- 06. Mai 2023
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Viele GartenbesitzerInnen stören sich an Pflanzen, die sich ungefragt eingestellt haben – und reissen sie heraus. Dabei sind sie vielleicht die eigentlichen Helden im Beet.
Wahrscheinlich jeder Gärtner, jede Gärtnerin kennt das Problem: Pflanzen, die sich ungefragt und ungewünscht einstellen, heimlich und unterirdisch ihre Triebe ausstrecken, sich aussähen, plötzlich da sind: meist heimische Wildkräuter, die gar nicht einsehen, warum sie sich an das Betretungsverbot im Beet halten sollten.
Verräterische Sprache
Die Sprache ist verräterisch: So wie "Unmenschen" und "Undinge" sind "Unkräuter" etwas, das nicht nur minderwertig ist – zumal im Vergleich zu "edlen" Rosen-Züchtungen und anderen spektakulären Hinguckern aus dem Baumarkt oder sogenannten Nutzpflanzen – sondern eigentlich besser gar nicht da wäre. Und ausgerottet, vernichtet werden muss. "Unkrautvernichter" ist ein Wort direkt aus dem Wörterbuch des Garten-Rassismus. Es passt zu jenen Gärten des Grauens, die nur aus Beton, Asphalt, Kies und höchstens noch Einheits-Rasen bestehen.
Gesinnungswandel im Garten
Glücklicherweise denken heute viele über den Garten und die Pflanzen darin anders. Immer öfter ist nicht-diskriminierend von "Wildkräutern" zu lesen und zu hören, die den Garten nicht etwa heimsuchen, sondern bereichern. Heimische Gehölze kommen wieder in Mode. Auf der berühmten Gartenschau im englischen Chelsea werden in diesem Jahr sogar in vier von zwölf Schaugärten Wildkräuter präsentiert, darunter Disteln, Brombeeren oder Flockenblumen.
Quelle: Warum es kein Unkraut gibt