Seit sieben Jahren schreibt Fausta Borsani für bionetz.ch. Im Oktober wird sie von Ania Biasio abgelöst. Ania ist zudem beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL als Chefredaktorin für die Webplattform bioaktuell.ch tätig. Ein Interview von und mit Fausta Borsani.

 Bionetz Webredaktion 1070Ab Oktober wird Ania Biasio die Webredaktion für bionetz.ch ganz von Fausta Borsani übernehmen. Foto: zVg

Fausta: Wenn ich deinen CV anschaue, sehe ich einen roten Faden: Nachhaltigkeit und Kommunikation. Das ist es, wofür du dich schon seit Langem engagierst. Wie kam es dazu?

Ania: Bereits bei der Wahl meines Studiums der Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich stand für mich fest, dass ich mich beruflich für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einsetzen möchte. Ich wollte aber nicht Daten sammeln, sondern informieren und dazu motivieren, umweltverantwortlich zu handeln. Das Umweltstudium schien mir dafür ideal, weil es neben der Vermittlung von vorwiegend naturwissenschaftlichen Fächern auch weitere Möglichkeiten bot. Beispielsweise konnte ich mir auch in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Medienwesen Wissen aneignen. Bei einer Quartierzeitung konnte ich das Gelernte dann gleich anwenden.

Auch Biolandbau war während meines Studiums Thema: Die Vorlesung bei Otto Schmid vom FiBL öffnete mir dafür die Augen. Für meine Semesterarbeit über Weiterbildungsbedürfnisse von Biobäuerinnen und Biobauern besuchte ich insgesamt vierzig Biobetriebe in der ganzen Deutschschweiz. An viele Begegnungen von damals erinnere ich mich heute noch sehr gern.

Und wie ging es nach dem Studium weiter?

Mein Traum war eine Stelle in der Entwicklungszusammenarbeit, darum absolvierte ich noch das Nachdiplomstudium der ETH Lausanne in Burkina Faso. Den Wunsch, in der Entwicklungszusammenarbeit tätig zu sein, hegte ich schon im Teenager-Alter. Als 14-Jährige begleitete ich meine Mutter und ihren Lebenspartner bei einer Studienreise nach Äthiopien. Zum ersten Mal sah ich dort Menschen, die nichts besassen. Ich begegnete Kindern, die Schuhe putzten und nachts an Kreuzungen Taschentücher verkauften, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Gerade auch die soziale Komponente der Nachhaltigkeit erachte ich heute als enorm wichtig.

Nach dem fünfmonatigen Aufenthalt in Burkina Faso arbeitete ich als freie Journalistin, unter anderem für die NZZ und das St. Galler Tagblatt. Ich besuchte Tagungen in den Bereichen Umwelt und Entwicklung und schrieb darüber. Und schliesslich landete ich bei der Schweizerischen Depeschenagentur sda, wo ich ein zweijähriges Praktikum absolvierte. Dort eignete ich mir das journalistische Handwerk von Grund auf an. Texten ist heute meine Leidenschaft.

Du arbeitest bereits als Redaktorin beim FiBL. Warum noch mehr Redaktionsarbeit?

Beim FiBL bin ich seit knapp vier Jahren hauptsächlich als Chefredaktorin für die Website Bioaktuell.ch verantwortlich, die Plattform der Schweizer Biobäuerinnen und Biobauern. Die Website bietet insbesondere aktuelle Meldungen zur Bio-Produktion, Markt-Informationen sowie Hintergrundwissen zu produktionstechnischen Fragen. Sie fördert den Austausch zwischen Forschung, Beratung und Praxis. Die zusätzliche Mitarbeit als Webredaktorin bei bionetz.ch ist für mich eine gute Ergänzung.

Die Inhalte von bionetz.ch fokussieren stärker die der landwirtschaftlichen Produktion nachgelagerten Bereiche wie Verarbeitung und Handel. Mit meinem Engagement beim FiBL und bei bionetz.ch kann ich nun die ganze Bio-Wertschöpfungskette redaktionell bearbeiten. Das Stöbern nach Themen macht Spass, und ich kann neue Kontakte in der Branche knüpfen. So werden auch Synergien nutzbar. Die redaktionelle Arbeit ist mein Kerngeschäft, Kreativität und Routine halten sich dort die Waage. Themenvorschläge sind immer willkommen.

Magst du noch etwas über den Menschen Ania verraten?

Die Weiterentwicklung liegt mir am Herzen. Seit einigen Jahren lasse ich mich zur Yogalehrerin ausbilden. Das gibt mir immer wieder wertvolle Anregungen für den Alltag, beruflich und privat. Mein Zuhause ist in Zürich, dort lebe ich zusammen mit meinem Partner und unserem 22-jährigen Sohn. Nun freue ich mich auf die Zusammenarbeit im bionetz.ch-Team.

Ania: Und du Fausta, warum verlässt du bionetz.ch?

Fausta: Ich habe ja die Geschäftsleitung für fair-fish übernommen und das absorbiert mich sehr. Darum bin ich so froh, dass du die Webredaktion für bionetz.ch so kompetent übernimmst. Ich hatte eine tolle Zeit bei bionetz.ch, vor allem die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen war sehr angenehm. Ich freue mich, deine Beiträge weiterzuverfolgen.

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