Im Meer ist bald nix mehr zu holen: Laut dem deutschen Bundeszentrum für Ernährung sind mehr als ein Drittel aller Fischbestände weltweit überfischt. Bereits am 11. März 2022 war in Deutschland der "End of Fish Day".

Meer ist bald leergefischtDas Meer ist bald leergefischt. Symbolbild: Pixabay
An diesem Tag sind die im gesamten Jahresverlauf unter deutscher Flagge gefangenen und in Aquakultur erzeugten Fische und Meeresfrüchte verbraucht. Das haben Brot für die Welt, Fair Oceans und Slow Food Deutschland errechnet. Für de Schweiz liegen keine Angaben vor. Slowfood plädiert dafür, vor allem regional gefangenen, nachhaltigen Fisch zu verzehren: beispielsweise Karpfen und andere heimische Fischarten statt Lachs und Thunfisch. Bio-Fisch aus ökologischer Aquakultur können wir guten Gewissens ab und zu geniessen. Noch konsequenter ist es, pflanzliche Fischalternativen zu kaufen.

Bio und vegan sollten zusammengehen

Bio-Fischalternativen müssen aus Rohstoffen aus ökologischem Anbau bestehen. Ausgangsstoffe sind in der Regel Proteine aus Bio-Weizen, -Soja und -Erbsen, manchmal auch die Yamswurzel oder Jackfrucht. Da Bio-Hersteller nur natürliche Aromen verwenden dürfen, müssen Algen für den maritimen Geschmack sorgen. «Die schwankende Qualität der Alge als Zutat macht den Einsatz jedoch nicht einfach. Daher verzichten einige Hersteller im Bio-Bereich auf den sehr typisch fischigen Geschmack und versuchen die Ähnlichkeit zum Fisch über die Konsistenz und Aufmachung zu erreichen», erläutert Matthias Beuger vom VegOrganic e.V. Hinzu kommt, dass bei der Bio-Verarbeitung nur wenige Zusatzstoffe erlaubt sind und die Produkte geringer verarbeitet sind. Daher schmecken Bio-Fischalternativen häufig nicht genau wie ihre tierischen Vorbilder. Nicht schlimm, aber ein Nachteil bei der Vermarktung. Eine hohe Übereinstimmung mit den Meeresfrüchten lässt sich eben meistens nur durch Einsatz von künstlichen Aromen und einen sehr hohen Verarbeitungsgrad erreichen.

Vielfältige Bio-Alternativen

Wie vielfältig die vegane maritime Bio-Küche sein kann, zeigt der Lörracher Bio-Lebensmittelhersteller Lord of Tofu. Das Sortiment reicht von Tofu-Krabben über Tofu-Thuna bis zu Möhren-Rosen als Räucher-Lachsersatz. Ausser für den Lachs verwenden die Sojafans vor allem mit Kombucha fermentierten Tofu als Rohstoff für ihre zahlreichen Produkte. So besteht beispielsweise der Thuna aus Tofu, Sojaprotein, Gewürzen und Algen. Für die fischige Konsistenz sorgen Fasern aus entfettetem Sojamehl. Diese als Sojaprotein deklarierte Zutat lässt sich nur mühsam herstellen. «In der konventionellen Herstellung wird das Fett chemisch herausgelöst. Bei der Bio-Verarbeitung wird das Fett mechanisch herausgepresst, das dauert viel länger», berichtet Dörte Ulrich. Die Geschäftsführerin von Lord of Tofu wünscht sich, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher den Mehrwert von Bio-Fischalternativen künftig mehr schätzen: «Wer Tiere liebt, sollte sich auch um Wildtiere wie Fische und Insekten sorgen und daher umweltschonende Bio-Produkte kaufen.»

Ein innvoatives Produkt aus der Schweiz ist der Rüeblilachs von der Firma Wild Foods aus Kiental. Das Schweizer Bio-Startup Wild Foods entstand 2020. Die Inhaber Juval Kürzi und Oliver Illi haben damit angefangen, aus geräucherten Rüebli eine vegane Alternative zu Lachs herzustellen- den WOOD SMOKED Classic. Der zweite Streich folgte bald; die neue Sorte "WOOD SMOKED Alpendill & Pfeffer" ist seit dem März 2022 im Biofachhandel erhältlich. Unterdessen ist der Betrieb auf 11 Mitarbeitende gewachsen und unter dem Motto "lasst die Fische schwimmen" werden tagtäglich biologische Rüebli im Fichtenholz geräuchert und mit Öl veredelt, damit niemand mehr Lachs konsumieren muss. Ebenso wichtig wie der Geschmack ist Wild Foods die nachhaltige Produktion. Aus diesem Grund haben sie sich zum Ziel gesetzt, die regionale Landwirtschaft und Kleinbetriebe zu unterstützen, indem wenn immer möglich, einheimische Lebensmittel verarbeitet werden.    https://www.wildfoods.ch/old-home

Quellen
End of Fish Day 2022 – so früh wie noch nie
Vegane Bio-Fischalternativen

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