein.
Das Projekt «Unser Hausschwein»
Quellen
Eine neue Bio-Schweinerasse ist in Arbeit – so soll sie aussehen, BauernZeitung vom 25. Oktober 2021
Ein neues Schwein für die Schweiz, NZZ am Sonntag vom 24. Oktober 2021