LandwirtInnen wollen mehr für ihre Produkte. Neben der Teuerung spielten höhere ökologische Anforderungen eine Rolle, so der Schweizerische Bauernverband (SBV). Er verlangt per sofort eine Erhöhung der ProduzentInnenpreise um mindestens 5 Prozent.

Biopreise sollen gerecht seinProduzentInnen- und Konsumpreise sollten beide fairer sein. Vor allem im Bio-Bereich, findet bionetz.ch. Bild: Pixabay
Der Bauernverband argumentiert, dass die Landwirtschaft von steigenden Preisen betroffen sei. Teurere Dünger, Futtermittel, Treibstoff, Strom und Maschinen verursachen den LandwirtInnen Mehrausgaben von 465 Millionen Franken pro Jahr. Das Einkommen der Bauern ist im 2021 aber gesunken, unter anderem wegen dem schlechten Wetter. Ausserdem habe der Bund strengere Auflagen zu Pflanzenschutzmitteln und Düngung beschlossen, was laut SBV zu mehr Kosten führe.

Coop antwortet, man setze sich bereits für «faire und marktgerechte» Preise ein. Die Migros äussert sich auch: Sie versichert, gestiegene Anforderungen durchaus zu honorieren.

Quelle: Bauern wollen mehr Geld von Coop und Migros, Stefan Häne, Basler Zeitung vom 24. Februar 2022

Kommentar von Fausta Borsani

Wenn die Mehrkosten, die auf die LandwirtInnen wegen mehr Umweltschutz zukommen, vom Markt getragen werden sollen, wie der Bauernverband es fordert, so sollen doch bitte auch die Gesundheits- und Umweltkosten, die u.a. unsere Landwirtschaft verursacht, wie Antibiotikaresistenzen, Klimawandel, Pestizid-verunreinigte Gewässer und Trinkwasser, belastete Böden, Tierleid etc. von den VerursacherInnen getragen werden und nicht von der Allgemeinheit, wie es heute ist.

Für echt ökologisch produzierte, tiergerechte Lebensmittel sind KonsumentInnen schon heute bereit, einen angemessenen Preis zu zahlen. Damit auch die Bio-LandwirtInnen gerecht verdienen. Der Detailhandel soll aber die Bio-Margen fairer berechnen, damit sich alle Bio-Produkte leisten können.

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