- 14. September 2024
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Bio-Lebensmittel werden mit Rücksicht auf die Umwelt produziert. Auch bezüglich Gesundheit sind sie im Vorteil.
Einige ältere Studien kommen zum Ergebnis, dass es bei wichtigen Inhaltsstoffen keine signifikanten Unterschiede zwischen biologisch und konventionell produzierten Lebensmitteln gibt, heisst es in einem Beitrag der NZZ. Neuere Untersuchungen und grosse Übersichtsstudien allerdings zeichneten ein anderes Bild, heisst es weiter. Vieles deute darauf hin, dass biologische Lebensmittel gesundheitsförderlich seien, wird Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung in Bonn zitiert.
Mehr wertvolle Inhaltsstoffe
Ein Beispiel sei der Nährstoffgehalt: Biologisch produziertes Obst und Gemüse enthalten weniger Wasser und weisen deshalb höhere Nährstoffdichten auf. Bio-Äpfel und Bio-Karotten etwa sind gemäss dem Ernährungswissenschafter reicher an Antioxidantien, die unter anderem vor Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen.
Milch und Fleisch aus Öko-Haltung weisen gemäss Seitz eine günstigere Zusammensetzung von Fettsäuren auf, vor allem bei viel Auslaufhaltung und Weidefütterung. Bio-Fleisch enthalte im Vergleich zu konventionellen Produkten rund fünfzig Prozent mehr gesunde Omega-3-Fettsäuren.
Weniger Rückstände
Pluspunkte für die Gesundheit sammeln Bio-Lebensmittel zudem, weil sie weniger Rückstände von chemisch-synthetischen Pestiziden und Düngemitteln enthalten. Ein 2016 veröffentlichter Bericht des Wissenschaftlichen Dienstes des Europäischen Parlaments zeigt, dass Bio-Gemüse beispielsweise weniger schädliches Cadmium enthält. Ausserdem ist es in der Regel nitratärmer als Gemüse aus konventionellem Anbau. Bei anderen Schadstoffen wie Blei und Arsen dagegen gebe es oft keine grossen Unterschiede zwischen ökologisch und konventionell angebauten Lebensmitteln, heisst es weiter.
Gemäss Studien bringe der Verzicht auf Düngemittel und Pestizide einige gesundheitliche Vorteile mit sich. So könnten biologisch produzierte Lebensmittel zum Beispiel das Risiko für Allergien im Kindesalter, Übergewicht im Erwachsenenalter und bestimmte Krebsarten senken. Zudem gebe es Hinweise darauf, dass sich bestimmte Insektizide negativ auf die kognitive Entwicklung von Kindern auswirken können. Bei der Produktion von Fleisch und Milch wiederum spielten vor allem Antibiotika eine wichtige Rolle. In der konventionellen Tierhaltung ist ihr Einsatz weit verbreitet. Das fördert gemäss Seitz Antibiotikaresistenzen – ein Gesundheitsrisiko.
Bio & regional
Der Tipp: Wer besonders nährstoffreiches Obst und Gemüse verzehren will, sollte nicht nur auf bio, sondern auch auf regionale Produkte achten. Denn durch eine unreife Ernte und lange Transportwege verlieren Lebensmittel oft wertvolle Inhaltsstoffe.
Quelle: «Sind Biolebensmittel besser für die Gesundheit?», NZZ, 11.09.24