- 22. September 2024
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Mit dem Slogan 'Agroecology works' beginnt bald eine reichhaltige Veranstaltungsreihe. Im Zentrum stehen zukunftsweisende Lösungen für ein nachhaltiges Ernährungssystem.
Das Schweizer Netzwerk für Agrarökologie präsentiert bereits zum vierten Mal seine Veranstaltungsreihe 'Tage der Agrarökologie'. Lanciert wurde sie mit je einer Medienkonferenz in Lausanne und in Zürich. Hier, zu Gast im Ladenlokal Rampe5, erklärte die Co-Geschäftsführerin des Netzwerks, Flurina Doppler, den sperrigen Begriff, der seinen Ursprung in den Bauernbewegungen des letzten Jahrhunderts hat. Agrarökologie sei ein vielversprechender Lösungsansatz für die Transition des Lebensmittelsystems – kein Wunder, wird das Schweizer Netzwerk heute von 34 Organisationen getragen.
Die Zukunft schmeckt
Rund 60 Höfe, Solawi-Betriebe, Forschungseinrichtungen und Initiativen bieten im Oktober ein vielfältiges Programm in der ganzen Schweiz. Es reicht von gemeinsamem Kochen auf dem Hof über praktische Workshops für die ganze Familie bis hin zu Podiumsdiskussionen und kulturellen Darbietungen. Dabei kommt der Kulinarik ein hoher Stellenwert zu: Die nationale Eröffnungsveranstaltung findet am 5. Oktober unter dem Titel «Les papilles cultivées» («Kultivierter Geschmackssinn») in Lausanne statt. Sie sensibilisiert mit Workshops, Shows und Wettbewerben für eine nachhaltige, faire und schmackhafte Lebensmittelzukunft.
Selbstorganisierte Foodcoops
Daran arbeiten in der Schweiz zahlreiche Foodcoops wie eben die Rampe5. Sie ist eine Bio-Lebensmittelkooperative im Zürcher Kreis 3, die sozial und ökologisch nachhaltige Lebensmittel für den täglichen Gebrauch anbietet. Die knapp 100 Mitglieder zahlen einen monatlichen Beitrag zur Deckung der Fixkosten, wodurch der Grossteil des Ladenpreises direkt an die Bäuerinnen und Bauern fliesst. Zusätzlich zahlen Konsumierende einen frei gewählten Landwirtschaftsbeitrag zugunsten landwirtschaftlicher Projekte. Jährliche Hoftage ermöglichen den Konsumierenden, auf den Feldern mitzuarbeiten und die Herkunft ihrer Lebensmittel hautnah zu erleben.
Transition aus gutem Grund
Dass eine grundlegende Veränderung nötig ist, zeigte Johanna Jacobi, Professorin für agrarökologische Transition an der ETH Zürich: «Das derzeit vorherrschende agroindustrielle Ernährungssystem hat seine Grenzen erreicht. Die Erosion der Böden, der Verlust an Biodiversität, die steigende Zahl hungernder Menschen, die Umweltverschmutzung, Klimabelastung und ungesunde Ernährung – die Bilanz ist düster und es besteht dringender Handlungsbedarf.»
Die Tage der Agrarökologie im Oktober 2024