- 18. Oktober 2022
- Nachrichten | Branchen-News
Eine aktuelle Stichprobe des Konsummagazins «saldo» zeigt: Keines der untersuchten Bio-Gemüse enthielt Rückstände von chemischen Pestiziden. Das beauftragte deutsche Labor suchte in 30 Lebensmitteln nach mehr als 500 Einzelsubstanzen.
Auch Kupfer fand das spezialisierte Labor nicht in bedenkliche Mengen: Kupfer darf ja im Biolandbau als Fungizid eingesetzt werden, kann sich im Boden ansammeln und dort Nützlingen wie Regenwürmern schaden. Für den Menschen sind erst hohe Mengen von 5 bis 10 Milligramm Kupfer pro Tag schädlich. Die von saldo gemessenen Gehalte in den überprüften Tomaten, Gurken, Zucchetti, Auberginen und Peperoni sind davon allerdings weit entfernt: Fast alle Gemüseproben enthielten deutlich unter 1 Milligramm Kupfer pro Kilogramm. Nur in vier Kartoffelproben steckten knapp über 1 Milligramm. Eine Person müsste also mehrere Kilogram davon essen, damit die aufgenommene Menge Kupfer kritisch würde. Insofern sind die Rückstände unproblematisch.
Aldi und Lidl punkten mit günstigem Bio
Das günstigste Schweizer Bio-Gemüse gibt es in der Regel bei Aldi und Lidl. Migros Bio, die Bio-Suisse-Knospe und Demeter sind hingegen oft teurer. Beispiel: Ein Kilo Bio-Rispentomaten kostete bei Aldi und Lidl knapp 8 Franken. Bei Coop und Migros lag der Preis bei 9 bis 10 Franken. Auch Gurken, Kartoffeln und Auberginen waren bei den Discountern am günstigsten. Saldo wollte von Coop und Migros wissen, weshalb bei ihnen das Schweizer Bio-Gemüse oft teurer ist, obwohl alle Schweizer Gemüse bei Aldi und Lidl die Knospe-Richtlinien erfüllen. Die Migros antwortet ausweichend, Coop verspricht, die Preise bei Bio-Gemüse zu senken.
Keine Knospe für Aldi und Lidl
Lidl und Aldi bemühten sich in den vergangenen Jahren wiederholt darum, das Knospe-Label von Bio Suisse aufdrucken zu dürfen. Das geht aber nicht, weil Bio Suisse damit nicht einverstanden ist. Mit der Qualität der Ware hat der Entscheid nichts zu tun.
Quelle: Saldo vom 11. Oktober 2022, «Günstiges Bio-Gemüse ist gleich gut wie teures», Andreas Schildknecht