Die Pilotstudie Grashaus Projects legt mit Bio-Produkten der Firma SwissExtract los: In Allschwil BL ist kürzlich die erste von zwei Cannabis-Verkaufsstellen eröffnet worden.

cannabis 1070Anbau, Verarbeitung und Verpackung der Cannabis-Produkte in Bio-Qualität finden in der Schweiz statt. Bild: Pixabay

Auf rund 110 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet das Grashaus in Allschwil verschiedene THC-haltige Cannabisprodukte wie Blüten und in Kürze auch Extrakte, Vape-Liquids, Haschisch und Edibles für die bis zu 3950 Studienteilnehmenden an. Die Preise für Cannabis-Blüten liegen je nach THC-Gehalt zwischen acht und zwölf Schweizer Franken pro Gramm. Geplant sind im Grashaus künftig auch Workshops und Aufklärungsveranstaltungen rund um alle Cannabisthemen bis hin zu Kulturveranstaltungen.

«Unser Ziel ist es, qualitativ hochwertige Produkte in einem sicheren und regulierten Umfeld anzubieten. Wir sehen unseren Shop dabei auch als Ort der Aufklärung. Die Eröffnung markiert einen bedeutsamen Schritt in Richtung einer modernen Cannabispolitik in Europa», erklärt Finn Hänsel, CEO des Berliner Cannabis-Unternehmens Sanity Group dazu. Eine weitere Verkaufsstelle entsteht derzeit in Liestal BL. Sie soll in den kommenden Monaten ebenfalls eröffnet werden.

Die Studie unter der Leitung von Michael Schaub, Scientific Director am Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung ISGF der Universität Zürich untersucht den regulierten Verkauf von Cannabis für nicht-medizinische Zwecke. Hierfür werden im Rahmen der Studie das Konsumverhalten sowie die körperliche und psychische Gesundheit der Teilnehmenden erfasst. Dabei werden gesellschaftliche Auswirkungen analysiert, insbesondere auf die öffentliche Sicherheit und Ordnung.

grashaus allschwil 1070Zum Start von Grashaus Projects wurden die ersten THC-Produkte an Teilnehmende verkauft. Bild: Sanity Group GmbH

Herstellung in der Schweiz

Die Produkte werden entsprechend den Qualitätsanforderungen der Verordnung über Pilotversuche nach dem Betäubungsmittelgesetz (BetmPV) gemäss Bio-Verordnung vom Schweizer Anbaupartner SwissExtract produziert. Das 2016 gegründete Schweizer Unternehmen mit Sitz in Baar ZG wurde mit dem Anbau der Cannabisprodukte für das Modellprojekt von ISGF und Sanity Group beauftragt. Der gesamte Prozess zur Herstellung der Produkte, vom Anbau bis zur Etikettierung, findet in der Schweiz statt. Alle SwissExtract-Produkte unterliegen regelmässigen Kontrollen durch ein unabhängiges Labor.

Im Rahmen der Studie arbeitet Grashaus Projects dabei auch mit dem Schweizer Track&Trace-Unternehmen Cannavigia zusammen: Durch die Cannavigia-Software wird sichergestellt, dass alle Prozesse vom Produktanbau bis zum Verkauf lückenlos verfolgt werden können. So sollen Qualitätsstandards und Compliance entlang der gesamten Wertschöpfungskette gewährleistet werden. Zudem wird dadurch ermöglicht, dass nur berechtigte Personen die erlaubte Menge Cannabis erwerben und konsumieren können.

Regulierter Verkauf

Bis zu 3950 gesunde Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren mit Wohnsitz im Kanton Basel-Landschaft können an der Studie teilnehmen. Innerhalb weniger Wochen konnten bereits über 200 Teilnehmende in die Studie aufgenommen werden; nach und nach werden weitere Teilnehmende zugelassen. Nach einer ersten Informationsveranstaltung zur Aufklärung über den Versuch und den Umgang mit Cannabis folgt eine medizinische Eignungsprüfung sowie eine Online-Eingangsbefragung.

Bei erfolgreicher Aufnahme in die Untersuchung kann dann künftig mit einem Teilnahmeausweis zeitlich beschränkt und legal Cannabis in der Verkaufsstelle bezogen werden. Alle drei bis sechs Monate finden fortlaufend Befragungen zu Konsumverhalten sowie körperlicher und psychischer Gesundheit der Teilnehmenden statt. Die Untersuchung läuft dabei über eine Dauer von fünf Jahren.

Grashaus Projects Pilotversuch

SwissExtract: Qualität und Nachhaltigkeit

Cannavigia: Transparenz in der Cannabis-Wertschöpfungskette

Quelle: «Europas erstes legales Cannabis-Fachgeschäft ist eröffnet: Schweizer Pilotstudie Grashaus Projects offiziell gestartet», OTS, 7.12.23

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